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Immundefekt – - Hauner Journal

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Dr. von Hau nersches Kinderspita l<br />

<strong>Immundefekt</strong> <strong>–</strong><br />

Allergie oder Autoimmunität?<br />

Trockene, rote, juckende Haut in Kombination mit erhöhten Serum-IgE Spiegeln muss nicht immer<br />

eine allergische Erkrankung sein, wenngleich dies die häufigste Ursache ist. Differentialdiagnostische<br />

Ursachen außerhalb des atopischen Formenkreises sind insbesondere dann zu bedenken, wenn<br />

rezidivierende Infektionen oder Infektionskomplikationen zum klinischen Bild hinzukommen. Neben<br />

parasitären oder auch tumorösen Erkrankungen, wie z. B. der Langerhanszellhistiozytose, kommen<br />

eine Reihe von angeborenen Störungen des Immunsystems <strong>–</strong> sogenannte Primäre <strong>Immundefekt</strong>e <strong>–</strong><br />

differentialdiagnostisch in Betracht.<br />

Kinderklinik und<br />

Kinderpoliklinik im Dr. von<br />

<strong>Hauner</strong>schen Kinderspital,<br />

Ludwig Maximilians<br />

Universität, München;<br />

* Klinik und Poliklinik für<br />

Dermatologie und Allergologie,<br />

Ludwig Maximilians<br />

Universität, München;<br />

** Children’s Hospital and<br />

University of Washington,<br />

Seattle, WA (USA)<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Priv.-Doz. Dr. med.<br />

Ellen D. Renner<br />

Kinderklinik und<br />

Kinderpoliklinik im<br />

Dr. von <strong>Hauner</strong>schen<br />

Kinderspital,<br />

Ludwig Maximilians<br />

Universität,<br />

Lindwurmstr. 4,<br />

80337 München<br />

E-Mail: Ellen.Renner@med.<br />

uni-muenchen.de<br />

Trockene, rote, juckende Haut ist nicht immer nur ein Ekzem<br />

Lyn J. Kohl, Lena F. Schimke, Gundula Notheis, Julie Sawalle-Belohradsky, Annette Jansson, Florian Hoffmann,<br />

Anita Rack, Beate Hagl, Theresia Kusuma, Anne Langenbeck, Nikolaus Rieber, Silvia Stojanov, Anna-Lisa Lanz,<br />

Andreas Wollenberg*, Hans D. Ochs**, Bernd H. Belohradsky, Michael Albert, Ellen D. Renner<br />

