24.02.2013 Aufrufe

Mitteilungen - Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg e. V ...

Mitteilungen - Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg e. V ...

Mitteilungen - Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg e. V ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ein Jüdisches Museum in Creglingen<br />

Eröffnung der Dauerausstellung „Wurzeln und Wege“<br />

Myrah Adams, im Rahmen mehrerer<br />

Projekte (Archiv-Erfassung, Dauerausstellung<br />

2001) am DZOK beschäftigt,<br />

hat danach die Dauerausstellung des<br />

jüdischen Museums in Creglingen<br />

erarbeitet, die nun am 8. November<br />

eröffnet wird. Das Gestaltungsbüro<br />

Braun Engels Ulm hat zusammen mit<br />

den Architekten Meier & Gerstenberg<br />

Ulm, und den Mediendesignern i-interface<br />

Biberach das Konzept realisiert,<br />

das im Auftrag und in Kooperation<br />

mit dem Stiftungsvorstand „Jüdisches<br />

Museum Creglingen“ entwickelt<br />

wurde. Der Initiator des im November<br />

2000 eröffneten Museums war Arthur<br />

S. Obermayer, der Enkel eines aus<br />

Creglingen stammenden Auswanderers<br />

in die Vereinigten Staaten.<br />

Hier Auszüge aus einem Text von<br />

Myrah Adams über die Schwerpunkte<br />

der Ausstellung.<br />

DZOK-<strong>Mitteilungen</strong> Heft 42, 2004<br />

Im Erdgeschoss des Museums wird die<br />

Geschichte der jüdischen Gemeinde<br />

in Creglingen von deren Anfängen zu<br />

Beginn des 17. Jahrhunderts bis zu<br />

ihrem Ende in der NS-Zeit anhand<br />

von Familien- und Hausgeschichten<br />

dargestellt. Außerdem werden die Einrichtungen<br />

der religiösen Gemeinde<br />

erläutert. Dabei werden die tiefe Verwurzelung<br />

in der Taubertalregion und<br />

die engen familiären Verfl echtungen<br />

der jüdischen Familien untereinander<br />

ebenso deutlich, wie die Schwierigkeiten<br />

der Koexistenz von jüdischer<br />

Minderheit und protestantischer<br />

Mehrheit.<br />

Im ersten Stock liegt der Schwerpunkt<br />

der Darstellung auf Einzelbiographien.<br />

Konkrete Beispiele illustrieren Schicksale<br />

von Wanderhändlern und Hausierern,<br />

von Übersiedlern und Auswanderern,<br />

die sich von Creglingen und<br />

Silvester Lechner zum 60. Geburtstag<br />

Dr. Silvester Lechner konnte am 20.<br />

August 2004 seinen 60. Geburtstag<br />

im Kreise seiner Angehörigen feiern.<br />

Der Vorstand hat sich den vielen Gratulanten<br />

angeschlossen und Silvester,<br />

nicht ganz uneigennützig, Glück und<br />

Wünsche vorgetragen.<br />

Silvester ist heute der Motor und<br />

Ideengeber des DZOK. Er trat 1981<br />

in den damals neu entstandenen wissenschaftlichen<br />

Beirat ein. Ab 1984<br />

– im Kontext der von Walter Wuttke<br />

erarbeiteten ersten Dauerausstellung<br />

– gestaltete Silvester mit großem<br />

Enthusiasmus immer stärker die<br />

inhaltlichen Aufgaben.<br />

Vor 13 Jahren, am 1. Oktober 1991,<br />

wurde er im DZOK angestellt und<br />

damit wurde ihm außer sehr großer<br />

und umfangreicher Verwaltungsarbeit<br />

auch Verantwortung aufgeladen.<br />

Seither ist es unser Silvester, der<br />

etwas bewegt und der es verstanden<br />

hat, das DZOK als eine in der Öffentlichkeit<br />

anerkannte Institution für politische<br />

Bildungsarbeit zu etablieren.<br />

Durch seine Arbeit und durch seine<br />

Repräsentanz wurden ideologische<br />

Gräben überwunden.<br />

Silvester Lechner bei der Landes-<br />

Gedenkstätten-Tagung in Ulm,<br />

März 2004 (Foto: Thomas Stöckle,<br />

A-DZOK)<br />

dem Nachbarort Archshofen aus in<br />

benachbarte Territorien und größere<br />

Städte oder in die Vereinigten Staaten<br />

von Amerika aufmachten.<br />

Schicksale von Emigranten schließen<br />

sich an, die auf der Flucht vor NS-<br />

Terror und Vernichtung in Palästina<br />

oder in den USA eine Zufl ucht fanden.<br />

Das Pogrom, das am 25. März 1933 in<br />

Creglingen stattfand, bildet dabei eine<br />

markante Zäsur: Während vor diesem<br />

Datum die Lebenswege jüdischer<br />

Menschen von dem Wunsch bestimmt<br />

waren, ein besseres Leben zu sichern,<br />

ging es danach bald nur noch um das<br />

nackte Überleben. Ein Memorbuch für<br />

die 16 Opfer des Pogroms vom 25.<br />

März 1933 zeigt eindringlich, welche<br />

Auswirkungen der nationalsozialistische<br />

Rassenwahn auf die Schicksale<br />

einzelner Menschen hatte.<br />

(Myrah Adams)<br />

Die Anzahl seiner Initiativen und seiner<br />

Arbeiten ergibt eine Liste, die immer<br />

unvollständig bleibt. Daher hier nur<br />

zur Erinnerung ein paar Stichworte:<br />

Historische Forschung, Aufbau<br />

und Pfl ege der Bibliothek und des<br />

Archivs, Publikationen, Veranstaltungen,<br />

Geschichtswerkstatt,<br />

Vorträge, Baumaßnahmen, Ausstellungsgestaltung,<br />

Stiftungsgründung,<br />

Administration, Einwerben von<br />

Spenden, Mitglieder- und Besucherbetreuung,<br />

weltweite Kontaktpfl ege,<br />

vielseitige Geldbeschaffung, antichambrieren<br />

in Landes- und städtischen<br />

Ämtern, Redakteur und Lektor<br />

sowie „Briefkastenonkel“ und Guide<br />

bei vielen Anlässen …<br />

Daher ist es unser großer Wunsch,<br />

dass Silvester seine Gesundheit und<br />

Tatkraft erhalten bleibt, denn seine<br />

Familie und wir alle brauchen ihn.<br />

Danke, Silvester, und alles Gute in der<br />

Zukunft!<br />

Der Vorstand des Trägervereins<br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!