REISEN 2011/12 - Nordwind Reisen

REISEN 2011/12 - Nordwind Reisen REISEN 2011/12 - Nordwind Reisen

24.02.2013 Aufrufe

Hütten � Zelt � Wandern Wandern auf den Lofoten & Vesteralen 15 � Tage Reise mit Hüttenübernachtungen � Wanderungen nur mit Tagesgepäck, kleine Gruppe max. 8 Personen � Wal-Safari, Hurtigrutenfahrt durch den Trollfjord Die Lofoten - das sind Berge und spitze Gipfel, offenes Meer und geschützte Buchten, Strände und große unberührte Landgebiete. Diese großartige Landschaft ist Ziel unserer Wanderreise. Die nicht untergehende Sonne während der Mittsommerzeit zaubert in den Nachtstunden phantastische Lichtspiele in die uns umgebende Inselwelt. Während unseres Aufenthaltes auf den Lofoten und den Vesteralen unternehmen wir von unseren Basisstationen Tageswanderungen zu den schönsten Gegenden der Inselgruppe und besuchen natürlich auch deren bekannte Sehenswürdigkeiten. 1. Tag Flug nach Evenes. Fahrt nach Nyksund, einem kleinen, einst verlassenen und heute mit neuem Leben erfüllten Ort, an der Westküste der Vesteralen. In der Holmvik Brygge befindet sich unsere Unterkunft für die nächsten Tage. 2. Tag Wal-Safari. Im Sommer halten sich vor der Küste der Vesteralen Pottwale auf, um dort auf Nahrungssuche zu gehen. Mit etwas Glück entdecken wir auf einer 6 - 7 Std. dauernden Bootsfahrt auch Zwerg-, Buckel-, Finnwale und Schwertwale sowie Delphine. Das Boot hält außerdem bei Anda Fyr, wo sich zahlreiche Robben und tausende von Seevögeln aufhalten. 3. Tag Heute wandern (ca. 5 Std./600 Höhenmeter) wir auf dem “Königinnenweg” von Stø in das ehemalige Fischerdorf Nyksund. Teils führt unsere Tour entlang der Küste mit schönen Aussichtspunkten. 4. Tag Tag zur freien Verfügung. Zum Relaxen, Seevögel und Robben beobachten oder für eine weitere Walsafari. 5. Tag Fahrt in Richtung Lofoten. In Stokmarknes gehen wir an Bord der Hurtigrute um mit dem Postschiff durch den bekannten Trollfjord bis Svolvaer zu fahren. Weiterfahrt an die Westküste der Lofoten. In Unstad beziehen wir unsere Hütte. 6. Tag Besuch des Wikingermuseums in Borg. Beim Betreten des von offenen Feuern und Tran Lampen beleuchteten Wohnraums fühlt man sich in das Jahr 900 n. Ch. versetzt. Nachmittags oder abends Küstenwanderung von Eggum, am Leuchtfeuer vorbei, nach Unstad (ca. 2 - 3 Std./ 200 Höhenmeter). 7. Tag Nach einem Besuch der für die Lofoten typischen Fischersiedlung Henningsvaer Fahrt via Kabelvag nach Delp. Hier beginnt die Wanderung auf den Matmora mit seinem fantastischen Panoramablick über die umgebende Gebirgswelt bis hin zu den Vesteralen (ca. 6 Std. / 900 Höhenmeter). 8. Tag Wanderung von Saupstad, über einen Bergrücken mit atemberaubenden Ausblicken, nach Unstad. (ca. 4 - 5 Std. / 400 Höhenmeter). 9. Tag: Fahrt über Leknes nach Hamnoy entlang einer schönen Küstenstraße mit Abstechern zu Sehenswürdigkeiten und herrlichen Ausblicken. Bezug unserer großen Hütte im Fischerort Hamnoy. 