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Familienfrühstück - Amt Odervorland

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alle kennen und den die Bisamratten<br />

besonders gerne abfressen. In unseren<br />

Gärten wachsen vielfach Sorten von<br />

Iris germanica, einer Gartenschwertlilie<br />

und Iris pumila die Zwergschwertlilie.<br />

Alle bisher genannten Irisarten besitzen<br />

ein Rhizom.<br />

In den Gärten sieht man aber auch<br />

häufig sogenannte Zwiebeliris . Die<br />

schönste davon ist Iris reticulata,<br />

welche schon im März mit den Blüten<br />

kommt. Auch hier gibt es bereits<br />

viele Sorten. Iris reticulata ist winterfest.<br />

Einige andere Zwiebeliris nicht<br />

so sehr. Hier sollten die Zwiebeln<br />

im Herbst aus der Erde genommen<br />

werden. Fragen zu den vielen Blütenpflanzen<br />

können gern an die Mitglieder<br />

unserer Gruppe gestellt werden.<br />

Kirsch<br />

BUND Berkenbrück<br />

Der Teichmolch – Lurch<br />

des Jahres 2010<br />

Schon des öfteren wurde ich von Mitbürgern<br />

informiert, dass sie bei uns<br />

Feuersalamander gesehen hätten.<br />

Meine Nachforschungen ergaben<br />

dann, dass es Teichmolche waren.<br />

Feuersalamander sind an die montane<br />

Stufe gebunden. Reichlich beobachtete<br />

ich sie in Ihlfeld im Südharz und in<br />

den Karpaten. Sollte es bei uns einmal<br />

einen Salamander geben, dann wurde<br />

er aus dem Bergland mitgebracht.<br />

Also bei uns sind es immer Teichmolche,<br />

welche beobachtet wurden.<br />

Der Teichmolch gehört zur Familie der<br />

Salamander und Wassermolche , zur<br />

Gattung Wassermolche (Triton oder<br />

Molge) richtiger Triturus. In Mitteleuropa<br />

haben wir vier Arten Triturus, nämlich<br />

triturus cristatus, der Kammmolch,<br />

bei uns nicht gefunden, Triturus alpestria,<br />

der Bergmolch, an die montane<br />

Stufe gebunden, Triturus helveticus,<br />

der Fadenmolch, in den Alpen beheimatet,<br />

Triturus vulgaris, unser einheimischer<br />

Teichmolch.<br />

Das Habitat für den Teichmolch sind<br />

saubere Tümpel und Kleingewässer<br />

mit einem entsprechenden Umland<br />

ohne Einsatz von Pestiziden. Der<br />

Teichmolch lebt größere Zeiten auf<br />

dem Land und geht im Frühjahr zeitig<br />

zum Laichen, zum Hochzeitstanz, ins<br />

Wissenswertes<br />

Wasser. Ich fand lebende Teichmolche<br />

im Raum Alt Madlitz, Petersdorf,<br />

Wilmersdorf, Falkenberg und Steinhöfel.<br />

Besonders schöne Exemplare<br />

konnte ich in Tümpeln auf der Insel<br />

Rügen beobachten. Einen lebenden<br />

Teichmolch fand ich am Forsthaus<br />

Dehmsee. Das Habitat, lateinischen<br />

Ursprungs, bedeutet er, sie, es wohnt<br />

und kommt vom Verb habitare und<br />

bedeutet wohnen, ist an eine Art<br />

gebunden. Der Biotop, als übergeordnete<br />

Einheit, kann Habitat für mehrere<br />

Arten sein. Der Schutz der Biotope<br />

sollte daher immer Priorität haben.<br />

Um den Teichmolch zu erhalten ist es<br />

notwendig, die Gewässer zu erhalten.<br />

Gewässer, welche mit einer dicken<br />

Schicht Wasserlinsen bedeckt sind,<br />

an denen in Massen Bäume und<br />

Sträucher stehen, die ein Besonnen<br />

verhindern, sind kein Habitat für den<br />

Teichmolch. In Demnitz, Jänickendorf,<br />

Beerfelde und Buchholz, wo die<br />

Gewässer erhalten wurden, dort können<br />

wir den Teichmolch suchen.<br />

Teichmolche leben große Zeit auf dem<br />

Lande. In den Ortschaften sollte ruhig<br />

einmal in alte Keller und Kellerhälse<br />

gesehen werden. Oft fallen hier Molche<br />

hinein. Allzu groß werden unsere<br />

Teichmolche nicht. So um die 10 cm<br />

groß sind sie. In der Landtracht verlieren<br />

die Menschen ihre hübschen<br />

Flossensäume, und es verliert sich<br />

die bunte Hochzeitszeichnung.<br />

Deshalb immer die Vermutung, dass<br />

es sich um Salamander handelt.<br />

Die Eier werden an Wasserpflanzen<br />

geheftet. Die Larven sind dann ca. 3<br />

cm groß.<br />

Weibchen besitzen keinen Flossensaum.<br />

Zum Schutze der Molche soll-<br />

17<br />

ten nicht zu viele Wasservögel auf den<br />

Tümpeln sein.<br />

Das Landleben findet sehr versteckt<br />

statt. Im dichten Gras, in Humushaufen<br />

und Reisig, besonders auch in<br />

Steinhaufen, dort verlebt der Teichmolch<br />

sein Landleben. Wo Schwarzwald<br />

die Tümpel belagert, dort wird<br />

sich der Teichmolch schwerlich halten.<br />

Der Schutz einer Tierart sollte daher<br />

nicht auf Kosten einer anderen Art<br />

übertrieben werden, wie wir es jetzt<br />

beim Kormoran erleben. Nicht nur<br />

beim Kormoran, auch beim Baumschutz<br />

und beim Schutz einiger anderer<br />

Arten wird vieles übertrieben. Die<br />

Fischer haben nie den Reiher ausgerottet,<br />

trotzdem etliche gefangen<br />

wurden. Ein junger Vorsitzender des<br />

Nabu (33 Jahre alt) hat die alte und<br />

artenreiche Kulturlandschaft nicht<br />

kennengelernt. Unsere Wiesen waren<br />

bunt trotz Abbrennen im Frühjahr. Wir<br />

erleben es doch jetzt, dass uns die<br />

vom Naturschutz als erstrebenswerte<br />

Landschaftsform überhaupt nichts<br />

gebracht hat.<br />

Das Artensterben geht doch munter<br />

weiter. Gewässerpflege, höchst notwendig,<br />

wird verpönt. Wo sind unsere<br />

vielen Laubfrösche geblieben? Die<br />

ausgekohlte Bergbaulandschaft sollte<br />

viel mehr in den Naturschutz einbezogen<br />

werden. Der Biber, der nur dort<br />

arbeitet, wo der Mensch nicht mehr<br />

tätig ist, wird leider auch schon verteufelt,<br />

sogar von Anglern, wie ich es<br />

erleben musste. Unsere alte Kulturlandschaft<br />

etwas erhalten, sollte auch<br />

im Sinne des Schutzes für den Teichmolch<br />

sein.<br />

Kirch<br />

BUND Berkenbrück

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