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Stiftung_Inhalt_PDF.id - Stiftung Erinnerung Ulm - Telebus

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Es gibt nur einen Weg: Wir müssen dieser Geschichte ins Antlitz sehen, sie verstehen,<br />

wenn wir uns den Gefährdungen entgegenstellen wollen, wenn wir unsere demokratische<br />

Gesellschaft sichern und unsere Gegenwart und Zukunft human gestalten<br />

wollen. Geschichte ist nicht teilbar und sie prägt uns als Ganzes. So wie unser<br />

persönliches Leben sich unausweichlich im Zusammenhang von Vergangenheit, Gegenwart<br />

und Zukunft bewegt, lässt sich auch unsere gemeinsame soziale und kulturelle<br />

Existenz nur im ganzen geschichtlichen Spannungsfeld verstehen.<br />

Auch der Nationalsozialismus ist ein Teil unserer Regionalgeschichte und kann aus<br />

unserem kollektiven Erfahrungsbestand und Selbstverständnis nicht ausgeblendet<br />

werden. Unsere Geschichte und Regionalgeschichte ist aber – und darauf sind wir<br />

stolz – nicht nur eine Geschichte von Unterdrückung und Terror, sondern eben auch<br />

eine Geschichte der Demokratie, der Menschenwürde, der Toleranz, der menschlichen<br />

Aufrichtigkeit, des Mutes und des W<strong>id</strong>erstandes.<br />

Eben darin besteht unsere Verantwortung, immer wieder be<strong>id</strong>es zusammen zu denken<br />

und zu leben: Dass wir uns aus der geschichtlichen Bürde heraus die Freiheit nehmen<br />

können, unserem Leben eine neue Richtung zu geben.<br />

Mit den Mitteln der <strong>Stiftung</strong> soll die schwierige und unverzichtbare <strong>Erinnerung</strong>sarbeit<br />

an den Nationalsozialismus gefördert und auf eine sichere und langfristige Grundlage<br />

gestellt werden. Damit soll insbesondere die langjährige Arbeit des Dokumentationszentrums<br />

Oberer Kuhberg – zusätzlich zu den unverzichtbaren städtischen Zuschüssen<br />

– abgesichert werden. Diese Arbeit hat die wissenschaftliche Dokumentation dieser<br />

Zeit zum <strong>Inhalt</strong>. Hierzu gehört die Aufarbeitung der persönlichen Erfahrungen der<br />

letzten Zeitzeugen dieser le<strong>id</strong>vollen Epoche. Dazu gehört ebenso die aktuelle politische<br />

Bildungsarbeit für und mit jungen Menschen, genauso wie auch Hilfen für rassisch<br />

Verfolgte in unserer Gegenwart.<br />

Max Frisch sagte einmal: „Wir klagen nicht an, das ist nicht wahr. Wir suchen das<br />

Leben, das wir zusammen hätten führen können. Das ist alles.“ Lassen Sie mich<br />

dieses Zitat ergänzen mit der Anmerkung: Indem wir uns erinnern, geben wir dem<br />

Leben, das wir hätten führen können, eine neue Chance in Gegenwart und Zukunft.<br />

Dr. Ilse Winter<br />

12 13<br />

Foto: Wolfgang Adler

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