WAS IST EIN PRIMÄRER<br />

IMMUNDEFEKT ?<br />

Primäre <strong>Immundefekt</strong>e sind seltene Erbkrankheiten<br />

des Immunsystems, welche häufig durch<br />

monogenetische Defekte verursacht sind. Diese<br />

Mutationen in der Erbanlage können durch einen<br />

Zellbildungsdefekt und/oder Differenzierungsdefekt<br />

zu einer immunologischen Funktionsstörung<br />

mit einer angeborenen Abwehrschwäche<br />

gegenüber einem schmalen Erregerspektrum bis<br />

zum Gesamtspektrum an Krankheitserregern<br />

führen.[1, 2] Wiederholte, langandauernde, therapieresistente<br />

oder schwer verlaufende Infektionen,<br />

sowie Infektionen mit atypischen Erregern<br />

sind verdächtig. Primäre <strong>Immundefekt</strong>e sind<br />

abzugrenzen von Infektionen aufgrund von organischen<br />

Fehlbildungen (= meist monotope Infektionen)<br />

oder sekundären Infektionen im Rahmen<br />

chronischer Viruserkrankungen, immunsupressiver<br />

Therapie oder durch Eiweißverlust.<br />

PRIMÄRE IMMUNDEFEKTE MIT<br />

EKzEM<br />

Leitsymptome von Erkrankungen des atopischen<br />

Formenkreises sind erhöhtes Serum-IgE<br />

und chronisches Ekzem. Aber auch bei einer<br />

ganzen Reihe von Primären <strong>Immundefekt</strong>en<br />

treten erhöhte Serum-IgE Spiegel und ein chronisches<br />

Ekzem auf. Hierzu gehören unter anderen<br />

das Omenn Syndrom, das Wiskott-Aldrich<br />

Syndrom, das IPEX (= Immune Dysregulation,<br />

Polyendocrinopathy, Enteropathy, X-linked)<strong>–</strong><br />

Syndrom, das Comèl-Netherton Syndrom und<br />

die Hyper-IgE Syndrome (HIES). Für diese Primären<br />

<strong>Immundefekt</strong>e gibt es mittlerweile eine<br />

Assoziation mit einem oder mehreren Gendefekten<br />

(siehe Tabelle).<br />

HyPER-IGE SyNDRoME (HIES)<br />

Die Unterscheidung einer schweren atopischen<br />

Dermatitis von HIES ist klinisch eine Herausforderung.<br />

Da viele Symptome des HIES erst mit<br />

zunehmendem Alter hinzutreten oder erkennbar<br />

sind, bereitete die Abgrenzung eines HIES<br />

gegenüber einer schweren Neurodermitis vor der<br />

Möglichkeit der molekulargenetischen Diagnostik<br />

große Schwierigkeiten.<br />

HIES sind gekennzeichnet durch die klinische<br />

Trias (1) Ekzem mit erhöhtem Serum-IgE<br />

(>2000 IU/ml bzw. 2SD über der altersentsprechenden<br />

Norm) (2) rezidivierende Staphylokokken-Abszesse<br />

der Haut (Abb. 1a) und (3) Pneumonien<br />

mit Pneumatozelenbildung (Abb. 1b).<br />

[3-5]<br />

Das klassische autosomal dominante Hyper-<br />

IgE Syndrom (AD-HIES) ist assoziiert mit nicht<br />

immunologischen Symptomen wie verzögerter<br />

Milchzahnwechsel, Skoliose, Überstreckbarkeit<br />

der Gelenke und charakteristischen Gesichtszügen.[5]<br />

HIES-Patienten mit einem autosomal<br />

rezessiven Erbgang (AR-HIES) haben im Gegen-


Primäre <strong>Immundefekt</strong><br />

Syndrome<br />

Hyper-IgE Syndrome<br />

(HIES)<br />

Erbgang:<br />

IPEX<br />

autosomal dominant<br />

autosomal rezessiv<br />

autosomal rezessiv<br />

Wiskott-Aldrich Syndrom<br />

(WAS)<br />

Comèl-Netherton Syndrom<br />

Omenn Syndrom<br />

DiGeorge Syndrom<br />

Symptome Gendefekt Immunologische Marker<br />

