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Ausgabe 03 / 2010 - BankPraktiker

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Beitrag<br />

» Grundprinzipien<br />

der Konzepte waren<br />

ein kurzer Mittwoch<br />

und eine Verlängerung<br />

der Öffnungszeit<br />

am Freitag. «<br />

<strong>03</strong> / <strong>2010</strong> <strong>BankPraktiker</strong><br />

auch die Möglichkeit, die unterschiedlichen<br />

Anforderungen von Privat- und Geschäftskunden<br />

zu bestimmen und die Möglichkeit einer<br />

Trennung von Service- und Beratungszeiten zu<br />

ermitteln.<br />

Die aus den verschiedenen Kanälen gewonnen<br />

Erkenntnisse wurden bei der abschließenden<br />

Bewertung mit entsprechender Gewichtung<br />

einbezogen. Wichtig war neben der Unterscheidung<br />

von Privat- und Geschäftskunden auch<br />

die Berücksichtigung von Kunden, die sowohl<br />

privat als auch geschäftlich mit der Volksbank<br />

Leipzig verbunden sind.<br />

Des Weiteren war die Wettbewerbssituation in<br />

Leipzig und Umgebung zu untersuchen. Wie<br />

bereits erläutert, bieten die Öffnungszeiten für<br />

den Kunden die einzige Möglichkeit zur direkten<br />

Kontaktaufnahme mit der Bank und können<br />

folglich zu einem wettbewerbsentscheidenden<br />

Faktor werden. Um Anhaltspunkte für die spätere<br />

Konzepterstellung zu sammeln, wurde<br />

ein intensives Benchmarking mit dem größten<br />

Wettbewerber vor Ort sowie einem Kreditinstitut<br />

mit vergleichbarer Struktur und Filialdichte<br />

durchgeführt. Das Benchmarking zeigte Möglichkeiten<br />

für eine bewusste Abgrenzung der<br />

Volksbank Leipzig vom Wettbewerb.<br />

Abschließend wurde eventuellen arbeitsrechtlichen<br />

und vertraglichen Restriktionen<br />

Rechnung getragen. Arbeitszeiten-, Schichten-,<br />

Pausen- und Überstundenregelungen<br />

des neuen Konzepts waren zu überprüfen und<br />

anhand der vorhandenen Anzahl von Mitarbeitern<br />

auf ihre Realisierbarkeit zu überprüfen.<br />

Der Betriebsrat und dessen Rechte waren<br />

einzubeziehen.<br />

3. Ergebnis<br />

Es ergaben sich drei Konzepte. Einige Kriterien,<br />

die durch die Projektarbeit festgestellt<br />

wurden, widerholten sich aufgrund ihrer zentralen<br />

Bedeutung, andere Charakteristika gaben<br />

den Konzepten eine klare und von den anderen<br />

Konzepten eindeutig abgrenzbare Richtung.<br />

Grundprinzipien der Konzepte waren<br />

ein kurzer Mittwoch und eine Verlängerung<br />

der Öffnungszeit am Freitag. Die Befragungen<br />

der Kunden und der Mitarbeiter ergaben filialübergreifend<br />

eine geringe Nutzung der Service-<br />

und Beratungszeiten am Mittwoch. Erklä-<br />

rungen für diese Erscheinung fallen schwer.<br />

Der Mittwoch ist kein klassischer Behördentag.<br />

Die Kunden der Bank könnten Bankangelegenheiten<br />

eher mit dem Gang zu einer Behörde<br />

als mit einem gewöhnlichen Einkauf verbinden.<br />

Eine weiterer Ansatz wäre der zeitliche<br />

Abstand zum Wochenende. Freitags wurde in<br />

der Vergangenheit bereits um 12 Uhr geschlossen.<br />

Viele Kunden sahen hierin ein Defizit und<br />

kritisierten die Regelung. Mangelnde Kundenzufriedenheit<br />

und auch der Wettbewerbsnachteil<br />

zu den anderen Banken ergaben, dass<br />

freitags auf jeden Fall länger geöffnet werden<br />

muss.<br />

Das erste Konzept ging von einer vollständig<br />

einheitlichen Gestaltung der Öffnungszeiten<br />

für alle Filialen, und zwar sowohl für Stadt- als<br />

auch für Landfilialen, aus. Einziger Unterschied<br />

war, dass die Landfilialen über Mittag eine<br />

Stunde schließen. Dies ermöglicht den Mitarbeitern<br />

die Automaten aufzufüllen und die<br />

gesetzliche Mittagspause einzuhalten. Einheitliche<br />

Öffnungszeiten erleichtern dem Kunden,<br />

sich diese Zeiten einzuprägen und verhindern<br />

damit Irrtümer hinsichtlich der tages- und filialabhängigen<br />

Geschäftszeiten.<br />

Dies kann die Kundenzufriedenheit wesentlich<br />

erhöhen und die Kundenbeziehung stärken.<br />

Ein Nachteil ist hier allerdings der Kostenaspekt.<br />

Eine Angleichung der Öffnungszeiten würde<br />

eine Verlängerung in den äußeren Landbezirken<br />

mit sich bringen. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis<br />

dieser Maßnahme ist dementsprechend<br />

zentraler Entscheidungsfaktor.<br />

Beim zweiten Öffnungszeitenkonzept wurden<br />

die täglichen Geschäftszeiten so gestaltet,<br />

dass sie den verschiedenen Bedürfnissen der<br />

unterschiedlichen Kundengruppen durch eine<br />

erhöhte Flexibilität entgegen kommen. Die Filialen<br />

wurden in Stadt- und Landfilialen unterteilt.<br />

Die Landfilialen wurden darauf ausgerichtet,<br />

an einigen Tagen der Woche bis 19 Uhr<br />

zu öffnen und darüber hinaus Beratungszeiten<br />

außerhalb der Öffnungszeiten aktiv anzubieten.<br />

Damit wurde berücksichtigt, dass die<br />

Kunden auf dem Land häufig längere Wegezeiten<br />

zur Arbeit haben und deshalb spätere<br />

Termine benötigen. Die Öffnungszeiten<br />

der Stadtfilialen wurden dagegen über die<br />

Woche verteilt homogener geplant. Auch die<br />

unterschiedlichen Bedürfnisse der Geschäfts-

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