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Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck

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einen exzellenten Einblick in die Stirnhöhle und den Ductus nasofrontalis. Lokale Prozesse wie z.B.<br />

ein Osteom wurden ohne, ausgedehnte Krankheiten mit einer Fett-Obliteration kombiniert [233,<br />

239]. Lyman [233] sprach 3 Jahre später davon, dass Bergara eine sehr „komplizierte“ osteoplasti-<br />

sche Operation entwickelt hat und diese Methode bislang in den Vereinigten Staaten von Amerika<br />

keine große Akzeptanz fand.<br />

Kressner berichtete im Jahre 1950 von den Vorteilen der Mayer’schen Mediandrainage bei doppel-<br />

seitigen Stirnhöhlenerkrankungen und berief sich in diesem Zusammenhang auf seine eigenen<br />

positiven Erfahrungen, die er während des 2. Weltkrieges in Königsberg bei frontobasalen Verlet-<br />

<strong>zu</strong>ngen in ca. 900 Fällen sammeln konnte [215]. Kressner empfahl <strong>zu</strong>nächst die Spina nasalis<br />

möglichst weit vorn von lateral nach medial <strong>zu</strong> verdünnen, bevor die eigentliche Abtragung durch-<br />

geführt wurde. Dabei sollte die Fortnahme des Septum interfrontale und besonders der Spina na-<br />

salis immer von vorne begonnen werden, insbesondere bei breiten und kompakten Übergängen in<br />

die Vorder- und Hinterwand [80]. Kressner [215] setzte die Mediandrainage auch bei chronischen<br />

Entzündungen ein. Er betonte jedoch, dass bereits im Jahre 1905 der Franzose Chaput die Teilre-<br />

sektion des Nasenseptums von der Stirnhöhle aus empfahl. Laurens (1907) und Mayer (1940)<br />

arbeiteten diese Methode weiter aus [38, 80]. In Deutschland war es Grünwald, der 1909, ohne von<br />

den Arbeiten der Franzosen <strong>zu</strong> wissen, auf diese Methode hinwies. Kressner empfahl bei einseiti-<br />

ger Stirnhöhlenerkrankung die Drainage der kranken durch die gesunde Stirnhöhle, dieses wurde<br />

als Kontralateraldrainage bezeichnet. Hier<strong>zu</strong> wurde das Septum interfrontale vollständig abgetra-<br />

gen und damit die Epithelisierung der ausgeräumten Stirnhöhle von der gesunden Höhle aus an-<br />

gestrebt [215].<br />

Abb.80 (links): Die Mediandrainage im Röntgenbefund<br />

Abb.81 (rechts): Die Kontralateraldrainage im Röntgenbefund<br />

Nachdem <strong>zu</strong> Zeiten von Sébileau (1922) diese Methode nicht sehr viele Anhänger fand, da eine<br />

Infektion der gesunden Stirnhöhle befürchtet wurde, konnte Kressner hingegen nach 50 durchge-<br />

führten Eingriffen keine Infektion der anderen Seite nachweisen. In 6 Fällen trat postoperativ eine<br />

starke Schleimhautsekretion auf der operierten Seite auf, diese war jedoch nach Sulfonamid- bzw.<br />

Penicillingaben wieder rückläufig. Das Ausmaß der Schleimhautentfernung der erkrankten Stirn-<br />

höhle sollte von lokalen und allgemeinen Bedingungen abhängig gemacht werden. Die Art der<br />

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