Staphylokokken-Abszesse<br />

Pneumonien<br />

Pneumatozelenbildung<br />

Assoziierte Skelett- und<br />

Bindegewebsveränderungen<br />

Virale Infektionen,<br />

Atypische Mykobakteriose<br />

Virale Infektionen<br />

ZNS-Beteiligung<br />

Chronische Diarrhö<br />

Endokrinopathie<br />

Ekzem,<br />

bakterielle, virale und<br />

opportunistische Infektionen<br />

wie Pneumocystis jeroveci<br />

Thrombozytopenie/-pathie<br />

Ichthyosis<br />

Bambus-Haar<br />

Atopie<br />

Rezidivierende Infektionen<br />

insbesondere mit<br />

Staphylococcus aureus<br />

Schwere virale, mykotische<br />

und bakterielle Infektionen<br />

Herzfehler<br />

Faciale Dysplasien<br />

Thymushypoplasie<br />

Hypoparathyreoidismus<br />

satz zum klassischen HIES keine Krankheitszeichen<br />

an Skelett und Bindegewebe, jedoch zusätzlich<br />

schwere, chronisch rezidivierende Mollusca<br />

contagiosa, Herpes simplex und Varicella Zoster<br />

Infektionen, sowie eine ZNS-Beteiligung mit<br />

Hämorrhagien und Lähmungserscheinungen.<br />

2006 gelang der Nachweis einer homozygoten<br />

Tyk2 (tyrosine kinase 2) Mutation bei einem<br />

Patienten mit einer AR-HIES Variante.[6]<br />

Diese Tyk2-Mutation führte zur Fokusierung<br />

auf JAK-STAT-Signalwege als Ursache für AD-<br />

HIES und damit zur Identifikation von heterozygoten<br />

STAT3-Mutationen beim autosomal<br />

dominaten HIES.[7-9] In der 2004 beschriebenen<br />

AR-HIES Variante[10] gelang kein Nachweis von<br />

Tyk2- oder STAT3-Mutationen.[9, 11]<br />

Ende 2009 wurden Mutationen im Gen, das<br />

für das 'dedicator of cytokinesis 8' (DOCK8) Protein<br />

kodiert, bei Patienten mit hohem Serum-IgE,<br />

rezidivierenden Virusinfektionen, T Zelldefekt<br />

und autosomal rezessivem Erbgang beschrieben.[12]<br />

Mittlerweile ist bekannt, dass einige<br />

Patienten mit der 2004 beschriebenen AR-HIES<br />

Variante Mutationen in DOCK8 tragen.([13]<br />

(und eigene unpublizierte Daten).<br />

STAT3<br />

Tyk2<br />

DOCK8<br />

FOXP3<br />

WAS<br />

SPINK5<br />

RAG 1 und 2,<br />

ARTEMIS,<br />

IL-7Rα,<br />

RMRP, ADA<br />

und weitere<br />

22q11-<br />

Deletionen<br />

TBX1<br />

Dr. von Hau nersches Kinderspita l<br />

Kombinierter <strong>Immundefekt</strong><br />

TH17-Zellbildungsstörung<br />

T-Zelldefekt<br />

Kombinierter <strong>Immundefekt</strong><br />

T-regulatorische (Treg)-<br />

Zellbildungsstörung<br />

Kombinierter <strong>Immundefekt</strong><br />

Defekt der spezifischen<br />

Antikörperbildung auf<br />

Polysaccharide und phiX174-<br />

Bakteriophage<br />

Natürliche Killerzellen Dysfunktion<br />

Schwerer kombinierter <strong>Immundefekt</strong><br />

Oligoklonale T-Zellen und<br />

reduzierte B-Zellen<br />

T-Zellreduktion<br />

Variabler T-Zelldefekt<br />

Eine frühe Diagnose ist beim STAT3-HIES<br />

essentiell um lebensbedrohliche Infektionskomplikationen,<br />

insbesondere der Lunge wie Pneumatozelenbildung<br />

nach Pneumonie oder Lungenabszess<br />

zu vermeiden und so die Prognose der<br />

Patienten zu verbessern.<br />

Symptomatische Therapien wie frühzeitige<br />

auch venöse Anitbiotikatherapie, eine Staphylokokken-wirksameAntibiotikadauerprophylaxe,<br />

