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Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck

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Stirnhöhle ausgeräumt. Zum Schluss wurde der Schleimhautperiostlappen wieder nach oben ge-<br />

schlagen und mit einem Jodoformgazestreifen gehalten [42, 171, 172].<br />

Mit diesen neuartigen Fräsen wurde die Zerstörung von papierdünnem Knochen verhindert; auf-<br />

grund ihres verdickten Kopfes mit Politur des Endes schnitten sie nur beim Zug nach abwärts und<br />

nach vorn. Halle [171, 172] empfahl sein neues Verfahren bei den Fällen, bei denen die konserva-<br />

tive Therapie auch nach der Erweiterung<br />

des Ausführungsganges nicht <strong>zu</strong>m Erfolg<br />

führte und betonte, dass dieses neue Ver-<br />

fahren selbst dem Röntgenbild überlegen<br />

war und im Gegensatz <strong>zu</strong>m Verfahren von<br />

Mosher viel übersichtlicher war. Ein weite-<br />

rer Vorteil seiner neuen Methode war,<br />

dass die Stirnhöhle dauerhaft offen blieb<br />

und der Patient später selbständig die<br />

Stirnhöhle spülen bzw. zwei scharfe bieg-<br />

same Löffel einführen konnte. Mit dieser<br />

Methode konnte Halle bis 1915 insgesamt<br />

48 Fälle operieren, von 34 nachuntersuch-<br />

ten Patienten waren 23 geheilt [171].<br />

Bei den bislang üblichen Erweiterungsmethoden des Ductus nasofrontalis ergaben sich häufig Re-<br />

stenosen und Verschlüsse. Aus diesem Grunde entwickelte Lothrop 1915 einen Operationsweg,<br />

mit dem versucht wurde, das Erweiterungskonzept des Ductus nasofrontalis <strong>zu</strong> verbessern [34, 65,<br />

66, 188, 229, 230, 239]. In seinem 1912 veröffentlichen Artikel über die Stirnhöhleneiterungen<br />

empfahl er die Kombination aus einer intranasalen Ethmoidektomie und einer von außen durchge-<br />

führten Operation, wie sie erst 1921 von Lynch empfohlen wurde. Intraoperativ wurden der Nasen-<br />

nebenhöhlenboden, das Höhlenseptum und der obere Anteil des Nasenseptums über eine Inzision<br />

am medialen Orbitalrand reseziert [65, 66, 228, 239]. Auf diese Weise wurden die Öffnungen der<br />

beiden Ausführungsgänge vereint [56]. Später berichtete er, dass dieser Zugangsweg aufgrund<br />

mangelnder Vorstellungskraft <strong>zu</strong> gefährlich sei und erkannte, dass die Resektion der mittleren Or-<br />

bitalwand einen Kollaps der Augenhöhlenweichteile und folglich eine Stenose der nasofrontalen<br />

Kommunikation nach sich zog [239]. Die Durchführung dieser Technik war schwierig und wurde<br />

aufgrund der häufigen Rezidive nicht sehr oft durchgeführt [188].<br />

Abb.62: Aus einer Veröffentlichung von Halle aus dem Jahre<br />

1915<br />

Im Jahre 1913 veröffentlichte Samoilenko die Ergebnisse seiner Tierexperimente bezüglich der<br />

postoperativen Heilungsvorgänge in den Stirnhöhlen [284]. Laut Bergara und Itoiz [108], Bosley<br />

[114] und Draf [137] war dies die erste experimentelle Arbeit <strong>zu</strong>r Frage der Stirnhöhlenverödung<br />

nach vollständiger Schleimhautentfernung einschließlich des Periostes und der erste Versuch einer<br />

Osteoplastik ohne exogenes Material. Von einer verhältnismäßig kleinen Öffnung in der Stirnhöhle<br />

(0,75 cm) gelang es ihm, an Hunden und Katzen die Schleimhaut vollständig <strong>zu</strong> entfernen; an-<br />

schließend trocknete er die Höhle mit heißer Luft und bestrich sie allseitig mit Jodtinktur. Im Rah-<br />

men der mikro- und makroskopischen Untersuchungen stellte Samoilenko fest, dass es innerhalb<br />

von Monaten <strong>zu</strong> einer vollständigen Ausfüllung durch Bindegewebe und Knochen kam [24, 137,<br />

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