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Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck

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Das Dilemma, welches die chirurgische Behandlung von Stenosen des Ductus frontalis darstellte<br />

wurde sehr treffend durch eine Aussage von Mosher im Jahre 1946 beschrieben:<br />

„Respect the virginity of the nasofrontal duct or take the consequences.“<br />

H. P. Mosher [188, 254]<br />

In seinem Werk von 1946: „My milestones“ fasste Mosher die bisher entwickelten Operationstech-<br />

niken <strong>zu</strong>sammen und stellte fest, dass<br />

„Frontal sinus surgery in my hands has been bitterly disappointing. [...]“<br />

H.P. Mosher im Jahre 1946 [188, 254]<br />

Er berichtete von 276 Fällen in seiner Abteilung, die sich einer zweiten Operation unterziehen<br />

mussten, einige davon benötigten sogar weitere Operationen. Er stellte fest, dass die Therapiever-<br />

sager der Killian- oder Lynch-Technik obliterativ nachbehandelt wurden [188]. Seiner Ansicht nach,<br />

sollte bei einer Stirnhöhlenobliteration sowohl die Vorder- als auch die Hinterwandwand entfernt<br />

werden [233]. Gestützt durch die Studien von Hilding, Proetz und Walsh wiederholte Mosher sei-<br />

nen Rat, den Ductus nasofrontalis unberührt <strong>zu</strong> lassen [159, 233]. Dieser Rat von Mosher gewann<br />

<strong>zu</strong>nehmende Bedeutung; viele Operateure, darunter Walsh (1943), Bergara und Itoiz (1951 und<br />

1955), Gibson und Walker (1951), MacBeth (1954) und Tato et al. (1954), folgten seinen Überle-<br />

gungen und respektierten bei ihren Operationen die Integrität des Ductus nasofrontalis [159].<br />

Schon während, aber insbesondere nach dem Ende, des 2. Weltkrieges machten sich Neurochi-<br />

rurgen und Rhinologen aufgrund der gehäuften Schädeldefekte Gedanken über Materialien <strong>zu</strong>r<br />

Abb.78: Aus der Veröffentlichung von<br />

Elkins und Cameron aus dem Jahre 1946<br />

Defektdeckung. O’Connor [266] empfahl 1938<br />

die Verwendung von konservierten Iso-<br />

Knorpelgewebetransplantaten. New und Dix<br />

[264] verwendeten 1940 autologe Knorpelge-<br />

webe vom Brustkorb. Kazanjian und seine Mit-<br />

arbeiter [196, 197] verwendeten Knochen,<br />

Knorpel, Vitallium, Tantal und Acryl. Sie fanden<br />

heraus, dass jedes Material seine Vor- und<br />

Nachteile hatte, folglich individualisierten sie<br />

ihre Fälle. Peer [271] verwendete Knorpelwür-<br />

fel. Fulcher [150] befürwortete die Verwendung<br />

von Tantal-Platten und berichtete über ihre er-<br />

folgreiche Anwendung am Patienten. Elkins und<br />

Cameron berichteten im Jahre 1946 von ihren<br />

Erfahrungen mit Akrylplatten, die sie in 70 Fäl-<br />

len einsetzten. Der Eingriff konnte in einer ein-<br />

zigen Sit<strong>zu</strong>ng in Lokalanästhesie vollendet wer-<br />

den, es gab nur eine sehr geringe Fremdkörper-<br />

reaktion und das kosmetische Resultat war<br />

hervorragend [140]. Mit einem zahnärztlichen<br />

88

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