eine antimykotische Behandlung und chirurgische<br />

Abszessspaltung stehen im Vordergrund.<br />

Entfernungen von Pneumatozelen der<br />

Lunge sollten sehr zurückhaltend und nur nach<br />

aussichtsloser konservativer Therapie erfolgen.<br />

Pneumatozelen können sich auch im späteren<br />

Verlauf noch spontan zurückbilden.<br />

Bei guter Lungenfunktion und antibiotischer/antimykotischer<br />

Behandlung haben<br />

STAT3-HIES-Patienten eine annähernd normale<br />

Lebenserwartung.<br />

Im Gegensatz dazu sind die klinischen<br />

Verläufe der AR-HIES Patienten mit DOCK8-<br />

Mutationen durch den kombinierten <strong>Immundefekt</strong><br />

und die ZNS-Beteiligung mit einem möglichen<br />

fulminanten Verlauf gekennzeichnet. Die<br />

Ausgewählte Primäre<br />

<strong>Immundefekt</strong>e mit<br />

Ekzem und erhöhtem<br />

Serum-IgE


Dr. von Hau nersches Kinderspita l<br />

2<br />

IPEX Syndrom<br />

Patient mit chronisch<br />

ekzematöser Dermatitis<br />

Dankenswerterweise<br />

zur Verfügung gestellt<br />

von Prof. Notarangelo,<br />

boston (USA)<br />

5<br />

omenn Syndrom<br />

Patient mit<br />

Erythrodermie,<br />

Ekzem,<br />

Lymphadenopathie,<br />

Alopezie,<br />

Dystrophie<br />

Schwere der Erkrankung und Limitierung auf<br />

das immunologische System haben zu ersten<br />

erfolgreichen Stammzelltransplantationen bei<br />

DOCK8-HIES Patienten geführt (unpublizierte<br />

Daten).<br />

1 a, b<br />

Hyper-IgE-Syndrom<br />

a) Patient mit Ekzem und<br />

rezidivierenden Abzessen<br />

b) Röntgen Thorax mit<br />

Pneumatozellen<br />

IPEX-SyNDRoM<br />

3 a, b<br />

Wiskott-Aldrich<br />

Syndrom<br />

a) juckendes<br />

Ekzem am ganzen<br />

Integument<br />

b) selber Patient<br />

nach erfolgreicher<br />

Stammzelltransplantation<br />

4 a, b, c<br />

Comèl-Netherton<br />

Syndrom<br />

a) Patient mit<br />

ichthyosiformer<br />

Erythrodermie<br />

b) nach<br />

Immunglobulintherapie<br />

c) bambushaar<br />

6<br />

DiGeorge Syndrom<br />

Junge mit<br />

tiefsitzenden, nach<br />

hinten rotierten ohren,<br />

offen stehender<br />

‘Fischmund’,<br />

schmales Rot der<br />

oberlippe,<br />

verstrichenem<br />

Philtrum, breiter<br />

Nasenwurzel<br />

Das IPEX-Syndrom (= Immune Dysregulation,<br />

Polyendocrinopathy, Enteropathy, X-linked)<br />

zeichnet sich durch ab dem Säuglingsalter auf-


tretende, schwere, nicht-infektiöse Enteropathie,<br />

autoimmune Endokrinopathien, chronische<br />

ekzematöse Dermatitis (Abb. 2) und rezidivierende<br />

Infektionen aus.[14] Dieser X-chromosomal<br />

vererbte <strong>Immundefekt</strong> wird durch Mutationen<br />

im FOXP3 Gen verursacht. FOXP3 spielt<br />

die entscheidende Rolle bei der Produktion von<br />

regulatorischen T-Zellen (Treg). Meist finden<br />

sich normale bis erhöhte Immunglobulinspiegel.<br />

Bereits in der Neonatalperiode kann es zu<br />

schweren Autoimmunphänomenen wie Diabetes<br />

mellitus Typ 1, Thyreoiditis, autoimmun-hämolytischer<br />

Anämie, autoimmuner Thrombozytopenie<br />

und Neutropenie, sowie einer Nephropathie<br />

und autoimmuner Hepatitis kommen, so<br />

dass eine Immunsuppression nötig wird. Primär<br />

und auch sekundär besteht eine erhöhte Anfälligkeit<br />

