Ausgabe 03 / 2010 - BankPraktiker
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Die öff entlich-rechtlichen Banken<br />
in Deutschland aus externer<br />
Ratingsicht<br />
Sichtweise der Ratingagenturen zum Sparkassenverbund und Refi nanzierungsaspekte<br />
für Landesbanken und Sparkassen am Kapitalmarkt.<br />
I. Einleitung<br />
w Kein Zweifel, die Finanzkrise hat die Kreditinstitute<br />
noch fest im Griff – manchen sogar im<br />
„Würgegriff .“ Vor allem die Bonitätsbeurteilung<br />
von Banken und die Frage der Nachhaltigkeit<br />
einzelner Geschäftsmodelle sind dabei zunehmend<br />
in den Vordergrund gerückt. Als logische<br />
Konsequenz werden Geschäftsmodelle sowie<br />
gesetzliche oder branchenspezifi sche Unterstützungsmechanismen<br />
kritischer betrachtet<br />
und auf Ihre Werthaltigkeit im Krisenfall beurteilt.<br />
Während bei den Privatbanken hinsichtlich<br />
der Ausfallwahrscheinlichkeit primär die individuelle<br />
Betrachtung und eventuell die Frage der<br />
Systemimmanenz („too big to fail“) eine Rolle<br />
spielen, greift für die Sparkassengruppe der<br />
Verbundgedanke. Die Implikationen auf das<br />
Rating sind zum einen die Auswirkungen auf<br />
das Geschäftsrisikoprofi l des Verbunds und<br />
zum anderen die Unterstützungsmechanismen<br />
und der Zusammenhalt innerhalb des<br />
Verbunds. Nach dem Wegfall der Anstaltslast<br />
im Juli 2005 war dies der Dreh- und Angelpunkt<br />
einer externen Bonitätsbewertung. Eine Frage,<br />
welche sich die Analysten zunehmend stellen,<br />
lautet: „Sind die Unterstützungsmechanismen<br />
und die Verbundstabilität so noch gewährleistet.“<br />
Kürzlich erschienene Publikationen ein-<br />
Abbildung 1: Maßgebliche Finanzkennzahlen<br />
zelner Agenturen weisen darauf hin, das sich<br />
die Meinungen über die Stabilität des Verbunds<br />
eingetrübt haben. Wenn hier die Rede<br />
von „Agenturen“ ist, so beschäftigt sich der Beitrag<br />
nur mit den großen drei: Standard & Poor‘s,<br />
Moody‘s und FitchRatings (kurz Fitch).<br />
Neben zentralen Ratinggesichtspunkten soll<br />
auch die Frage nach dem eigentlichen Nutzen<br />
eines externen Ratings – dem Finanzierungsaspekt<br />
– über z. B. eine Kapitalmarktrefi nanzierung<br />
gestellt werden. Der Kapitalmarktzugang<br />
wurde in den letzten Jahren auch zunehmend<br />
von einzelnen Sparkassen direkt genutzt.<br />
II. Die Sparkassen-Finanzgruppe<br />
im Krisentest<br />
1. Überblick über die Sparkassen-<br />
Finanzgruppe<br />
Die folgende Abb. 1 soll eine Vorstellung von<br />
der Größe des Verbunds und insbesondere der<br />
Gewichtung zwischen Sparkassen und Landesbanken<br />
aufzeigen. Der Gruppe gehören etwa<br />
620 Unternehmen an, davon sind die wichtigsten<br />
Mitglieder die 438 Sparkassen sowie die<br />
acht Landesbank-Konzerne.<br />
Landesbanken Sparkassen S-Finanzgruppe<br />
Mrd. € 2008 2007 % 2008 2007 % 2008 2007 %<br />
Bilanzsumme 1.563 1.587 - 1,5% 1.071 1.045 + 2,5% 2.685 2.683 + 0%<br />
Eigenkapital 58,1 54,8 + 6,0% 54,6 52,7 + 3,6% 115,3 110,1 + 4,72%<br />
Vorsteuergewinn -5,8 0,8 - 2,2 3,8 - 41,9% -3,4 4,7 -<br />
Aufwand-<br />
Ertragsrelation (in %)<br />
51,2% 55,4% - 73,4% 71,7% - 65,6% 66,4% -<br />
Quelle: Sparkassen-Finanzgruppe<br />
Autor:<br />
<strong>03</strong> / <strong>2010</strong> <strong>BankPraktiker</strong><br />
Beitrag<br />
Andreas Biele,<br />
Vice President,<br />
Capital Markets Solutions,<br />
Debt-/Rating Advisory, UniCredit<br />
Markets & Investment Banking –<br />
Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG.<br />
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dort unter der Rubrik:<br />
Handel.<br />
» Aus Ratinggesichtspunkten<br />
sind<br />
die Landesbanken<br />
ein „signifikanter<br />
Teil des Geschäftsmodells“,<br />
der damit<br />
positiv oder negativ<br />
zu einem Verbundrating<br />
beiträgt. «<br />
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