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Begegnungsstätte Hund<br />

Wenn die rund siebenjährige helle Labradorhündin Lily reden<br />

könnte, hätte sie viel zu erzählen. Und wahrscheinlich wenig<br />

Gutes. Ihre braunen Augen blicken nämlich stets wartend,<br />

man kann sich ihr nur langsam nähern, alle Bewegungen<br />

müssen für sie vorhersehbar sein. Schon das Klicken des<br />

Fotoapparates lässt sie zurückschrecken – Berührungen von<br />

Fremden sind beinahe unmöglich. Lily ist nur einer von vielen<br />

Hunden, die eine schwere Vergangenheit hinter sich haben.<br />

Aber Lily hatte Glück – sie wohnt heute in der Begegnungsstätte<br />

Mensch-Hund in Knielingen und hat die Chance, ein<br />

ganz normales Sozialverhalten zu lernen und so einen liebevollen<br />

Besitzer zu finden. „Wir sind ein Tierheim der besonderen<br />

Art. Bei uns werden die Hunde seelisch und körperlich<br />

liebevoll aufgebaut. Aus diesem Grund haben Problemhunde<br />

auch ihre eigene Bezugsperson, die mit Unterstützung einer<br />

Hundeschule an dem jeweiligen Problem arbeitet“, erzählt<br />

Gisela Wertheim. Mit ihrer ehrenamtlichen Leitung wurde<br />

das Haus, das nur dank zahlreicher großzügiger Firmeninhaber,<br />

die ihre Arbeitskraft <strong>kostenlos</strong> zur Verfügung gestellt<br />

haben, realisiert werden konnte und sich ausschließlich<br />

durch Spenden finanziert, Ende 2002 eröffnet und entwickelt<br />

sich unter ihrer und Cornelia Napparells Führung immer<br />

mehr zur Erfolgsgeschichte. Dank eines tollen Teams, wie sie<br />

sagt. „Ein gutes Herz alleine reicht im Tierschutz schon lange<br />

nicht mehr aus, man muss im Team arbeiten, und dabei ist<br />

es oft sinnvoller eine kleinere Gruppe zu sein, als ein großer<br />

4<br />

Wenn die rund siebenjährige helle Labradorhündin<br />

Verein.“ Bereits über 100 Tiere konnten erfolgreich vermittelt<br />

werden, doch so freudig diese Bilanz auch ist, so kostspielig<br />

ist sie auch. „Viele unserer Schützlinge kommen sehr krank<br />

zu uns und kosten bis zu 600 Euro an Tierarzt. Dagegen<br />

verlangen wir aber nur eine Abgabegebühr von 200 Euro“,<br />

erzählt die Tierschützerin. Der Differenzbetrag muss über<br />

Spenden finanziert werden.<br />

Doch nicht nur durch die optimale medikamentöse Behandlung<br />

kommen die Hunde schnell auf die Beine, sie erhalten<br />

auch eine individuelle Betreuung und nehmen aktiv<br />

am Leben in der Begegnungsstätte teil. Ihre Zwinger sind<br />

nämlich alle über ein Gitterfenster mit dem Hauptraum des<br />

Hauses verbunden. Dort befinden sich die offene Küche und<br />

eine Aufenthaltsecke, in der Besucher und das Team miteinander<br />

Kaffee trinken und reden können. Außerhalb der<br />

Besuchszeiten (Mi, Fr und Sa von 14 bis 16 Uhr) laufen die<br />

Hunde zudem in einzelnen Gruppen frei im Haus umher. „So<br />

bekommen sie die ganz normalen Geräusche des täglichen<br />

Lebens wie Staubsaugen, Radio oder Geschirrgeklapper mit“,<br />

erläutert Gisela Wertheim, die vor 25 Jahren die private Tierschutzorganisation<br />

„AG-Tierschutz“ gründete und im pfälzischen<br />

Schweighofen in ihrem Privathaus unvermittelbaren<br />

Tieren das Gnadenbrot gibt.<br />

„Wenn man einmal mit dem Tierschutz angefangen hat, kann<br />

man nicht mehr aufhören, und ich erlebe neben all dem Leid<br />

der Tiere auch soviel Glück, wenn sie endlich einen tollen

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