für unterschiedliche Infektionserreger.[14]<br />

Ohne Stammzelltransplantation ist die Prognose<br />

meist infaust. Nur bei sehr milden Krankheitsverläufen<br />

ist ohne Transplantation ein Überleben<br />

bis zum 30. Lebensjahr beobachtet worden.<br />

WISKoTT-ALDRIcH SyNDRoM<br />

Das Wiskott-Aldrich Syndrom (WAS) ist durch<br />

die klinische Trias von Infektionsanfälligkeit,<br />

Ekzemen und Thrombozytopenie gekennzeichnet.[15,<br />

16] Nicht alle Patienten zeigen die<br />

volle Ausprägung des Krankheitsbildes, Ekzem<br />

(Abb. 3a) und <strong>Immundefekt</strong> können auch fehlen<br />

oder milde ausgeprägt sein. Man spricht dann<br />

von X-chromosomal vererbter Thrombozytopenie<br />

(XLT).[17] Außerdem haben die Patienten ein<br />

erhöhtes Risiko für Autoimmunerkrankungen<br />

und Malignome. Ursächlich sind Mutationen im<br />

X-chromosomal kodierten Gen WAS.<br />

Das Protein WASP kontrolliert das Zytoskelettrearrangement,<br />

bestimmte Signaltransduktionswege<br />

und die Zellmigration hämatopoetischer<br />

Zellen. Patienten weisen einen kombinierten<br />

<strong>Immundefekt</strong> mit Reduktion der peripheren<br />

T-Zellen und deren Funktion, wie auch<br />

eine verminderte NK-Zellfunktion auf. Immunglobulinspiegel<br />

im Serum können sehr variieren,<br />

wobei meist die Fähigkeit zur Produktion von<br />

spezifischen Antikörpern gegen Polysaccharide<br />

eingeschränkt ist und Isohämagglutinine nicht<br />

im Serum nachweisbar sind. Die allogene hämatopoetische<br />

Stammzelltransplantation (Abb. 3b)<br />

gilt als kurative Standardtherapie falls ein HLAkompatibler<br />

Spender zur Verfügung steht. Eine<br />

hämatopoetische Stammzellgentherapie befindet<br />

sich in klinischer Erprobung.[18]<br />

coMèL-NETHERToN SyNDRoM<br />

Das Comèl-Netherton Syndrom ist eine seltene,<br />

autosomal rezessive Erkrankung charakterisiert<br />

durch eine angeborene Ichthyosis, Bambushaar<br />

(Abb. 4), Atopie und rezidivierende Infektionen.<br />

[19-21] Bluteosinophilie und erhöhtes Serum-IgE<br />

Dr. von Hau nersches Kinderspita l<br />

sind nachweisbar. Direkt nach Geburt fallen die<br />

Kinder durch die ichthyosiforme Erythrodermie<br />

auf. Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit,<br />

Infektionen und chronische Entzündungsreaktion<br />

der Haut führen in den ersten Lebensjahren<br />

zu einer teils sehr ausgeprägten Gedeihstörung<br />

mit sekundärem Minderwuchs. Insbesondere im<br />

ersten Lebensjahrzehnt kommt es zu schweren<br />

Infektionen sowie septischen Krankheitsbildern,<br />

die zu einer Mortalität von 20% im ersten Lebensjahr<br />

beitragen.[22] Mutationen im Gen SPINK5,<br />

lokalisiert auf Chromosom 5q32, führen zu einer<br />

fehlenden oder reduzierten Expression des Proteaseinhibitor<br />

LEKTI.[20] LEKTI reguliert die<br />

Desquamation und Matrixentwicklung der Haut.<br />

[23] Eine Expression von LEKTI nicht nur in Epithelzellen<br />

der Haut und Mukosa, sondern auch<br />

in den Hassallschen Körperchen des Thymus<br />

lässt vermuten, dass LEKTI entscheidend für die<br />

T-Zellentwicklung ist.[24] Patienten zeigen einen<br />

breit gefächerten <strong>Immundefekt</strong>, der sich durch<br />

eine reduzierte spezifische Antikörperbildung<br />

