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gliederzahlen liegen stabil bei knapp 30 Männern und Frauen.<br />
<strong>Das</strong> Altersspektrum (von 16-70) unterstreicht die Tatsache,<br />
dass Faustball eigentlich von jedem gespielt werden<br />
kann. „Lifetime-Sportart von 8-88“ heisst es beispielsweise<br />
in den Werbebroschüren des badischen Turnerbundes. Hier<br />
hat der Faustball seine Wurzeln und auch heute noch seine<br />
Heimat. Beim deutschen Turnfest 1885 wurde das Spiel<br />
einer größeren Öffentlichkeit gezeigt. Knapp 10 Jahre später<br />
verfasste der Münchener Turnlehrer Georg Weber das erste<br />
deutsche Regelwerk, das aus dem Ausgleichs- und Gesellschaftsspiel<br />
einen Sport mit Wettkampfcharakter machte.<br />
Die Spiel- und Zählweise unterschied sich allerdings<br />
erheblich vom heute bekannten Faustballsport. Der Ball<br />
musste so über die Leine gespielt werden, dass der Gegner<br />
ihn erreichen und zurückspielen konnte. Aus diesem Grund<br />
wurden keine fl achen, harten, sondern möglichst hohe Bälle<br />
gespielt. Dabei wurde die Anzahl der geglückten Leinenüberquerungen<br />
gezählt, und die Mannschaft mit den meisten<br />
gültigen Überschlägen ging als Sieger vom Platz. Da damals<br />
kaum Sporthallen existierten, fand das Spiel hauptsächlich<br />
im Freien statt.<br />
Faustball heute, so wie es auch beim TSV Rintheim gespielt<br />
wird, hat damit nicht mehr viel gemein. Was geblieben ist,<br />
das erzählen Faustballer immer wieder, ist die freundschaft-<br />
liche Atmosphäre beim Faustball. „Faustball ist wie eine<br />
große Familie“. Man kennt sich, respektiert sich und nach<br />
dem Spiel sitzt man zusammen und plauscht, oder trinkt<br />
gemeinsam etwas. „Streiterein sind ganz selten“ versichert<br />
Jürgen Mitschele. Der Rintheimer ist selbst seit Jahren auf<br />
dem Spielfeld mit dabei. Außerdem kümmert er sich als<br />
Landesfachwart beim Badischen Turnerbund um das Thema<br />
Faustball. Mit seinen TSVlern peilt er den Aufstieg in die<br />
Verbandsliga an. Die Abteilung ist in den letzten Jahren „gesundgeschrumpft“,<br />
aber so stark, dass sie die lange Tradition<br />
des Sports in Rintheim sicher fortsetzen wird. Faustball<br />
gibt es hier nämlich schon seit 1912.<br />
Faustball ist ein Rückschlagspiel, bei dem der Ball mit<br />
dem Arm oder mit der Faust geschlagen wird. Es wird im<br />
Sommer auf Rasen und im Winter in der Halle gespielt.<br />
Der Spielgedanke ist ähnlich wie beim Volleyball:<br />
Ein Ball wird mittels Angabe ins gegnerische Feld befördert,<br />
dort angenommen, zugespielt und schließlich<br />
wieder zurückgeschlagen. Anders als beim Volleyball<br />
darf der Ball jedoch vor jedem Schlag einmal den Boden<br />
berühren, was bei dem ungleich größeren Spielfeld eine<br />
völlig andere Ausrichtung der Schläge - nämlich in die<br />
Weite - zur Folge hat.<br />
<strong>Das</strong> Spielfeld hat eine Größe von 50x20 m (in der Halle<br />
von 40x20 m - es entspricht somit dem Handballfeld)<br />
und wird in der Mitte von einer 2 m hohen Leine in zwei<br />
Hälften geteilt. Auf jeder Seite steht eine Mannschaft, die<br />
jeweils aus fünf Spielern besteht. Die Positionen sind fest,<br />
es gibt also Spezialisten für Angriff, Zuspiel und Verteidigung.<br />
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