Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck
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scher Therapie: der erkrankte Knochen sollte entfernt werden, sobald das Penicillin die Infektion<br />
kontrollierte. Der Knochendefekt wurde 3 Monate später in einer zweiten Sit<strong>zu</strong>ng mit Hilfe einer<br />
Tantalum-Platte korrigiert. Schnitker und McCarthy berichteten über ihre guten Erfahrungen mit<br />
diesem Metall: es war hart, stark dehnbar, gegenüber Korrosion oder chemischen Angriffen re-<br />
sistent, konnte in einem kalten Zustand geformt werden und deckte den Defekt in einem Stück ab<br />
[233, 292].<br />
Abb.76 (links): Eine ausgeprägte Dysmorphie der Stirnhöhlenvorderwand und der intraoperative Situs<br />
Abb.77 (rechts): Die postoperativen Röntgenbefunde und das äußere Erscheinungsbild<br />
Es folgte ein Jahrzehnt, in dem versucht wurde, den Ductus nasofrontalis künstlich <strong>zu</strong> ersetzen. Es<br />
wurden verschiedene Gummi-Schläuche eingesetzt und im Jahre 1945 berichtete Goodale über 4<br />
Fälle, bei denen er nach einer Lynch-Operation Tantalum-Folie in den Ductus nasofrontalis einleg-<br />
te [157, 233, 240, 289].<br />
Weille beschäftigte sich mit dem Problem der sekundären Stirnhöhlenchirurgie. Im Jahre 1946<br />
berichtete er über eine neue Fallstudie mit 276 Fällen, an denen 862 Operationen durchgeführt<br />
wurden. Auch hier stellte sich heraus, dass bei den Lynch-Operationen der Verschluss des Ductus<br />
nasofrontalis der Hauptgrund für den Misserfolg war. Die Idee von Goodale, eine Tantalumfolie<br />
ein<strong>zu</strong>legen und die Idee von Walsh, Brown und Hilding, den Ductus unberührt <strong>zu</strong> lassen, befürwor-<br />
tete er. Außerdem stellte er fest, dass in den Fällen, in denen eine obliterative Operation durchge-<br />
führt wurde, diese häufig nicht vollständig durchgeführt wurde [233, 316].<br />
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