gegen Pneumokokken-Polysaccharid-Antigen<br />

und dem Neoantigen Bakteriophage phiX174,<br />

einer reduzierten NK-Zellzytotoxizität und verminderter<br />

B-Gedächtniszellzahl im peripheren<br />

Blut kennzeichnet.[21, 25-27]<br />

Im ersten Lebensjahr steht insbesondere die<br />

schwere Gedeihstörung im Vordergrund. Aufgrund<br />

der generalisierten Nahrungsunverträglichkeit<br />

ist für viele Patienten eine teilparenterale<br />

Ernährung über einen zentralen Katheter oder<br />

eine PEG-Sonde unumgänglich. Ein ständiger<br />

antihistaminikaresistenter Juckreiz belastet die<br />

Patienten. Unter Einsatz von Immunglobulinen<br />

konnte bei einigen Patienten ein verbessertes<br />

Gedeihen, eine reduzierte Inflammation der<br />

Haut, sowie eine Abnahme der Infektionsanfälligkeit<br />

aufgezeigt werden.[21] Die Prognose ist<br />

nach Überleben der ersten Lebensjahre meist gut.<br />

Einzelfallberichte beschreiben allerdings maligne<br />

Hautveränderungen bei jungen Erwachsenen<br />

mit Comèl-Netherton Syndrom.[28]<br />

oMENN-SyNDRoM<br />

Beim Omenn-Syndrom handelt es sich um<br />

einen schweren kombinierten <strong>Immundefekt</strong><br />

(SCID), der durch eine generalisierte Schwäche<br />

des Immunsystems frühzeitig zu fulminanten<br />

Infektionen mit Bakterien, Viren und Pilzen<br />

führen kann.[29] Das Omenn-Syndrom <strong>–</strong> auch<br />

Familiäre Retikuloendotheliose oder SCID mit<br />

Eosinophilie genannt <strong>–</strong> beginnt meist im Neugeborenenalter<br />

mit einer generalisierten Erythrodermie<br />

(Abb. 5), Lymphadenopathie und Hepatosplenomegalie.<br />

Unterschiedlichste genetische<br />

SCID-Defekte wie hypomorphe Mutationen in<br />

RAG1/2, Artemis, ADA, IL7Rα und weiteren<br />

Genen können zum Omenn-Syndrom führen.<br />

Hypomorphe Mutationen in diesen Genen führen<br />

zu einer residuellen Aktivität und konse-


Dr. von Hau nersches Kinderspita l<br />

kutiver exzessiver Expansion oligoklonaler T-<br />

und B-Zellen. Ausgeprägte Lymphadenopathie<br />

und Hepatosplenomegalie sind charakteristisch.<br />

Diese T-Zellen induzieren massive Entzündungsreaktionen<br />

die klinisch einer Graft versus Host<br />

Erkrankung ähneln. Im Labor findet sich eine<br />

Lymphozytose mit hoher Zahl an aktivierten<br />

T-Zellen, meist Fehlen von B-Zellen, einer ausgeprägten<br />

Eosinophilie (oft > 1000/µL) und hohe<br />

Serum IgE-Spiegel. Die Therapie besteht in einer<br />

aggressiven immunsuppressiven Behandlung<br />

und zügiger Stammzelltransplantation. Ohne<br />

Transplantation ist die Prognose fatal.<br />

DIGEoRGE-SyNDRoM<br />

(Mikrodeletionssyndrom 22q11)<br />

Das DiGeorge Syndrom (DGS) gehört zu den<br />

Mikrodeletionssyndromen 22q11 einschließlich<br />

des Shprintzen oder Velo-cardio-fazialen Syndroms<br />

(Abb. 6).<br />

Dem DGS liegt eine fehlerhafte embryonale<br />

Entwicklung der 3. und 4. Schlundtasche<br />

zugrunde, die zu den charakteristischen Anomalien<br />

wie Herzfehler, Thymushypoplasie und<br />

Hypoparathyreoidismus führt. Nicht immer liegen<br />

beim DGS Mikrodeletionen im Chromosom<br />

22 vor, auch Punktmutationen im TBX1 Gen<br />

oder noch unbekannte Veränderungen können<br />

