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Nummer26 Lörrach<br />

Donnerstag,31.Januar2013<br />

Guten Morgen!<br />

AuchaufdieGefahrhin,dass<br />

Siegeradefrühstücken:Ichfindeeseinbisschenunfair,dass<br />

sichsovieleLeuteüberdie<br />

Speisenmokieren,diebeim<br />

Dschungel-Campserviertwerden.Gewiss:Obwohlichein<br />

experimentierfreudigerEsser<br />

bin,würdeichmichauchauf<br />

AuslandsreisenwederfürKakerlakennochfürSchafshirnentscheiden(obgleicheineunverschämteKolleginkrähte:„Schadewürd’snet!“).Dennoch:MüssteichzwischendemDschungel-Camp-AngebotundmanchandererLandesspezialitätwählen–ich<br />

wüsstenicht,wozuichmich<br />

entschließenwürde.InSchottland,solasich,isstmangelegentlichgernefrittierteButter<br />

mitSahnesoße:DasGericht<br />

wird„Herzinfarkt“genannt.In<br />

Ost-Asienwirdmancherorts<br />

dasalleredelsteTeilvomBullen<br />

angeboten.InIndiendagegen<br />

werdenmitunterCurry-GerichteineinerWeisegewürzt,<br />

dassmanchenachdemGenuss<br />

direktzusammenbrechen.In<br />

dieKönigsklassegehörtaber<br />

sicherderschwedischeSurströmming:eininSalzlakeeingelegterHering,dersolebhaft<br />

gärt,dasssichoftBodenund<br />

DeckelderDosenwölben.Die<br />

BeförderungderKonserven<br />

wirdwegenExplosionsgefahr<br />

vonmanchenFluggesellschaftenverweigert.WermalSurströmminggevesperthat,würdeziemlichsichergernzur<br />

Dschungel-Camp-Speisekarte<br />

wechseln.<br />

Radfahrerin<br />

verletzt<br />

Lörrach-Haagen. Kopfverletzungen<br />

und Prellungen erlitt<br />

eine Radfahrerin bei einem<br />

Unfall am Dienstag in Haagen.<br />

Die 59-jährige wurde in<br />

einem Kreisel von einer Autofahrerin<br />

übersehen: Es kam<br />

zumZusammenstoß.DieRadlerin<br />

stürzte, hatte aber Glück<br />

imUnglück:DieVerletzungen<br />

sind aller Voraussicht nach<br />

nichtallzuschwer.Sietrugkeinen<br />

Helm. Die Autofahrerin<br />

wurdewegenfahrlässigerKörperverletzung<br />

angezeigt, so<br />

die Angaben der Polizei.<br />

Lasterverursacht<br />

Unfall<br />

Lörrach-Brombach. Ein Nachspiel<br />

hat für einen jungen<br />

Mann eine Parkplatzkarambolage<br />

am DienstagnachmittaginBrombach.Der25-Jährige<br />

rangierte mit einem<br />

7,5-Tonner auf einem Parkplatz<br />

und kollidierte dabei mit<br />

einem geparkten Golf. Der<br />

Sachschaden beträgt 1000<br />

Euro. Bei der Unfallaufnahme<br />

zeigte sich, dass der Fahrer<br />

nicht die erforderliche Fahrerlaubnis<br />

hatte. Er wurde wegen<br />

Fahren ohne Fahrerlaubnis<br />

angezeigt, so die Polizei.<br />

DasZiel:eineattraktiveVerdichtung<br />

WaltherSchwenzerüberdieWohnungsbausituationinLörrachunddieBebauungdes„Belist“<br />

Lörrach.DasBaugebiet„Belist“inHaagenisteinederletztengroßenWohnbauland-FlächeninLörrach.Die<br />

Stadtstrebteinezeitnahe<br />

Bebauunganundhathierfür<br />

einenPlanungswettbewerb<br />

ausgelobt.ZuletztwurdesowohlimOrtschafts-alsauch<br />

imGemeinderatüberdas<br />

MaßderVerdichtungauf<br />

diesemGebietdiskutiert.<br />

ÜberdieseFrageunddiegenerelleWohnungsbauentwicklunginderStadtsprachBernhardKonradmitWaltherSchwenzer,Fachbereichsleiter„Stadtplanung,<br />

