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Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck

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nung ihrer Schleimhaut stellte er durch Resektion des Septum interfrontale eine Verbindung mit der<br />

anderen nicht erkrankten Stirnhöhle her. Er schuf durch Wegnahme des Bodens beider Stirnhöhlen<br />

im hinteren Teil, ähnlich wie bereits Lothrop im Jahre 1917, und Ausräumung der vorderen Sieb-<br />

beinzellen einen sehr weiten Abflusskanal aus den so vereinigten Stirnhöhlen und vermied so eine<br />

Narbenstenose [38, 110]. Sébileau empfahl diesen Eingriff bei einseitiger Erkrankung; entfernte die<br />

Schleimhaut der erkrankten Höhle und strebte die Epithelisierung von der gesunden Höhle aus an.<br />

Da aber eine Infektion der gesunden Höhle befürchtet wurde, fanden die Methoden von Sébileau<br />

und Lothrop nach Kressner, der ca. 30 Jahre später eine ähnliche Methode erwähnte, nicht sehr<br />

viele Anhänger [38, 137, 215].<br />

Halle war Befürworter der intranasalen Methoden, hielt es aber für unzweckmäßig, beim Zugang<br />

<strong>zu</strong>m Siebbein den Kopf der mittleren Muschel oder die gesamte mittlere Muschel <strong>zu</strong> entfernen. Er<br />

empfahl bei schlechter Sicht eine submuköse Septumresektion oder bei sehr großer mittlerer Mu-<br />

schel eine Entfernung des <strong>zu</strong> weit nach unten vorspringenden Teils der Muschel und eine Längs-<br />

spaltung. Bei Misserfolg seiner endonasalen Methode empfahl Halle die radikalen Eingriffe. Er ging<br />

bei seinen Eingriffen von außen folgendermaßen vor: Hautschnitt nach Killian, Eröffnung der Stirn-<br />

höhle und Fortnahme der orbitalen Knochenwand nach Killian und Jansen, Kürettage des Sinus<br />

nach Ritter, Kombination von intranasaler und externer Methode durch intranasale Bildung eines<br />

Schleimhautperiostlappens, Fortmeißelung des Agger nasi und des Stirnfortsatzes und Einnähen<br />

des Lappens auf die Periorbita [172].<br />

Hajek [169], Befürworter der Resektion der mittleren Nasenmuschel, war der Ansicht, dass die<br />

intranasale Methode von Halle den aussichtsreichsten Versuch bezüglich der Behandlung von<br />

chronischen Stirnhöhlenentzündungen darstellte. In den Fällen, in denen diese Operation nicht<br />

ausreichte, sollte sich eine Operation von außen anschließen.<br />

„Bei der relativ kurzen Zeit, welche seit der Erkenntnis der Nebenhöhlenerkrankun-<br />

gen der Nase verflossen ist , erscheint es begreiflich, daß auf manchem hierher gehö-<br />

rigen Gebiete keine definitive Klärung erfolgt ist und daß von einem Auskrystallisie-<br />

ren von Richtlinien dogmatischer Bedeutung noch nicht die Rede sein kann. […] Von<br />

einer klaren, zielbewussten Indikation, welche der Meinung der meisten Autoren ent-<br />

sprechen würde, kann keine Rede sein. Es ist in diesem Kapitel noch alles verworren,<br />

unsicher.“<br />

M. Hajek im Jahre 1923 [169]<br />

Lange [217] war Befürworter des Operationsweges von außen und stellte im Jahre 1923 fest, dass<br />

das Zurückbleiben von Schleimhautresten sehr wesentlich für ein Rezidiv war und bei jedem Ver-<br />

fahren vorkommen konnte.<br />

Die Erkenntnis, dass neu geschaffene Verbindungen zwischen Nase und Stirnhöhle die Tendenz<br />

hatten, sich durch Granulationen und spätere Narben <strong>zu</strong> verengen, führte <strong>zu</strong> einer weiteren Ausar-<br />

beitung der plastischen Verfahren. Im Jahre 1923 wurde die Methode von Uffenorde aus Marburg<br />

veröffentlicht. Uffenorde lehnte die endonasale Methode von Halle ab und befürwortete den Zu-<br />

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