Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck
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Abformlöffel wurde ein Abdruck des Defektes genommen und anhand dieses Abdruckes wurde die<br />
Akrylplatte entsprechend geformt.<br />
Lierle und Huffman [224] verwendeten 1949 knorpelige Knochenstücke. Diese beiden Methoden<br />
hatten den Vorteil, dass das Material leicht in die gewünschte Form gebracht werden konnte und<br />
somit nachfolgende Ränder und Beulen vermieden werden konnten. Work fand im Jahre 1949<br />
heraus, dass bei Schädelverlet<strong>zu</strong>ngen, in denen Tantal-Platten eingesetzt wurden, eine Infektion<br />
unvermeidbar war, wenn diese Platte in Kontakt mit der Stirnhöhle kam. Er stellte auch fest, dass<br />
Tantal-Platten in der Stirn häufig anfällig für Verlet<strong>zu</strong>ngen sind. Deshalb riet er da<strong>zu</strong>, die Obliterati-<br />
on vollständig durch<strong>zu</strong>führen, bevor eine solche Platte <strong>zu</strong>r Behebung von frontalen Defekten ein-<br />
gesetzt wurde [233, 329].<br />
Im Jahre 1947 veröffentlichte Negus seine Modifikation des Zugangsweges von außen <strong>zu</strong>r Stirn-<br />
höhle [233, 240, 263]. Über eine kleine Inzision entfernte er nicht den gesamten Stirnhöhlenboden,<br />
erweiterte aber den Ductus und setzte dabei ein Hauttransplantat ein [263]. Lyman war der An-<br />
sicht, dass diese Methode einen direkten Kontrast <strong>zu</strong> den geläufigen Meinungen, die in der ameri-<br />
kanischen Literatur gefunden wurden, bildete [233]. Negus empfahl, wie bereits Howarth 1921, die<br />
Schleimhaut, wenn möglich <strong>zu</strong> belassen [233, 240, 263, 289].<br />
Es wurden in den folgenden Jahren weiterhin Metho-<br />
den für den künstlichen Ersatz des Ductus nasofronta-<br />
lis entwickelt. Im Jahre 1947 präsentierten Erich und<br />
New einen Akryl-Obturator <strong>zu</strong>r Wiedereröffnung eines<br />
obstruktiven Ductus nasofrontalis [142, 233, 289].<br />
Diesen setzten sie postoperativ für 6 Monate in die<br />
nasofrontale Passage ein. Ihrer Meinung nach würde<br />
dies der Passage Zeit geben, sich mit neuem Epithel<br />
aus<strong>zu</strong>kleiden [233]. Die Akrylsubstanzen, die sie da<strong>zu</strong><br />
verwendeten, waren übrigens dieselben, die die<br />
Zahnärzte <strong>zu</strong>r Herstellung von künstlichem Zahner-<br />
satz einsetzten [142]. Es wurde jedoch sehr bald<br />
nachgewiesen, dass dieser Ersatz-Passageweg ohne<br />
Zilien die totale Stirnhöhlenobliteration nur herauszö-<br />
gerte [289]. Harris erwähnte 1948, wie auch Scharfe<br />
1953, die Verwendung eines Tantalum-Röhrchens: er setzte dieses bei 3 Patienten für 3 Wochen<br />
in den Ductus nasofrontalis ein [174, 240, 288].<br />
Abb.79: Der Akryl-Obturator von<br />
Erich und New<br />
Im Jahre 1947 veröffentlichte der Südamerikaner Bergara eine weitere neue plastische Operati-<br />
onsmethode [239], die er bereits im Jahre 1934 entdeckt hatte und seitdem bei 34 Patienten in<br />
einer Sit<strong>zu</strong>ng mit Erfolg durchführen konnte [114, 137]. Es wurde ein Knochendeckel der vorderen<br />
Stirnhöhlenwand gebildet, wobei der Deckel durch das Periost gestielt war, um so eine adäquate<br />
Durchblutung für das postoperative Wiedereinsetzen aufrecht<strong>zu</strong>erhalten. Diese Technik erlaubte<br />
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