10. Tag Wanderung über die Djupfjordheida nach Moskenes, die sich durch die herrliche Fernsicht bis zum Hermannsdaltind auszeichnet (ca. 5 - 6 Std. / 500 Höhenmeter). 11. Tag Fahrt nach Fredvang und Wanderung von Krystad zur Kvalvika Bucht. Der Weg führt vorbei an mehreren Seen durch eine Schlucht zum Nordmeer, wo sich in einer abgelegenen Bucht 2 schöne, weiße Sandstrände befinden. (ca. 4 - 5 Std. / 300 Höhenmeter) 12. Tag Fahrt nach Nesland und Wanderung von diesem abgelegenen ehemaligen Fischerdorf mit seinen bunten Holzhäusern zum bekannten Nussfjord. Auf der Wanderung entlang der Felsküste bieten sich immer wieder herrliche Ausblicke auf den Vestfjord und die Höhenzüge des norwegischen Festlands. (ca. 5 Std. / 200 Höhenmeter) 13. Tag Wanderung von Reine auf den Reinebringen, einem Aussichtspunkt mit einem atemberaubenden Panorama. (ca. 2 - 5 Std. / 450 Höhen- Kajakwandern auf den Lofoten Zu Fuß und im Seekajak erkunden wir 3 Regionen der Lofoten und Vesteralen. Der Tagesablauf ist meist flexibel und kann vor Ort nach den individuellen Wünschen angepasst werden. Wir übernachten auf schön gelegenen Zeltplätzen und wechseln nur dreimal den Standort. Zum Kochen und für die Gemütlichkeit am Abend stehen uns beheizbare Räume zur Verfügung. 1. Tag: Ankunft in Evenes. Transfer nach Sandsletta auf den Lofoten. 5 Nächte auf dem Campingplatz. 2. Tag: Ausführliche Kajakeinweisung und kurze Paddeltour in den Buchten und Schären von unserem Camp aus. (2 - 3 Std.). 3. Tag: Fakultativ: Fahrt mit dem Hurtigruten Schiff durch den Raftsund in den Trollfjord (6 - 7 Std., ca. 45,- Euro). 4. Tag: Wir wandern (6 - 7 Std.) auf den nahen Berg, Matmora. Vom Gipfel bietet sich uns ein fantastischer rundum Ausblick auf die Bergketten der Lofoten und Vesteralen. 5. Tag: Kajaktour ins Naturreservat Laukvikinseln (ca. 5 Std., 18 km). 6. Tag: Standortwechsel auf die Insel Moskenesoy nach Fredvang, unterwegs Besuch des Wikingermuseums. 5 Nächte auf dem Zeltplatz. 7. Tag: Wanderung nach Nusfjord (ca. 3 Std. / Wanderung ca. 5km). 8. Tag: Kajaktour in den Selfjord (ca. 5 Std. / Kajakstrecke ca.18km). 9. Tag: Wanderung über Kvalvika, einem wunderschönen Sandstrand entlang, hinauf zur Fredvanghütte (4 -5 Std. / Wanderung ca.7km). 10. Tag: Ausflug nach Hamnoy, Reine und Å. Fakultativ Museumsbesuch. 54 11. Tag: Fahrt auf die Vesteralen zu unserem Campingplatz für 4 Nächte. 12. Tag: Walbeobachtungstour, mit etwas Glück sehen wir Wale sowie Robben, Seeadler und Papageitaucher (6 - 7 Std.). 13. Tag: Küstenwanderung nach Nyksund (3 - 4 Std. / ca.7km). 14. Tag: Kajaktour nach Skogsoya (5 - 6 Std.). 15. Tag: Transfer nach Evenes, Rückflug. meter). Fahrt nach Å, einem Fischerdorfmuseum mit Tran Kocherei, Bäckerei, Schmiede und einem Museum mit allem Wissenswerten über den Trockenfisch, dem bekanntesten Produkt der Lofoten. 14. Tag Tag zur freien Verfügung. Fakultativ besteht die Möglichkeit eine Bootstour auf dem Reinefjord zu unternehmen oder zu einem Sandstrand auf der unbesiedelten Seite der Lofoten zu wandern. 