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Ausgabe 03 / 2010 - BankPraktiker

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Kunden nicht (nur) nach Einkommen und Vermögen,<br />

sondern bedient sich neuer Ansätze,<br />

die sich an der Persönlichkeit und den Lebenseinstellungen,<br />

wie z. B. Interessen, Risikoneigung,<br />

Konsumfreude und Bildungsstand der<br />

Kunden orientieren.<br />

d) Einsatz von Bonusprogrammen<br />

zur Kundenbindung<br />

Während im Einzelhandel und verschiedenen<br />

großen Dienstleistungs- sowie Transportunternehmen<br />

eine schier unüberschaubare Flut von<br />

Bonusprogrammen dazu erfunden wurde, den<br />

Kunden an das Unternehmen zu binden und<br />

die Wiederkaufraten zu erhöhen, sind derartige<br />

Programme im Bankensektor bislang fast<br />

nur in den modern ausgerichteten Direktbanken<br />

zu finden.<br />

Der Kunde erhält für die Nutzung verschiedener<br />

Produkte credits, points und Ähnliches,<br />

womit er z. B. vergünstigte Eintrittskarten für<br />

Konzerte, Musicals, Events und Fußballspiele<br />

oder auch einen Wellness-Urlaub erwerben<br />

kann.<br />

Häufig scheitern die Bonusprogramme als In -<br />

strument zur Kundenbindung jedoch daran,<br />

dass der Kunde keinen zeitnahen sichtbaren<br />

Nutzen in ihnen sieht, weil er z. B. um in den<br />

Genuss vergünstigter Eintrittskarten für ein<br />

Fußballspiel zu kommen, erst einmal 75.000<br />

Punkte sammeln müsste, wofür er mit seiner<br />

Produktnutzung mehrere Jahre benötigen<br />

würde oder er eine erhebliche Zuzahlung leisten<br />

müsste.<br />

Dass es auch anders geht, zeigt z. B. das Konzept<br />

der msgGillardon AG. Hier kann der Kunde<br />

bei jeder Produktnutzung Bonuspunkte sammeln<br />

und diese unkompliziert gegen verschiedene<br />

Dienstleistungen (wie z. B. Lounge, Shop,<br />

Parkplatzreservierung, usw.) in der Filiale einlösen.<br />

Preisverhandlungen werden dadurch<br />

reduziert.<br />

Dabei zeigt sich: Die Bank, die ihre Prozesse<br />

im Griff hat, kann solche Nachlässe trotz überdurchschnittlich<br />

guter Konditionen auch anbieten,<br />

weil die Masse den nötigen Ertrag bringt.<br />

Das ist ein Teil des Aldi-Konzepts, das in den<br />

Banken noch nicht konsequent genug angewandt<br />

wird.<br />

Eine Ausnahmeerscheinung ist hier die DKB in<br />

Berlin, die im Jahr 2007 eine überragende Cost-<br />

Income-Ratio von 27,2% vorweisen konnte und<br />

hierüber an ihre Kunden Vorzüge, wie<br />

ein kostenloses Girokonto mit kostenloser<br />

Visa-Card,<br />

weltweit gebührenfreie Bargeldversorgung<br />

und<br />

überdurchschnittlich hohe Tagesgeldkonditionen<br />

weitergeben kann.<br />

e) Kundenbindung durch<br />

Erlebnisbanking schaffen<br />

Wissen Sie noch, wie Sie am 08.11.2002 gekleidet<br />

waren? Nein? Aber an Ihr Outfit anlässlich<br />

Ihrer Konfirmation bzw. Kommunion oder<br />

Hochzeit können Sie sich sicher noch erinnern<br />

… Warum das so ist? Weil dieser Tag<br />

ein besonderes Erlebnis für Sie war und uns<br />

das Besondere im Gedächtnis präsent bleibt.<br />

Jeder ist hungrig auf Neues, Anderes, auf Erlebnisse<br />

… Diese Tatsache kann, wie im Folgenden<br />

beschrieben, zur Attraktivitätssteigerung und<br />

Wiederbelebung der Filialen genutzt werden.<br />

2. Erlebnisbanking als<br />

Filialkonzept der Zukunft<br />

Der eindeutige Trend geht mittlerweile zum<br />

„Erlebnisbanking“ und die Banken orientieren<br />

sich zunehmend auch am Einzelhandel, um die<br />

Frage zu beantworten: „Wie bekommt man die<br />

Kunden wieder in die Filiale?“<br />

So haben jeweils elf Prozent der befragten Bankenvertreter<br />

in der Trendstudie Bank & Zukunft<br />

2009 angegeben, dass ihre Institute Investitionen<br />

im Bereich Erlebnisbanking tätigen oder<br />

differenzierte Zielgruppenzonen in der Filiale<br />

einrichten.<br />

Neben einer ansprechenden Filialgestaltung<br />

sind spezielle Betreuungskonzepte mit einem<br />

neuen Ansatz zu einem Gesamtpaket zu kombinieren.<br />

Wichtig ist es, den Kunden in die Filiale<br />

„zu ziehen“. Dieser sog. „Pull-Effekt“ wird z. B.<br />

durch eine einladende Atmosphäre, attraktive<br />

Präsentation von Angeboten, Erlebniselemente<br />

sowie durch kundenorientierte Öffnungszeiten<br />

erzeugt.<br />

<strong>03</strong> / <strong>2010</strong> <strong>BankPraktiker</strong><br />

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