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oska-R Knigge: Vom Grüßen<br />
Zu den global gültigen Umgangsformen zählt das Grüßen beim Kommen und Gehen. Während in Mitteleuropa meist kurze<br />
Grüße bevorzugt werden, sind ihre Formen im Süden, Osten und im Orient viel „körperbetonter“. Wenn wir jemandem<br />
die Hand reichen und er/sie lässt sie lange nicht los, empfi nden wir das als aufdringlich. Aber bereits in Italien, noch mehr<br />
aber in Nahost, könnte ein zu kurzer Handschlag als gezwungene, nur kühle Begrüßung gedeutet werden.<br />
Auf „vornehmen“ Veranstaltungen ist noch oft der Handkuss üblich.<br />
Doch ist es ohne gewisse Übung (beiderseits) besser darauf zu<br />
verzichten. Denn wenn die Dame ihre Hand zu deutlich (oder zu<br />
wenig) hebt kann es peinlich sein. Noch mehr aber wenn der Herr<br />
seine Lippen tatsächlich auf die Hand drückt.<br />
In Südosteuropa im Orient oder gar in Japan gilt es als unfein, ein<br />
Gespräch zu rasch zum Kern der Sache zu bringen. In großen Teilen<br />
Afrikas muss sogar ein richtiggehendes Palaver vorangehen – um so<br />
länger je wichtiger die Angelegenheit und je hochgestellter die Beteiligten<br />
sind. Für uns ist das Wort Palaver eher negativ belegt, doch hat<br />
es in wärmeren Ländern auch den Zweck, das Gegenüber vor den<br />
entscheidenden Gesprächsphasen etwas näher kennen zu lernen.<br />
Ein Ladenbesitzer in einem Basar ist enttäuscht, wenn ein potentieller<br />
Kunde, der nicht fündig wird, sich zu rasch zum Gehen wendet.<br />
Manchmal versucht er einen „unruhigen Gast“ noch rechtzeitig<br />
zu einem Glas Tee zu bewegen. Wenn es gelingt, ist ein eventueller<br />
Geschäftsabschluss oft weniger wichtig als diese kleine<br />
Gastfreundschaft.<br />
36<br />
Sonntags<br />
von 8 - 11 Uhr<br />
geöffnet!<br />
Sonntags-Angebot<br />
Frühstückstüte<br />
Umarmen und „Bruderkuss“<br />
Was die Körpersprache beim Grüßen betrifft, ist derzeit ein gewisser<br />
Wandel im Gange. Vor relativ kurzer Zeit betrachtete man<br />
in Mitteleuropa eine Umarmung oder einen Begrüßungs-Kuss als<br />
Privileg unter Russen oder Franzosen. In Jugendkreisen ist es<br />
inzwischen üblich – täuscht jedoch oft eine (noch) nicht vorhandene<br />
Vertrautheit vor.<br />
Wird man/frau dann mit drei statt zwei Wangenküssen begrüßt<br />
oder verabschiedet ist die buchstäbliche Kraft von länderspezifi -<br />
schen Umgangsformen zu spüren und lässt manche/n Deutsche/n<br />
etwas verwirrt zurück. Doch schon zwischen Süd und Nord des<br />
deutschen Sprachraums können Abschiedsworte wie „Tschüss“<br />
„Ciao“ oder „Grüezi“ Erstaunen hervorrufen. Wer<br />
jedoch ein melodiöses „Grüß Gott“ mit einem<br />
knappen „Tach“ beantwortet begeht fast<br />
immer einen Fauxpas.<br />
mit 4 K&U-Brötchen, 1 Laugenbrötchen,<br />
1 Croissant<br />
zusammen 1,49<br />
KA-Hagsfeld, im Neukauf WÖRNER<br />
(gültig von März bis<br />
Ende Mai 2006)