15. Tag Rückfahrt von Hamnoy nach Evenes. Rückflug nach Deutschland. Hinweise: Unsere Tageswanderungen führen auf markierten Wanderwegen, wie auch teilweise über Schafpfade, wegloses Gelände und Geröllfelder. Wanderungen nur mit Tagesrucksack. Normale Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Voraussetzung. Schlafsack wird benötigt. Gruppenkasse für Verpflegung (Einzahlung in norwegischen Kronen), Gruppe kocht gemeinsam. Änderungen des Reiseverlaufes aus Witterungs- und Sicherheitsgründen möglich. Leistungen: Linienflug mit SAS/LH in der Economy-Klasse nach Evenes und zurück, Busrundreise und Fährpassagen laut Programm, Hurtigrutenfahrt im Trollfjord, Hüttenübernachtungen im Zwei- & Mehrbettzimmer, geführte Wanderungen, Walsafari, deutschspr. Reiseleitung, alle Flugsteuern (Stand 10/10). Nicht enthalten: Verpflegung und Getränke ca. 150,- Euro. Fakultative Ausflüge. Eintrittsgelder (ca. 50,- Euro). Getränke und Mahlzeiten auf den Flügen. Reiseversicherungen. Teilnehmer: Mind. 6, max. 8 Personen Reisetermine 2011: 05.06. – 19.06. 12.06. – 26.06. 19.06. – 03.07. 26.06. – 10.07. 03.07. – 17.07. 10.07. – 24.07. 17.07. – 31.07. 24.07. – 07.08. 31.07. – 14.08. 07.08. – 21.08. 14.08. – 28.08. 21.08. – 04.09. Reisepreise pro Person: ab Frankfurt: 1.940,- Zuschlag 2-Bett-Zimmer p. P.: 60,- Flüge und Preise ab anderen Abflugsorten auf Anfrage. Hinweise: Wanderungen und Seekajaktouren nur mit Tagesgepäck sind mit normaler Konstitution gut zu schaffen. Ausführliche Kajakeinweisung zu Beginn der Reise. Die Kajaktouren sind für Einsteiger geeignet. Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und vor allem Schwimmkenntnisse sind erforderlich. Für individuelle Ausflüge stehen Fahrräder mit Karten und Tourenvorschlägen zur Verfügung. Reiseverlauf auch in umgekehrter Richtung möglich. Änderungen des Verlaufes durch örtliche Gegebenheiten sowie Witterungs- und Sicherheitsgründen möglich. Das detaillierte Programm erhalten Sie gerne auf Anfrage. Leistungen: Linienflug mit SAS/LH in der Economy-Klasse nach Evenes und zurück, Transfers, 14 Nächte im 2-Personen-Zelt, Zeltplatzgebühren, Gruppen-Kochausrüstung, Kajaktouren inkl. Kajakmiete / Neoprenanzug / Schwimmwesten / wasserdichter Packsack / Spritzdecke, Wanderungen lt. Programm, Walbeobachtungstour, Fahrradbenutzung, deutschspr. Reiseleitung, alle Flugsteuern (Stand 10/10). Nicht enthalten: Verpflegung ca. 150,- Euro (die Gruppe kocht gemeinsam). Fakultative Ausflüge. persönl. Ausgaben. Eintrittsgelder. Getränke und Mahlzeiten auf den Flügen. Reiseversicherungen. Teilnehmer: Mind. 5, max. 8 Personen Reisetermine 2011: 17.06. - 01.07. 01.07. - 15.07. 15.07. - 29.07. 29.07. - 12.08. Reisepreise pro Person: ab Evenes (ohne Flug): 1.180,ab Frankfurt: 1.695,- Zuschlag Einzelzelt (entfällt bei Mitnahme von eigenem Zelt): 75,- Preise ab anderen Abflugsorten auf Anfrage.