ursächlich sein.[30] Die Erstdiagnose des DGS<br />

wird häufig im Rahmen eines prä- oder neonatal<br />

aufgefallenen schweren Herzfehlers gestellt. Der<br />

<strong>Immundefekt</strong> bei Patienten mit DGS kann sehr<br />

variabel ausgeprägt sein: Vom völligen Fehlen<br />

der T-Zellen bis zu normaler T-Zellzahl und<br />

-funktion. Charakteristisch ist die verminderte<br />

Produktion von T-Zellen (v.a. CD3+ und CD4+)<br />

bedingt durch einen Mangel an funktionellem<br />

Thymusgewebe. Daher besteht eine erhöhte<br />

Infektionsanfälligkeit insbesondere für virale-<br />

und Pilzinfektionen. Der T-Zelldefekt ist vor<br />

allem in den ersten Lebensmonaten ausgeprägt<br />

und kann sich bis zum Ende des ersten Lebensjahres<br />

verbessern oder normalisieren.<br />

Neugeborene mit schwerer T-Zelldefizienz<br />

können unter entsprechenden prophylaktischen<br />

Maßnahmen wie z.B. Pneumocystis jiroveci Prophylaxe,<br />

Bestrahlung von Blutprodukten etc. für<br />

eine bestimmte Zeit beobachtet werden, um zu<br />

sehen, ob sich der <strong>Immundefekt</strong> im Verlauf verbessert.<br />

Sekundäre Funktionseinschränkungen<br />

der B Zellen sind möglich.<br />

Bei Persistenz eines schweren <strong>Immundefekt</strong>s<br />

muss eine Stammzell- oder Thymustransplantation<br />

angestrebt werden.[31, 32] Ältere Patienten<br />

mit DGS haben ein erhöhtes Risiko für Autoimmunerkrankungen.[33]<br />

DIAGNoSTIScHES VoRGEHEN<br />

Wiederholte, zeitlich oder durch die Schwere<br />

der Verläufe auffallende Infektionen, die nicht<br />

auf einer organischen Fehlbildung oder sekundär<br />

begründet sind, stehen bei Patienten mit<br />

Primärem <strong>Immundefekt</strong> im Vordergrund. Die<br />

Infektionsanfälligkeit kann im ersten Lebensjahr<br />

mild (z. B. Ekzem und dann erste Abszesse<br />

beim HIES), aber auch sehr schwer (z. B. fulminante<br />

Infektionen bei Omenn-Syndromen)<br />

ausgeprägt sein. Infektionsanfälligkeit oder protrahierte<br />

Infektionsverläufe sind immer obligate<br />

Symptome, um an einen PID zu denken. Für die<br />

Diagnosestellung ist eine ausführliche Anamnese<br />

bedeutend. Diese sollte die Erstellung eines<br />

Stammbaums mit der Frage nach Infektionsanfälligkeit,<br />

Fehlgeburten/Aborten/unklaren<br />

Todesfällen und Konsanguinität in der Familie<br />

enthalten. Klinische Untersuchungsbefunde wie<br />

Bambushaar (Netherton-Syndrom), Doppelreihenbildung<br />

der Milchzähne (STAT3-HIES), tiefsitzende<br />

Ohren (DiGeorge Syndrom) oder seit<br />

Geburt bestehende schwere chronische Durchfälle<br />

(IPEX-Syndrom) können neben der Infektionsanfälligkeit<br />

Leitsymptome für den zugrunde<br />

liegenden <strong>Immundefekt</strong> sein. Die Basisdiagnostik<br />

besteht in der Bestimmung des Blutbilds mit<br />

Differentialblutbild, Serum-Immunglobulinen<br />

und der Untersuchung der spezifischen Antikörperbildung<br />

auf Routineimpfungen wie auf<br />

Diphtherie, Tetanus, Haemophilus influenzae B<br />

und Pneumokokken-Polysaccharid Antigenen.<br />

Bei numerischen oder qualitativen pathologischen<br />

Befunden sollten weitere gezielte Untersuchungen<br />

wie z. B. die Bestimmung der Lymphozyten-<br />

und Granulozytenfunktion, B- und<br />

T-Lymphozyten Subpopulationen in einem<br />