BaurechtundUmwelt.“<br />

HerrSchwenzer,derHaagenerOrtschaftsrathatkürzlichaufeineAbstimmungübereinenPlanungswettbewerbfürdasBaugebietBelistverzichtet,weilereinezumassiveBebauungbefürchtete.Nunhat<br />

derLörracherGemeinderat<br />

einemverändertenPlanungswettbewerbzugestimmt,derdieursprünglicherwähnteBebauungsdichteoffenlässt.Wardie<br />

BefürchtungdesHaagener<br />

Ratsdenngerechtfertigt?<br />

WirgingenbeimBelistaufder<br />

Grundlage des Flächennutzungsplans<br />

von einer Bebauungsdichte<br />

von 50 Wohnein-<br />

IMGESPRÄCHMIT<br />

Walther<br />

Schwenzer<br />

heiten pro Hektar aus. Abgeleitet<br />

wurde diese Annahme<br />

vom Regionalplan, der für das<br />

Oberzentrum Orientierungswerte<br />

für die Einwohnerzahl<br />

pro Hektar vorgibt. Würden<br />

wir diese Werte des Regionalplans<br />

bei der gut fünf Hektar<br />

großen Fläche des Belist übernehmen,<br />

kämen wir auf 65<br />

Wohneinheiten pro Hektar.<br />

Mit250Wohneinheiten<br />

wärederBelistalsoalles<br />

anderealszudichtbebaut?<br />

Aus Sicht der Regionalplaner<br />

nicht. Die Vertreter Haagens<br />

legen Wert darauf, dass sich<br />

dieBebauungindieräumliche<br />

Struktur einpasst. Hier müssen<br />

wir differenzieren: Auf<br />

Flächen am Siedlungsrand<br />

wird man nicht mit massivem<br />

Geschosswohnungsbauarbeiten.<br />

Nach Auffassung der<br />

Stadtplaner sind aber durchaus<br />

dreigeschossige Gebäude<br />

VonGottfriedDriesch<br />

Lörrach. Die Situation in der<br />

Rebgasse bleibt kompliziert.<br />

Selbst beim Meinungsaustausch<br />

zwischen Stadtverwaltung<br />

und den Anliegern des<br />

südlichen Teils der Gasse am<br />

Dienstag(wirberichtetengestern)kamoffenbarnureinTeil<br />

der unterschiedlichen Interessen<br />

an die Oberfläche.<br />

Wie die Planungsingenieurin<br />

Sabine von Loeben am<br />

denkbar.<br />

HaltenSiedieArgumentationdesHaagenerOrtschaftsratsangesichtsder<br />

Wohnungsnachfragein<br />

Lörrachfürunzeitgemäß?<br />

Sie ist zumindest mit Blick auf<br />

Einzelhausbebauung unzeitgemäß.<br />

Das Wohnungsgemenge<br />

sollte sich der Struktur<br />

des Baugebiets Belist anpassen.<br />

Wir haben am östlichen<br />

Rand, an der Neudorfer Straße,<br />

mehrgeschossigen Wohnungsbau<br />

und am westlichen<br />

Rand in der Manzentalstraße<br />

eingeschossigen Wohnungsbau,<br />

verdichtet mit Reihenhäusern.<br />

Unsere Vorstellung<br />

ist,dassmandieBebauungder<br />

westlichen Seite aufnimmt<br />

und Richtung Osten abmildert.<br />

Tun wir das nicht, stünden<br />

die mehrgeschossigen<br />

Bauten an der Neudorfer StraßeimGrundealsSolitäre–das<br />

ist nicht, was ein Stadtplaner<br />

sich wünscht.<br />

IstdieVerwaltungzu<br />

schnelleingeknickt?<br />

Ich habe die Hoffnung, dass<br />

wir im Planungswettbewerb<br />

zu verträglichen Lösungen<br />

kommen, die sowohl den Zielvorstellungen<br />

des Ortschaftsrats<br />

als auch der Stadtverwaltung<br />

entsprechen.<br />

EntwertetdasVerhalten<br />

desOrtschaftsratsdieBedeutungdesFlächennutzungsplans?<br />

Auch die 50 Wohneinheiten<br />

pro Hektar waren nur Orientierungsgrößen.<br />

Letztlich ist<br />

nicht entscheidend, ob wir<br />

zwei, drei Wohneinheiten<br />

mehr oder weniger haben. Es<br />

kommt darauf an, wie sich die<br />

Baukörper in das Gelände ein-<br />

WaltherSchwenzer<br />

fügen. Entscheidend ist, wie<br />

sich der städtebauliche Raum<br />

darstellt.<br />

SiesehenalsonichtdieGefahr,dassLörrachdasrech<br />

Rande der Sitzung im Gespräch<br />

mit unserer Zeitung<br />

sagte, verläuft die Grenze zwischen<br />

Befürwortern und Gegnern<br />

des Ausbaus quer durch<br />

die gesamte Straße. „Man<br />

kann nicht sagen, die NordanliegerseienfürunddieSüdanliegergegendenAusbau“,sagte<br />

von Loeben. Auch von den<br />

südlichen GrundstücksbesitzernhätteneinigeaufderListe<br />

der „Interessengemeinschaft<br />

Schottergasse Stetten“ für den<br />

WaltherSchwenzer:„Miristeswichtig,dassdieBürgerVerständnis<br />

dafürentwickeln,dassmannichtinersterLiniefürdiejenigenbaut,<br />

diebereitsEigentumbesitzen.WirmüssenimAugebehalten,dass<br />

neueBürgerneuenWohnraumsuchenundbrauchen.“<br />

teMaßfürVerdichtungverliert?EsgibtbeispielsweiseStimmen,dieaufdemMaienbühleinezustarkeVerdichtungsehen.<br />

