24.02.2013 Aufrufe

Medienprojekt ” - TU Ilmenau

Medienprojekt ” - TU Ilmenau

Medienprojekt ” - TU Ilmenau

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kapitel 1<br />

Einleitung<br />

<strong>”</strong> Nichts über uns und nichts ohne uns“ – mit diesem Motto hat der Rat der Europäischen<br />

Union das Jahr 2003 zum Jahr der Menschen mit Behinderung ausgerufen. Ziel ist ein<br />

Loslösen von Diskriminierung und Bevormundung hin zu Teilhabe und Selbstbestimmung<br />

von Menschen mit Behinderungen. Die Lebensbedingungen mit und für behinderte<br />

Menschen anders zu gestalten, ist eine große gesellschaftliche Herausforderung. Dies betrifft<br />

alle Lebensbereiche wie Arbeit, Wohnen, Bildung oder Freizeit. Ausgrenzung und<br />

Diskriminierung hinsichtlich der Techniknutzung bilden dabei einen eigenen Bereich.<br />

Das hohe Maß an Technisierung in unserer Industriegesellschaft bereitet vielen Menschen<br />

Probleme. So ist die Bedienung von vielen Geräten im Alltag nicht einfach. Oft<br />

stehen technische Funktionen und nicht der Fokus auf künftige Nutzer bei der Entwicklung<br />

im Vordergrund, selten werden Menschen mit Behinderungen als Nutzer bedacht. So<br />

bestehen für sie besondere hohe Nutzungsbarrieren bezüglich Nutzerschnittstellen und<br />

Technik. Menschen mit Behinderung sind oft sogar von der Nutzung bestimmter Systeme<br />

ganz ausgeschlossen. So können beispielsweise Geldautomaten von einem Großteil der<br />

Bevölkerung ohne Probleme genutzt werden, für Rollstuhlfahrer oder blinde Menschen<br />

sind sie jedoch an vielen Orten nicht erreichbar beziehungsweise nicht bedienbar.<br />

Der gezielte Einsatz von Technik kann für Menschen mit Behinderungen jedoch auch positive<br />

Effekte bewirken. Die Nutzung von Technik kann dazu dienen, Einschränkungen<br />

durch eine Behinderung zu mildern oder im Idealfall ganz zu kompensieren. Eine<br />

technische Hilfe kann dann als Prothese bezeichnet werden, die Einschränkungen aufhebt<br />

[Edw95, S. 22]. Viele Geräte erleichtern so das Leben von Menschen mit Behinderungen<br />

in großem Maße, und ermöglichen ein Stück Freiheit: So gibt es zum Beispiel<br />

Sprach-Computer, die über Symbole bedient werden,die auf einem Tastenfeld angeordnet<br />

sind. Solche Sprach-Computer erzeugen zuvor aufgenommene oder synthetisierte Sprache.<br />

Für einen Menschen mit einer tonischen Spastik, der zwar seine Mitmenschen versteht,<br />

sich aber nicht artikulieren kann, ermöglicht diese Technik die Kommunikation mit<br />

seiner Umwelt. Der pedalfreie PKW hebt während des Autofahrens die Einschränkungen<br />

einer Beinlähmung auf. Weitere Beispiele für technische Hilfen sind Anpassungen an<br />

Standard-Nutzerschnittstellen wie Screen-Reader, die Bildschirminhalte vorlesen, oder<br />

spezielle Joysticks, die als Mausersatz zum Beispiel mit der Zunge gesteuert werden<br />

können. Sie sind speziell auf die verschiedenen, individuellen Bedürfnisse der Nutzer<br />

zugeschnitten.<br />

Solche positiven Effekte durch Technikeinsatz sind gerade auch im Urlaubs- oder im<br />

Freizeitbereich wünschenswert. Die Freizeitgestaltung hat besonders auch für behin-<br />

3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!