Die Inselgruppe Svalbard mit ihren ca. 61.000 km≈ liegt zwischen 74° - 81° Nord und 10° - 35° Ost. Die größten Inseln sind Spitsbergen, Nordaustlandet, Barentsøya, Edgeøya und Prins Karls Forland. Die Inselgruppe wird auf der Grundlage des Spitzbergenvertrages von Norwegen aus verwaltet. Es gibt mehrere kleinere Orte auf Spitzbergen und der größte Ort ist die norwegische „Hauptstadt“ Longyearbyen mit etwa 2000 Einwohnern. In Ny- Ålesund, einem internationalen Forschungszentrum, gibt es ca. 50-100 Bewohner (je nach Jahreszeit). Barentsburg ist der Hauptsitz der russischen Bergbauaktivitäten und hat ca. 500 Einwohner. Zwischen den einzelnen Siedlungen gibt es keine Straßenverbindungen. Nachdem der Polarforscher Willem Barentsz Spitzbergen im Jahre 1596 entdeckte, wurde hier von vielen Nationen Walfang betrieben. Während der Wintermonate lebten russische und norwegische Jäger und Trapper im 18. und beginnenden 19. Jahrhundert auf Spitzbergen. Im Jahre 1906 errichtete der Amerikaner John M. Longyear das erste Bergwerk und war Namensgeber für den Ort Longyearbyen. 1916 übernahm dann die Store Norske Spitsbergen den Grubenbetrieb in Longyearbyen. Fast 40 Länder signierten 1920 den Spitzbergenvertrag und Norwegen erhielt 1925 die Souveränität. 2002 wurde eine erweiterte kommunale Selbstverwaltung für Longyearbyen nach einem eigenen, an die örtlichen Gegebenheiten angepassten Modell, eingeführt. Die Verantwortung für kommunale Dienste und Verwaltungsaufgaben wurde damit vom Staat auf die gewählte Lokalverwaltung übertragen. Die kleine, farbenfrohe Gemeinde Longyearbyen hat sich von einer typischen Grubengesellschaft zu einem Ort mit vielfältiger Wirtschaft und einer Reihe an Kultur-, Aktivitäts- und Dienstleistungsangeboten entwickelt. Longyearbyen hat eine junge Bevölkerung, heute gibt es Kindergärten und eine Schule mit allen Stufen bis hin zum Gymnasium. Außerdem können Fächer wie arktische Biologie, Geologie, Geophysik und Technologie am «Universitätszentrum auf Spitzbergen studiert werden. Hüttentouren und Aktivitäten im Freien sind bei den Einheimischen beliebt. Da es keine Wege zwischen den Siedlungen Spitzbergens gibt, werden oft Motorschlitten und Boote als Fortbewegungsmittel benutzt. Forschung und Tourismus ziehen Menschen aus vielen Ländern an und unter der örtlichen Bevölkerung in Longyearbyen sind etwa 40 Nationalitäten vertreten. Die Dauer von Polarnacht und Mitternachtssonne variiert abhängig vom Breitengrad, und in Longyearbyen scheint die Mitternachtssonne vom 19.April bis 22.August. Im Zeitraum vom 28. Oktober bis 14. Februar steigt die Sonne in Longyearbyen nicht über den Horizont und die Polarnacht, dauert vom 14. November bis 29. Januar. n N Frühling und Sommer Im Gleichklang mit der Rückkehr des Lichts wachsen die Aktivitäten - März bis Mai sind spannende Monate, die Tage werden immer länger und ab Ende April scheint die Mitternachtssonne, während die Landschaft noch ins Winterkleid gehüllt ist. Die Zugvögel kehren zurück und die Felswände und Klippen füllen sich mit geschäftigem Leben, während Robben die Sonnenstrahlen auf dem Meereis genießen. Der Arktissommer ist kurz und hektisch. Trotz des permanenten Tageslichtes hat man den Eindruck, dass die Tage nicht lang genug sind, um alles mitzubekommen. Herbst und Winter Die Landschaft legt das Herbstkleid an und orange Farbtöne füllen die Täler während der Boden langsam wieder gefriert. Die Temperaturen sinken auf um 0° Celsius. Die Tage werden kürzer, und an einem schönen Morgen erwacht man, und Neuschnee hat die