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Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck

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werden, wenn sie indiziert ist; bei einer Pansinusitis sollte <strong>zu</strong>nächst nur die Kieferhöhle operiert<br />

werden, denn erfahrungsgemäß heilen auch die übrigen Eiterungen aus. Die Indikation <strong>zu</strong>r Killi-<br />

an’schen Operation sollte bei unkomplizierten Fällen nur gestellt werden, wenn hartnäckige Kopf-<br />

schmerzen <strong>zu</strong>grunde liegen oder die Spülbehandlung erschwert ist.<br />

Klestadt und Marterstein [210] berichteten im Jahre 1925 von den Erfahrungen einer „kombinierten,<br />

operativen und radiologischen Behandlung der Nasennebenhöhlenkrebse“, die die Kliniken für<br />

Hals-Nasen-Ohrenkrankheiten und für Hautleiden in Breslau innerhalb von 15 Jahren bei 58 Pati-<br />

enten gesammelt hatten. Bei den Nebenhöhlenerkrankungen wurde <strong>zu</strong>sätzlich <strong>zu</strong>r Bestrahlung das<br />

Nebenhöhlengebiet so weit reseziert, dass nur noch das Gaumendach und der Oberkieferfortsatz<br />

geschont wurden. Die primäre Gesamtsterblichkeit lag bei 8 %.<br />

In seinem 1926 erschienenem Werk über die “Pathologie und Therapie der entzündlichen Erkran-<br />

kungen der Nebenhöhlen der Nase“ veröffentlichte Hajek bezüglich der Stirnhöhle eine systemati-<br />

sche Aufstellung seiner Therapievorschläge. Zu den konservativen (endonasalen) Operationsme-<br />

thoden zählten die:<br />

1. Lüftung des mittleren Nasenganges mittels eines Kokain-Adrenalin getränkten Watte-<br />

bauschs, Skarifikation der mittleren Muschel<br />

2. Sondierung und Ausspülung der Stirnhöhle<br />

3. Resektion des vorderen Endes der mittleren Muschel und Entfernung eventueller Hyper-<br />

trophien und Polypen aus dem mittleren Nasengange<br />

4. Endonasale Erweiterung des Ductus nasofrontalis<br />

5. Einsprit<strong>zu</strong>ng medikamentöser Flüssigkeiten in die Stirnhöhle (z.B. 2-5 % ige Lapislösung)<br />

Bei den Zugangswegen von außen unterschied Hajek zwischen der Trepanation und der Radikal-<br />

operation. Die Trepanation empfahl er als Einleitung jeder größeren Operation, <strong>zu</strong>r Diagnostik und<br />

Abb.68: Aus einem Werk von Hajek aus dem Jahre 1926:<br />

Die einfache Trepanation und die unterschiedliche Lagen<br />

der Trepanationsöffnungen<br />

bei akuten oder subakuten Empy-<br />

emen, bei denen eine endonasale<br />

Behandlung nicht ausreichend<br />

Sekretabfluss lieferte. Nach Eröff-<br />

nung, Reinigung und Inspektion<br />

der Stirnhöhle legte er eine Drai-<br />

nage ein, durch die die Höhle bis<br />

<strong>zu</strong>r Herstellung der Kommunikation<br />

mit der Nasenhöhle täglich mit<br />

Kochsalz gespült werden konnte.<br />

Bei den Radikaloperationen unter-<br />

schied Hajek die radikalen von den<br />

osteoplastischen Methoden. Bei<br />

der osteoplastischen Methode resezierte er einen Hautknochenlappen der Stirnhöhlenvorderwand<br />

in der unten abgebildeten Form: Über diesen Knochendeckel wurde die gesamte Schleimhaut,<br />

Knochenkämme und Septen entfernt, der Ductus nasofrontalis ausgeräumt und durch Resektion<br />

von Teilen des Stirnfortsatzes, der medialen Wand des Ductus und der vorderen Siebbeinzellen<br />

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