Wenn wir unseren Freiraum<br />

nicht zu sehr beeinträchtigen<br />

wollen, müssen wir uns Gedanken<br />

machen, wie wir mit<br />

den Innenbereichsflächen<br />

umgehen. Ein gutes Beispiel<br />

für verdichteten Wohnungsbau<br />

ist der Niederfeldplatz.<br />

Hier wird am richtigen Platz<br />

verdichtetesWohnenangeboten.<br />

Das ist auch beim Wohnbau-Projekt<br />

an der Mühlestraße<br />

der Fall. Wir werden unsere<br />

Potenziale im Innenbereich<br />

stärker in Anspruch nehmen<br />

müssen, auch deshalb, weil<br />

wir damit langfristig Infrastrukturkosten<br />

sparen: Wir<br />

müssen keine zusätzlichen<br />

Straßen bauen, wir müssen<br />

weder neue Kanäle bauen,<br />

nochmüssenwirdieseinstand<br />

halten.<br />

raschen Ausbau der Straße<br />

unterschrieben. Schwierig sei<br />

dasProjektvorallemauchdeshalb,<br />

weil jeder der Anlieger<br />

einen kleinen Streifen seines<br />

Grundstücks für den StraßenausbauandieStadtveräußern<br />

müsste.<br />

Manchem Anwohner geht<br />

es wohl auch um die Kosten<br />

der Erschließungsbeiträge.<br />

Ein Bürger rechnete vor, dass<br />

beiihmalleinhierfür– beiden<br />

von Fachbereichsleiter Jürgen<br />

EtlicheLörracherBürger<br />

könnensichmitdendeutlichenVerdichtungstendenzengleichwohlnichtanfreunden.<br />

Miristeswichtig,dassdieBürger<br />

dieser Stadt Verständnis<br />

dafür entwickeln, dass man<br />

nichtinersterLiniefürdiejenigenbaut,diebereitsEigentum<br />

besitzen.WirmüssenimAuge<br />

behalten, dass neue Bürger<br />

neuenWohnraumsuchenund<br />

brauchen. Als Vertreter der<br />

Baurechtsbehörde erlebe ich<br />

leider verstärkt, dass sich<br />

Grundstückseigentümer<br />

gegendieBebauungdesNachbargrundstücks<br />

wehren. DieseBürgersolltensichdaranerinnern,<br />

dass sie selbst einmal<br />

BauherrwarenundihreNachbarschaft<br />

beeinträchtigt haben.<br />

DieGrünenhabenkürzlich<br />

dieLörracherWohnbau<br />

aufgefordert,sichintensi-<br />

Nef grob geschätzten Kosten<br />

von 25 bis 30 Euro je Quadratmeter<br />

Grundstücksfläche –<br />

eine Summe von 30000 Euro<br />

zusammen komme. „Plus den<br />

Kosten, die daneben privat zu<br />

zahlen wären“, sagte er.<br />

Eine Anwohnerin befürchtete<br />

das Abrutschen ihres am<br />

HanggelegenenHausesdurch<br />

dieBauarbeiten.HierberuhigteBürgermeisterMichaelWilke.<br />

„Vor Beginn der Bauarbeiten<br />

führen wir ein umfangrei-<br />

verumdenBauvonWohnungenfürkleinereundmittlereEinkommenzubemühen.FallendiesezwischendemunbestreitbarhohenHartzIV-fähigenBestandderWohnbauundihrenhöherpreisigenAngebotendurchsRaster?<br />

Ich sehe die Wohnbau hier<br />