Bergspitzen überzuckert. Eine Wanderung in dieser Jahreszeit vermittelt bleibende Eindrücke. Der gefrorene Boden ist leicht zu begehen, die Luft ist kristallklar und die orangerote Abendsonne beschließt einen schönen Herbsttag in der SPITZBERGEN Pyramiden Adolfbucht Hocharktis. Ende Oktober wirft die Sonne ihre letzten Strahlen des Jahres auf die Landschaft, für mehr als zwei Monate ist es nun den ganzen Tag dunkle Nacht. An Wintertagen mit gutem Wetter, Vollmond, Sternenhimmel und tanzendem Nordlicht kann man aber trotzdem das wunderbare Licht erleben, das die Polarnacht so einzigartig macht. Im Februar, dem vielleicht schönsten Monat des Jahres weicht die Nacht und es wird von Tag zu Tag länger hell. Wetter Trotz der nördlichen Lage hat die Inselgruppe ein relativ mildes Klima, verglichen mit anderen Regionen auf gleicher Breite. In Longyearbyen variiert die Durchschnittstemperatur zwischen -14°C im Winter und +6°C im Sommer. Im Winter sind längere Perioden mit Temperaturen zwischen - 20 bis –30 Grad nicht ungewöhnlich. Im Sommer kann es häufig Nebelperioden geben. Der Jahresniederschlag auf Spitzbergen beträgt meist nur 200-300 mm. Das Wetter in Spitzbergen kann sehr schnell umschlagen und sich örtlich stark unterscheiden. Landschaft Ca. 60 % der Fläche Svalbards werden von einer Vielzahl kleiner und großer Gletscher eingenommen. Nur 6 - 7 % des Areals sind vegetationsbedeckt. Die fruchtbarsten Gebiete finden sich in den inneren Fjordbereichen Spitzbergens. In Spitzbergen herrscht Dauerfrost, so daß nur die Oberfläche des Bodens im Sommer auftaut. Die Pflanzenwelt wird von einer kurzen Wachstumsperiode, mit wenig Niederschlägen und nährstoffarmen Boden geprägt. Trotzdem findet sich eine Vielzahl arktischer Pflanzen in Spitzbergen, allein um Longyearbyen sind über 100 Arten registriert. Insgesamt findet man auf Svalbard ca. 170 Pflanzenarten. Die Pflanzenwelt ist äußerst empfindlich, wenn die Vegetationsdecke beschädigt wird, kann das bleibende Spuren verursachen. Deshalb steht die gesamte Vegetation unter Naturschutz. Routenskizze Schiffswanderreise . . . . . . . . . . S. 56 Rund um Spitzbergen . . . . . . . S. 58 Abenteuer Arktis . . . . . . . . . . . . S. 57 Nordlichter am Polarhimmel Spitzbergens . . . . . . . . . . . . . . . S. 59 Tierwelt Spitzbergens Die Barentssee bildet die Nahrungsgrundlage der meisten Tierarten Spitzbergens. Hier finden sich die größten Vogelfelsen des Nordatlantiks mit vielen Millionen Paaren der häufigsten Brutvogelarten – Lummen, Dreizehenmöwen und Eissturmvogel. In den großen Tälern finden sich große Bestände von Gänsen und Watvögeln und Eiderenten brüten auf der gesamten Inselgruppe. Die meisten Vögel Spitzbergens sind Zugoder Streifvögel, die entlang der norwegischen Küste oder auf dem Kontinent überwintern. Das Spitzbergen Schneehuhn ist die einzige Vogelart, die nicht im Winter von der Inselgruppe wegzieht. Das Spitzbergen Rentier und der Polarfuchs sind die einzigen Landsäugetiere die auf Spitzbergen heimisch sind. Um Spitzbergen herum gibt es Ringelrobben, Bartrobben, Seehunde, Walrosse sowie vereinzelt auch Wale. Der Eisbär befindet sich meist auf den östlichen Inseln des Archipels, aber einzelne Tiere können überall in Spitzbergen angetroffen werden. Sie bekommen ihre Jungen in Schneehöhlen an Land und die Jungen bleiben mit der Mutter zusammen, bis sie etwa 2 Jahre alt sind. Es ist verboten, Tiere zu stören, zu fangen oder zu töten. Alle Vögel sind in der Brutsaison geschützt, Eier und Nistplätze sind ebenfalls geschützt. 55 Spitzbergen

