Ausgabe 03 / 2010 - BankPraktiker
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liche, junge Erwachsene unter 20 Jahren und<br />
die Generation „50+“, wobei durch die zunehmende<br />
Technikfreude der Senioren in den kommenden<br />
Jahren mit weiteren Verschiebungen<br />
in Richtung „60 oder 65+“ zu rechnen ist.<br />
Im Segment der Kunden zwischen 20 und 50<br />
Jahren lässt sich hingegen eine hohe Produktnutzungsrate<br />
bei Direktbanken feststellen.<br />
Es besteht ein spürbarer Trend zur Selbstberatung.<br />
Aufgrund der modernen technischen<br />
Möglichkeiten und des zunehmend steigenden<br />
Bildungsniveaus jüngerer Generationen,<br />
sehen diese häufig keine Notwendigkeit zum<br />
Besuch eines Kundenberaters einer Filialbank.<br />
Die günstigsten Konditionen sind online zu<br />
ermitteln. Im Bedarfsfall kann bei den meisten<br />
Anbietern auch eine telefonische Beratung in<br />
Anspruch genommen werden.<br />
Wie in Abb. 2 zu sehen ist, nutzen lediglich<br />
sieben Prozent der befragten Kunden die Filiale<br />
auch für ein Beratungsgespräch. Lediglich<br />
ein Prozent hat in der Geschäftsstelle ein<br />
Konto eröffnet oder ein Finanzprodukt gekauft.<br />
Die überwiegende Filialnutzung erfolgt im<br />
Rahmen der SB-Geräte wie Geldautomaten<br />
und Kontoauszugsdrucker.<br />
Dennoch hält ein Großteil der Online-Banking-<br />
User die Erreichbarkeit einer Filiale für wichtig,<br />
Abbildung 2: Filialnutzung meist nur für „schnelle“ Aktionen<br />
auch wenn sie selbst dieses Angebot ihrer Filialbank<br />
kaum nutzen.<br />
Bezieht sich die Produktnutzung nämlich<br />
einmal nicht auf eine 0815-Leistung, sondern<br />
interessiert sich der Kunde für beratungsintensive<br />
Produkte, z. B. aus dem Bereich der steueroptimierten<br />
Vermögensanlage sowie maßgeschneiderte<br />
Immobilienfinanzierungen, stellt<br />
dies für ihn in der jeweiligen Situation häufig<br />
Neuland dar. Die erforderliche, intensive thematische<br />
Einarbeitung in die Materie im Alleingang<br />
zu bewältigen, wäre für den Kunden mit<br />
hohem zeitlichen Aufwand und Unsicherheiten<br />
verbunden. In diesen Fällen besinnen die<br />
Kunden sich gerne auf die kompetente Beratungsleistung<br />
ihrer Bankfiliale zurück und<br />
suchen das persönliche Gespräch mit einem<br />
Berater.<br />
Ungeachtet der Tatsache, dass das Angebot<br />
aufbereiteten Spezialwissens von den Kunden<br />
weiterhin in den Filialen in Anspruch genommen<br />
wird, ist angesichts des zuvor beschriebenen<br />
Wandels hin zur Selbstberatung davon<br />
auszugehen, dass ohne neue Ansätze die Filialen<br />
in der heutigen Form voraussichtlich in<br />
etwa 15 Jahren nahezu ausgestorben sein<br />
werden.<br />
Verlockende Konditionen der Direktbanken<br />
stellen die in den Filialen betonten, jedoch<br />
Geld aus Geldautomaten gezogen oder eingezahlt 58<br />
Kontoauszug geholt<br />
Überweisung/Dauerauftrag an Terminal gedruckt, eingeworfen<br />
Persönliches Beratungsgespräch geführt<br />
Überweisung persönlich abgegeben<br />
Geld abgeholt oder eingezahlt am Schalter, Sparbuch als Scheck<br />
Konto erö�net/Finanzprodukt abgeschlossen<br />
Kurzinformation<br />
Geld wechseln/Währungswechsel<br />
Beschwerde/Reklamation/Probleme<br />
Kündigung eines Finanzprodukts<br />
Deutschlandtrend, November 2008<br />
Frage 3: Was war der Anlass für diesen Filialbesuch?<br />
Basis: n = 991, Angaben in Prozent<br />
Sonstiges<br />
1<br />
1<br />
1<br />
4<br />
4<br />
7<br />
0<br />
0<br />
4<br />
9<br />
24<br />
<strong>03</strong> / <strong>2010</strong> <strong>BankPraktiker</strong><br />
Beitrag<br />
» Kernproblem der<br />
heutigen Kunde<br />
BankBeziehung<br />
ist ein häufig nur<br />
mittelmäßiges<br />
Kunden bezie hungsmanage<br />
ment. «<br />
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