Zentrum für Primäre <strong>Immundefekt</strong>e erfolgen.<br />

Diese und weitere Untersuchungen werden von<br />

unserem immunologischen Diagnostiklabor<br />

angeboten im Rahmen einer Vorstellung in der<br />

<strong>Immundefekt</strong>ambulanz des Hauses (Terminvereinbarung<br />

unter 089-5160-3931) oder durch<br />

direkte Einsendung von Untersuchungsmaterial<br />

nach telefonischer Anmeldung unter der Telefonnummer<br />

089-5160-2831. Bei dringendem<br />

klinischem und immunologischem Verdacht auf<br />

einen Primären <strong>Immundefekt</strong> sollte außerdem<br />

frühzeitig versucht werden, die Diagnose molekulargenetisch<br />

zu sichern.<br />

Hierbei gilt zu beachten, dass molekulargenetische<br />

Untersuchungen nur nach schriftlicher<br />

Einwilligung des Patienten/Erziehungsberechtigten<br />

nach den neuen Richtlinien des Gendiagnostikgesetz<br />

vom 1.2.2010 durchgeführt werden<br />

dürfen. Auch dieses Formular kann bei uns<br />

unter 089-5160-2831 angefordert werden.<br />

THERAPIEMÖGLIcHKEITEN<br />

Je nach Diagnose muss eine symptomatische<br />

Therapie mittels frühzeitiger Antibiotikatherapie<br />

(häufig auch intravenös nötig), antibiotischer<br />

und antimykotischer Dauerprophylaxe und/


Lite ratur<br />

oder Immunglobulinsubstitution durchgeführt<br />

werden. Eine kurative Stammzelltransplantation<br />

oder eine Gentherapie können lebensrettend sein.<br />

In den letzten Jahren hat sich die Erfolgsquote<br />

von Stammzelltransplantationen bei Patienten<br />

mit Primärem <strong>Immundefekt</strong> deutlich verbessert,<br />

so dass diese Therapie einer größeren Zahl von<br />

Patienten angeboten werden kann.<br />

Zwischen 2004 und 2009 sind im Dr. von<br />

<strong>Hauner</strong>schen Kinderspital 27 Kinder mit Primärem<br />

<strong>Immundefekt</strong> transplantiert worden.<br />

Allgemein gilt, dass eine frühzeitige Diagnosestellung<br />

für die Prognose des Patienten essentiell<br />

ist und durch frühzeitige Therapie Patienten<br />

vor Infektionskomplikationen geschützt werden<br />

können und sich so Überlebenschancen und<br />

Lebensqualität entscheidend verbessern.<br />

DANKSAGUNG<br />

Dr. von Hau nersches Kinderspita l<br />

Die Teamarbeit im diagnostischen und therapeutischen,<br />

sowie im klinischen und wissenschaftlichen<br />

Bereich wird von vielen Mitarbeitern<br />

verschiedenster Abteilungen erbracht. Genannt<br />

seinen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, die<br />

medizinisch technischen Assistentinnen Frau<br />

Bieberle, Dönhoff, Eckerlein, Eisl, Hofmann,<br />

Laniado, die <strong>Immundefekt</strong>ambulanzschwestern<br />

Frau Schlieben, Strotmann und Wichert, überweisende<br />

Ärzte und Kooperationspartner und<br />

Drittmittelgeber wie die Fritz-Thyssen-Stiftung,<br />

Kindness for Kids, FöFoLe der LMU, so wie nicht<br />

zu vergessen unsere Patienten und Frau Gründl,<br />

Vorsitzende der DSAI e.V. (Deutsche Selbsthilfe<br />

angeborene <strong>Immundefekt</strong>e).<br />

[1] Ochs HD, Smith, C.I.E., Puck, J.M. Primary Immunodeficiency Diseases - A Molucular And Genetic Approach. 2nd ed. New York, NY: Oxford University Press 2007.<br />

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