Die Inselgruppe Svalbard mit ihren ca. 61.000<br />

km≈ liegt zwischen 74° - 81° Nord und 10° -<br />

35° Ost. Die größten Inseln sind Spitsbergen,<br />

Nordaustlandet, Barentsøya, Edgeøya und<br />

Prins Karls Forland. Die Inselgruppe wird auf<br />

der Grundlage des Spitzbergenvertrages von<br />

Norwegen aus verwaltet. Es gibt mehrere<br />

kleinere Orte auf Spitzbergen und der größte<br />

Ort ist die norwegische „Hauptstadt“ Longyearbyen<br />

mit etwa 2000 Einwohnern. In Ny-<br />

Ålesund, einem internationalen Forschungszentrum,<br />

gibt es ca. 50-100 Bewohner (je<br />

nach Jahreszeit). Barentsburg ist der Hauptsitz<br />

der russischen Bergbauaktivitäten und<br />

hat ca. 500 Einwohner. Zwischen den einzelnen<br />

Siedlungen gibt es keine Straßenverbindungen.<br />

Nachdem der Polarforscher<br />

Willem Barentsz Spitzbergen im Jahre 1596<br />

entdeckte, wurde hier von vielen Nationen<br />

Walfang betrieben. Während der Wintermonate<br />

lebten russische und norwegische<br />

Jäger und Trapper im 18. und beginnenden<br />

19. Jahrhundert auf Spitzbergen. Im Jahre<br />

1906 errichtete der Amerikaner John M.<br />

Longyear das erste Bergwerk und war<br />

Namensgeber für den Ort Longyearbyen.<br />

1916 übernahm dann die Store Norske Spitsbergen<br />

den Grubenbetrieb in Longyearbyen.<br />

Fast 40 Länder signierten 1920 den Spitzbergenvertrag<br />

und Norwegen erhielt 1925 die<br />

Souveränität. 2002 wurde eine erweiterte<br />

kommunale Selbstverwaltung für Longyearbyen<br />

nach einem eigenen, an die örtlichen<br />

Gegebenheiten angepassten Modell, eingeführt.<br />

Die Verantwortung für kommunale<br />

Dienste und Verwaltungsaufgaben wurde<br />

damit vom Staat auf die gewählte Lokalverwaltung<br />

übertragen. Die kleine, farbenfrohe<br />

Gemeinde Longyearbyen hat sich von einer<br />

typischen Grubengesellschaft zu einem Ort<br />

mit vielfältiger Wirtschaft und einer Reihe an<br />

Kultur-, Aktivitäts- und Dienstleistungsangeboten<br />

entwickelt.<br />

Longyearbyen hat eine junge Bevölkerung,<br />

heute gibt es Kindergärten und eine Schule<br />

mit allen Stufen bis hin zum Gymnasium.<br />

Außerdem können Fächer wie arktische<br />

Biologie, Geologie, Geophysik und Technologie<br />

am «Universitätszentrum auf Spitzbergen<br />

studiert werden. Hüttentouren und Aktivitäten im Freien sind bei<br />

den Einheimischen beliebt. Da es keine Wege zwischen den Siedlungen<br />

Spitzbergens gibt, werden oft Motorschlitten und Boote als Fortbewegungsmittel<br />

benutzt. Forschung und Tourismus ziehen Menschen<br />

aus vielen Ländern an und unter der örtlichen Bevölkerung in Longyearbyen<br />

sind etwa 40 Nationalitäten vertreten. Die Dauer von Polarnacht<br />

und Mitternachtssonne variiert abhängig vom Breitengrad, und in<br />

Longyearbyen scheint die Mitternachtssonne vom 19.April bis 22.August.<br />

Im Zeitraum vom 28. Oktober bis 14. Februar steigt die Sonne in<br />

Longyearbyen nicht über den Horizont und die Polarnacht, dauert vom 14.<br />

November bis 29. Januar.<br />

n N<br />

Frühling und Sommer<br />

Im Gleichklang mit der Rückkehr des Lichts wachsen die Aktivitäten<br />

- März bis Mai sind spannende Monate, die Tage werden immer länger<br />

und ab Ende April scheint die Mitternachtssonne, während die<br />

Landschaft noch ins Winterkleid gehüllt ist. Die Zugvögel kehren<br />

zurück und die Felswände und Klippen füllen sich mit geschäftigem<br />

Leben, während Robben die Sonnenstrahlen auf dem Meereis<br />

genießen. Der Arktissommer ist kurz und hektisch. Trotz des permanenten<br />

Tageslichtes hat man den Eindruck, dass die Tage nicht<br />

lang genug sind, um alles mitzubekommen.<br />

Herbst und Winter<br />

Die Landschaft legt das Herbstkleid an und orange Farbtöne füllen die<br />

Täler während der Boden langsam wieder gefriert. Die Temperaturen sinken<br />

auf um 0° Celsius. Die Tage werden kürzer, und an einem schönen<br />

Morgen erwacht man, und Neuschnee hat die Bergspitzen überzuckert.<br />

Eine Wanderung in dieser Jahreszeit vermittelt bleibende Eindrücke. Der<br />

gefrorene Boden ist leicht zu begehen, die Luft ist kristallklar und die orangerote<br />

