Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck
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Donald [34] stellte fest, dass in den USA nach der Einführung der plastischen Operationen die<br />
Lynch-Operation von vielen Chirurgen verlassen wurde. Kennedy [201] war der Ansicht, dass die<br />
nachfolgend entwickelten Modifikationen der Lynch-Methode eine große Auswahl an Lappenplasti-<br />
ken und Stents <strong>zu</strong>r Aufrechterhaltung der Sinus-Drainage beinhalteten, da es den Chirurgen nicht<br />
gelang, die Erfolgsrate von Lynch <strong>zu</strong> reproduzieren. Die verschiedenen Modifikationen hatten die<br />
Entfernung des Stirnhöhlenbodens, die Erhaltung der Stirnhöhlenvorderwand, die vollständige<br />
Entfernung der Siebbeinzellen und die gleichzeitige Behandlung jeglicher intranasaler Obstruktion<br />
gemeinsam [289]. Zu den zahlreichen Modifikationen der Lynch-Howarth-Technik gehörten<br />
beispielsweise die Methoden von Sewall aus dem Jahre 1934 und McNaught aus dem Jahre 1936<br />
[188, 239]. Sewall und McNaught beschrieben eine Technik, bei der mit einem gestielten Schleim-<br />
haut-Periost-Lappen von der mittleren Nasenmuschel der nasofrontale Trakt ausgekleidet wurde<br />
und für 4 Wochen ein Silikon-Stent eingesetzt wurde, um so den Lappen in Position <strong>zu</strong> halten und<br />
einer Re-Stenose vor<strong>zu</strong>beugen [239, 241, 289, 295, 296]. Dennoch konnte durch diese Methode<br />
das Problem bezüglich der Behandlung des Ductus nasofrontalis nicht gelöst werden; Schenck<br />
[289] und McLaughlin [239] berichteten von einem hohen Prozentsatz von Misserfolgen und<br />
Komplikationen. Draf stellte fest, dass es bei der Mucoperiostlappenplastik <strong>zu</strong>r plastischen<br />
Versorgung des erweiterten Stirnhöhlenausführungsganges ähnliche Nomenklaturunterschiede<br />
gab wie bei der Jansen-Ritter-Methode bzw. der Lynch-Howarth-Operation: während in<br />
Deutschland die Mucoperiostlappenplastik mit den Namen Killian-Uffenorde verbunden war, ging<br />
sie in den USA auf Sewall und McNaught <strong>zu</strong>rück [137].<br />
1935 veröffentlichte Good die Ergebnisse von mehr als 300 intranasal durchgeführten Stirnhöhlen-<br />
operationen, die häufig ein Anrauen des vorderen Knochenvorsprunges der Stirnhöhlenhöhlenöff-<br />
nung beinhalteten [155, 188].<br />
„I do not wish to leave the impression that I have not had much grief. I do not say I<br />
have cured all these patients, but I have relieved their symptoms.”<br />
Good im Jahre 1935 [155, 188]<br />
Hofer und Motloch bezeichneten im Jahre 1936 die Methoden von Riedel und Killian als Radikal-<br />
operation, denn bei diesen Eingriffen wurde die Schleimhaut vollständig entfernt. Die Methoden<br />
von Ogston-Luc, Nebinger-Praun, Kuhnt, Taptas, Jansen-Ritter, Winckler und die endonasale Me-<br />
thode nach Halle gehörten ihrer Ansicht nach <strong>zu</strong> den nicht-radikalen Methoden. Nach Hofer und<br />
Motloch war die Hauptursache für die Rezidive nach der Riedel Methode die Entfernung des Pro-<br />
zessus frontalis. Durch seine Entfernung konnten das orbitale Fettgewebe und die Weichteile in die<br />
Stirnhöhle eindringen, wodurch der Abfluss aus der Stirnhöhle in die Nase behindert und somit der<br />
Heilungsprozess beeinträchtigt wurde. Aus diesem Grunde empfahlen sie die Erhaltung des Pro-<br />
zessus nasofrontalis und betonten die Notwendigkeit der Ausräumung des Siebbeines und der<br />
Keilbeinhöhle – auch der nicht erkrankten Höhlen - mit Entfernung der mittleren Muschel und ver-<br />
zeichneten mehrere Jahre keine Rezidive [183].<br />
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