14 Lehrlinge lernen fürs Leben Wer sich für eine Ausbildung bei dm-Drogeriemarkt interessiert, fi ndet im Internet unter www.dm-drogeriemarkt.de weitere Informationen, sowie offene Ausbildungsplätze. Auch das Team der Ausbildungshotline 0800 365 8633 beantwortet Fragen.
Die Erfolgsgeschichte des Gründers der dm-Drogeriemarkt-Kette ist einzigartig. 1973 machte sich der Heidelberger Drogistensohn Götz G. Werner in Karlsruhe mit seinem ersten kleinen Drogeriemarkt auf Discounter-Basis selbständig. Keiner hatte zuvor an diese Geschäftsidee geglaubt, doch sie erlebte einen wahren Siegeszug. Heute gibt es mehr als 1500 Filialen, das Vermögen des 62-jährigen wird auf rund 1,05 Milliarden Euro beziffert. Doch nicht nur sein Geschäftssinn macht den bekennenden Anthroposophen Götz G. Werner so ungewöhnlich – es ist vor allem seine Art der Mitarbeiterführung. Er legt einen bewusst antiautoritären Stil an den Tag und setzt auf die Persönlichkeitsentwicklung seiner Mitarbeiter. Davon profi tieren sämtliche Angestellten, allen voran die Auszubildenden, deren Zahl in den vergangenen Jahren entgegen dem Trend immer weiter ausgebaut wurde. Ihre Lehrzeit ist so außergewöhnlich, wie ihr oberster Chef selbst. Seit Herbst 2001 setzt dm ein Konzept um, das sich „Lernen in der Arbeit“, kurz LidA, nennt und dem entdeckendes Lernen zu Grunde liegt. Fehler sind ausdrücklich erlaubt Bei einem ersten Gespräch erhalten die Lehrlinge Aufgaben, die sie in Eigeninitiative und unter realen Arbeitsbedingungen bewältigen müssen. Diese sind individuell auf sie zugeschnitten – die Freiheit Fehler zu machen wird ausdrücklich gegeben. Sollte ein Auszubildender dennoch an Grenzen stoßen, hilft ihm ein Ausbilder wieder auf die richtige Fährte. Am Ende bewerten beide Seiten den Erfolg der Aufgabe und machen sich an die nächste. Doch nicht nur die Förderung individueller Fähigkeiten steht im Vordergrund der praktischen Lehrzeit, sondern auch der rege Austausch der Lehrlinge untereinander. Die jungen Mitarbeiter sollen sich gegenseitig unterstützen und früh Verantwortung übernehmen, um das Selbstbewusstsein zu stärken. Damit sie die eigenen Fähigkeiten besser entdecken und nutzen können, nehmen die Auszubildenden in ihrer dreijährigen Lehrzeit zwei Mal an Theaterworkshops teil. Jeder einzelne ist gefragt sich einzubringen und sich so auf etwas Unbekanntes einzulassen um neue, kreative Seiten an sich selbst zu entdecken und Ängste zu überwinden. Sprache, Gestik und Mimik werden professionell eingesetzt und können später nicht nur auf der Theaterbühne, sondern auch auf der Bühne des Lebens, beispielsweise beim unbefangenen Kundenkontakt, angewandt werden. In letzter Instanz kommt das am Ende der Lehrzeit zum Einsatz: mehrmals im Jahr werden nämlich Filialen in ganz Deutschland zu so genannten Lehrlings-Filialen „umgebaut“. <strong>Das</strong> heißt: vier Wochen lang führen junge dm-Mitarbeiter zwischen 18 und 22 Jahren ihre eigene Filiale und wenden jetzt alles Gelernte an und vertiefen es in der Praxis. Und das ohne Aufsicht. „Da wir alle aus unterschiedlichen Filialen kamen, hatte jeder von uns einen anderen Wissensstand, deshalb haben wir uns alle super ergänzt“, erzählt eine der Auszubildenden, Maria Juarez. Bestandslisten führen, Warenbestellungen, Kassendienste, Kundenberatung, Mitarbeitergespräche, eben alles, was in einer Filiale anfällt, wurde besprochen und selbständig angegangen. „Am Anfang war es schwierig, da wir uns gar nicht kannten, aber letztlich sind wir ein super Team geworden“, so die Auszubildende glücklich. Den für den Notfall bereit stehenden Filialleiter brauchten sie nicht zu Rate ziehen – sehr zur Freunde ihres obersten Chefs, der in solch gelungenen Projekten natürlich die Bestätigung für seinen antiautoritären Führungsstil sieht. 15