Abendsonne beschließt einen schönen Herbsttag in der<br />

SPITZBERGEN<br />

Pyramiden<br />

Adolfbucht<br />

Hocharktis. Ende Oktober wirft die Sonne ihre letzten Strahlen des Jahres<br />

auf die Landschaft, für mehr als zwei Monate ist es nun den ganzen Tag<br />

dunkle Nacht. An Wintertagen mit gutem Wetter, Vollmond,<br />

Sternenhimmel und tanzendem Nordlicht kann man aber trotzdem das<br />

wunderbare Licht erleben, das die Polarnacht so einzigartig macht. Im<br />

Februar, dem vielleicht schönsten Monat des Jahres weicht die Nacht und<br />

es wird von Tag zu Tag länger hell.<br />

Wetter<br />

Trotz der nördlichen Lage hat die Inselgruppe ein relativ mildes Klima, verglichen<br />

mit anderen Regionen auf gleicher Breite. In Longyearbyen variiert<br />

die Durchschnittstemperatur zwischen -14°C im Winter und +6°C im<br />

Sommer. Im Winter sind längere Perioden mit Temperaturen zwischen -<br />

20 bis –30 Grad nicht ungewöhnlich. Im Sommer kann es häufig<br />

Nebelperioden geben. Der Jahresniederschlag auf Spitzbergen beträgt<br />

meist nur 200-300 mm. Das Wetter in Spitzbergen kann sehr schnell<br />

umschlagen und sich örtlich stark unterscheiden.<br />

Landschaft<br />

Ca. 60 % der Fläche Svalbards werden von einer Vielzahl kleiner und<br />

großer Gletscher eingenommen. Nur 6 - 7 % des Areals sind vegetationsbedeckt.<br />

Die fruchtbarsten Gebiete finden sich in den inneren<br />

Fjordbereichen Spitzbergens. In Spitzbergen herrscht Dauerfrost, so daß<br />

nur die Oberfläche des Bodens im Sommer auftaut. Die Pflanzenwelt wird<br />

von einer kurzen Wachstumsperiode, mit wenig Niederschlägen und<br />

nährstoffarmen Boden geprägt. Trotzdem findet sich eine Vielzahl arktischer<br />

Pflanzen in Spitzbergen, allein um Longyearbyen sind über 100<br />

Arten registriert. Insgesamt findet man auf Svalbard ca. 170<br />

Pflanzenarten. Die Pflanzenwelt ist äußerst empfindlich, wenn die<br />

Vegetationsdecke beschädigt wird, kann das bleibende Spuren verursachen.<br />

Deshalb steht die gesamte Vegetation unter Naturschutz.<br />

Routenskizze<br />

Schiffswanderreise . . . . . . . . . . S. 56<br />

Rund um Spitzbergen . . . . . . . S. 58<br />

Abenteuer Arktis . . . . . . . . . . . . S. 57<br />

Nordlichter am Polarhimmel<br />

Spitzbergens . . . . . . . . . . . . . . . S. 59<br />

Tierwelt Spitzbergens<br />

Die Barentssee bildet die Nahrungsgrundlage der meisten Tierarten<br />

Spitzbergens. Hier finden sich die größten Vogelfelsen des Nordatlantiks<br />

mit vielen Millionen Paaren der häufigsten Brutvogelarten – Lummen,<br />

Dreizehenmöwen und Eissturmvogel. In den großen Tälern finden sich<br />

große Bestände von Gänsen und Watvögeln und Eiderenten brüten auf<br />

der gesamten Inselgruppe. Die meisten Vögel Spitzbergens sind Zugoder<br />

Streifvögel, die entlang der norwegischen Küste oder auf dem<br />

Kontinent überwintern. Das Spitzbergen Schneehuhn ist die einzige<br />

Vogelart, die nicht im Winter von der Inselgruppe wegzieht. Das<br />

Spitzbergen Rentier und der Polarfuchs sind die einzigen Landsäugetiere<br />

die auf Spitzbergen heimisch sind. Um Spitzbergen herum gibt es<br />

Ringelrobben, Bartrobben, Seehunde, Walrosse sowie vereinzelt auch<br />

Wale. Der Eisbär befindet sich meist auf den östlichen Inseln des<br />

Archipels, aber einzelne Tiere können überall in Spitzbergen angetroffen<br />

werden. Sie bekommen ihre Jungen in Schneehöhlen an Land und die<br />

Jungen bleiben mit der Mutter zusammen, bis sie etwa 2 Jahre alt sind.<br />

Es ist verboten, Tiere zu stören, zu fangen oder zu töten. Alle Vögel sind<br />

in der Brutsaison geschützt, Eier und Nistplätze sind ebenfalls geschützt.<br />

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