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Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck

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zogen, während der Fundus in die Stirnhöhle gelagert wurde. Dann wurde ein dünner Hautlappen<br />

vom Oberschenkel entnommen und so auf dem Fingerling ausgebreitet, dass die Epithelfläche des<br />

Lappens dem Gummi auflag und die Wundfläche nach außen zeigte [73, 294]. Dieser Lappen wur-<br />

de auch als Thiersches Transplantat bezeichnet [42, 137]. Der Gummifingerling und die Drainage<br />

wurden am 2. oder 3. Tag entfernt, anschließend wurde eine Gummidrainage mit Faden eingelegt.<br />

Diese konnte nach 5-7 Tagen von der Nasenhöhle aus, unter Umständen sogar vom Patienten<br />

selbst entfernt werden oder monatelang dort verbleiben, bis das Gewebe die Neigung <strong>zu</strong>r<br />

Schrumpfung verloren hatte. Die Stirnhöhlenschleimhaut wurde bei einigen Patienten nicht ent-<br />

fernt, alle Patienten heilten per primam aus und wiesen kein Rezidiv auf [73, 294]. Zu den Anhän-<br />

gern dieser Methode gehörte beispielsweise Hajek [44] und Brüggemann [24].<br />

Abb.66 (links): Stirnhöhlenoperation von außen, Plastik nach Seiffert<br />

Abb.67 (rechts): Aus einem Werk von Seiffert aus dem Jahre 1939, die Gummidrainage in situ<br />

In Italien veröffentlichte Barany im Jahre 1926 <strong>zu</strong>r Vermeidung einer postoperativen Verengung<br />

des neu geschaffenen Ductus nasofrontalis eine ähnliche Methode wie Uffenorde. Dabei nutzte er<br />

nach Entfernung der vorderen und unteren Wand der Stirnhöhle die hier freigelegte Schleimhaut <strong>zu</strong><br />

einer Plastik und bildete zwei Schleimhautlappen aus der unteren Stirnhöhlenwand und legte diese<br />

abwärts <strong>zu</strong>r Nase [24, 97].<br />

Nach Lyman [233] war Sewall im Jahre 1926 der Erste, der eine Operation des Fronto-Ethmo-<br />

Sphenoidal-Komplexes von außen unter Lokalanästhesie durchführte und als Hauptvorteil eine<br />

deutliche Abnahme der Blutung feststellte. Donald [34] berichtete, dass Sewall bei dieser OP <strong>zu</strong>-<br />

sätzlich durch die Ligatur der Ethmoidalarterien eine Blutleere erreichen konnte. Die Erst-<br />

Beschreiber der Fronto-Ethmoidektomie (Jansen, Ritter, Knapp oder Lynch) schenkten diesen<br />

Blutgefäßen keine Aufmerksamkeit.<br />

Riedel [278] aus Erlangen betonte im Jahre 1925 die Lebensgefährlichkeit der Nebenhöhlener-<br />

krankungen und ihrer Behandlungsmethoden; eine Spülbehandlung sollte nur dann vorgenommen<br />

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