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Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck

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Eine weitere Nebenhöhlenradikaloperation wurde<br />

1936 von Ermiro De Lima vorgestellt. Bei dieser<br />

Methode handelte es sich um ein bereits 1935 von<br />

Pietrantoni vorgeschlagenes Vorgehen, bei dem<br />

alle trennenden Septen des Nasennebenhöhlen-<br />

systems radikal entfernt wurden; er nannte dieses<br />

Vorgehen Ethmoido-Sphenoidektomie. Diese<br />

Technik wurde von De Lima vervollständigt, indem<br />

er die Stirnhöhle in diese Totalausräumung mit<br />

einbezog. Dabei wurde, durch die vorderen Sieb-<br />

beinzellen kommend, durch Infraktion der Hinter-<br />

wand des Ductus nasofrontalis die Stirnhöhle breit eröffnet und das ganze Nebenhöhlensystem in<br />

eine einzige Höhle umgewandelt. Im Jahre 1940 wurde der Vorschlag von Tato und Marinho, diese<br />

Operation als Ethmoido-Sphenoidektomie mit transmaxillärer Frontotomie oder „Technik nach<br />

Pietrantoni-Ermiro De Lima“ <strong>zu</strong> bezeichnen, angenommen. Bis in das Jahr 1955 hatte sich die<br />

Bezeichnung „Operation nach De Lima“ durchgesetzt, da die Frontotomie das eigentlich Neue war<br />

[276].<br />

Abb.72 (links): Schematische Darstellung der Lima’schen Operation<br />

Abb.73 (rechts): Die Lima’sche Operation aus der nasalen Sicht<br />

Abb.71: Die Operation nach Ermiro De Lima<br />

aus dem Jahre 1936<br />

Rauch, aus der Hals-, Nasen- und Ohrenklinik der <strong>Universität</strong> Genf, veröffentlichte im Jahre 1955<br />

einen Beitrag <strong>zu</strong> den Vor- und Nachteilen und den Komplikationen dieser Operationsmethode. Zu<br />

den Vorteilen dieses Eingriffes gehörten seiner Ansicht nach ein übersichtlicheres Operationsfeld,<br />

selteneres Übersehen krankhafter Schleimhautreste und durch die transmaxilläre Eröffnung der<br />

Stirnhöhle blieb dem Patienten ein Zugang von außen erspart. Die Nachteile dieses Eingriffes wa-<br />

ren die unvermeidbaren neurologischen Komplikationen in Form von Hypalgesie- und Analgesie-<br />

feldern, sowie die erhöhten Anforderungen an den Operateur, da die Nebenhöhlen in Form und<br />

Konstellation variationsreich sind. Rauch berichtete im Jahre 1955 von insgesamt 72 Fällen, die<br />

1953 und 1954 nach „De Lima“ operiert wurden und bei denen 4 schwere Komplikationen auftra-<br />

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