nichtinderKritik.DieGrünen<br />

unterstützen im Grundsatz ja<br />

den Weg, den die Wohnbau<br />

geht, und der auch aus dem<br />

Flächennutzungsplan ableitbar<br />

ist. Es passiert im Übrigen<br />

derzeiteineMengebeimWohnungsbau:<br />

Auf dem Niederfeldplatz<br />

haben wir 88 Wohneinheiten,<br />

in der Mühlestraße<br />

haben wir einen Bauantrag<br />

mit 43 Wohneinheiten genehmigt,<br />

an der Dammstraße<br />

wurde ein Antrag mit 48<br />

Wohneinheiten genehmigt,<br />

in der Suttersmattstraße sind<br />

43 Wohneinheiten beantragt<br />

– die Liste ließe sich noch fortsetzen.<br />

Addiert man die ProjektevonWohnbauundfreien<br />

Trägern, haben wir mehr als<br />

300 Wohneinheiten, die 2012<br />

und in diesem Jahr gebaut<br />

werden.<br />

DennochdieFrage:Fehltin<br />

LörrachdasAngebotinder<br />

„Mitte“?<br />

DieseEinschätzungwürdeich<br />

nicht teilen.<br />

WelcheBaugebietekönnen<br />

inLörrachnocherschlossen<br />

werden?<br />

Auf dem Sportgelände in der<br />

„Hugenmatt“inBrombachbefindet<br />

sich eine Fläche in städtischemEigentum,diewirentsprechend<br />

vorbereiten. Das<br />

Gebiet „Kirchberg“ bei TumringenkommtalsSatzungsbeschluss<br />

in den Gemeinderat.<br />

Dort muss die Erschließung<br />

stattfinden. „BühlIII“dientals<br />

Reserve-Fläche. Und falls der<br />

Druck sehr groß wird, haben<br />

wirnochdasgroßeGeländean<br />

der Alten Rheinfelder Straße.<br />

Das Gebiet müsste allerdings<br />

in mehreren Bauabschnitten<br />

entwickelt werden. Diese Erschließung<br />

sehe ich derzeit<br />

nicht.<br />

InderSummesinddasdoch<br />

beachtlicheFlächen.<br />

LörrachhatReserven,aberdie<br />

sind durch den Landschaftsraum<br />

begrenzt. Wir können<br />

nicht einfach mit Einfamilienhäusern<br />

in die Flächen gehen,<br />

wie das im Umland mitunter<br />

gemacht wird. Wir wollen das<br />

alsVerwaltungauchnicht.Unser<br />

Ziel ist es, standortbezogen<br />

zu bauen: verdichtet, aber<br />

attraktiv.<br />

DieInteressensgrenzeverläuftquerdurchdieStraße<br />

BürgerinformationimRathaushatgezeigt:DieRebgassewirddieStadtnocheineZeitlangbeschäftigen<br />

chesBeweissicherungsverfahren durch. Schäden, die<br />

nachweislich durch die Bauarbeiten<br />

entstehen, werden<br />

von der Stadt wieder in Ordnung<br />

gebracht“, sagte er. Dies<br />

sei nach den Erschütterungen<br />

durch das Basler Geothermieprojekt<br />

Standard.<br />

Ein anderer Anwohner betonte,<br />

er sei mit dem derzeitigen<br />

Zustand der Rebgasse voll<br />

und ganz zufrieden – es brauche<br />

keinen Ausbau.

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