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Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck

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erweitert. Zur Offenhaltung wurde für<br />

6-12 Wochen eine Drainage in die<br />

Nasenhöhle eingelegt. Ausspülungen<br />

führte er nicht durch; stattdessen ließ<br />

er nach Entfernung der Drainage den<br />

Ductus nasofrontalis mit 5 – 10 % iger<br />

Lapislösung einpinseln, um dadurch<br />

das Hineinwuchern des Epithels in die<br />

Stirnhöhle <strong>zu</strong> fördern. Hajek führte<br />

diese osteoplastische Methode in 8<br />

Fällen durch, 3 Fälle rezidivierten<br />

aufgrund der Bildung von toten Räu-<br />

men. Im Gegensatz <strong>zu</strong> vielen anderen Rhinologen befürwortete Hajek bei unkomplizierten chroni-<br />

schen Stirnhöhlenentzündungen die konservative Therapie. Erst wenn auf diesem Wege keine<br />

Heilung erzielt werden konnte, kamen für ihn die endonasale Operation nach Halle oder die Me-<br />

thoden von außen in Betracht. Hier war seiner Ansicht nach die Methode von Kuhnt die verläss-<br />

lichste. Bezüglich der Dauer, wie lange nach einem endonasalen Eingriff auf Erfolg gewartet wer-<br />

den sollte, gaben verschiedene Autoren, insbesondere die französischen Kollegen, 8 Tage als<br />

Grenze an, andere 14 Tage, Hajek selbst wartete Wochen bis Monate ab [44].<br />

Brüggemann [24] stellte im Jahre 1926 fest:<br />

„Wir haben jetzt erkannt, […] daß wir überhaupt keine Operation haben, die für alle<br />

Fälle mit chronischer Stirnhöhlenentzündung ohne weiteres passt, sondern daß in je-<br />

dem Fall individualisiert werden muß. Je nach dem Befunde und nach den anatomi-<br />

schen Verhältnissen, aber auch nach den subjektiven Beschwerden, sozialer Stellung,<br />

Geschlecht usw. ist das eine Mal diese, das andere Mal eine andere Operation vor<strong>zu</strong>-<br />

ziehen.“<br />

Abb.69: Der osteoplastisch resezierte Hautknochenlappen<br />

der Stirnhöhlenvorderwand<br />

A. Brüggemann im Jahre 1926 [24]<br />

Bei den konservativen Methoden wurde versucht, durch Entfernung von Abflusshindernissen in der<br />

Nase, Entleerung und Säuberung der Höhle, Spülungen oder durch direkte medikamentöse Beein-<br />

flussung der erkrankten Schleimhaut die Entzündung <strong>zu</strong> beseitigen. Hierfür waren häufig endona-<br />

sale Hilfsoperationen in der Nase nötig. Zu diesen Eingriffen gehörten die Beseitigung von Nasen-<br />

septumdeformitäten, die Resektion des vorderen Endes der mittleren Muschel, eine Erweiterung<br />

des Ductus nasofrontalis inklusive der Ausräumung vorgelagerter Siebbeinzellen, Eröffnung einer<br />

Bulla ethmoidalis und die Resektion des Prozessus uncinatus [23]. Brüggemann befürwortete bei<br />

akuten Entzündungen die konservativen Methoden, wie z.B. Bettruhe, Schwitzkuren oder Inhalati-<br />

onen. Erst bei sehr starkem Sekretstau, einem drohendem Übergreifen der Entzündung auf andere<br />

Bereiche oder einer drohenden Chronifizierung ging er endonasal vor. Von den endonasalen Ein-<br />

griffen interessierte seiner Ansicht nach nur noch die von Halle entwickelte Operation. Bei Therapie<br />

der chronischen Stirnhöhleneiterung betonte Brüggemann, ebenso wie viele seiner Kollegen, dass<br />

eine chronische Stirnhöhleneiterung nur bei Versagen der konservativen Behandlung (eventuell mit<br />

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