Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck
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1. Einleitung<br />
1.1. Einführung in das <strong>Dissertation</strong>sthema<br />
„Surgical treatment of chronic frontal sinusitis is difficult, often unsatisfactory and<br />
sometimes disastrous. The many surgical techniques available are expressions of our<br />
uncertainty and perhaps so our failure.”<br />
M. Ellis im Jahre 1954 [141, 188]<br />
“The treatment of chronic frontal sinusitis has remained one of the most unsatisfac-<br />
tory items in rhinology.”<br />
R.G. McBeth im Jahre 1954 [188, 238]<br />
„I know of no other affliction in our speciality that requires as much good judgement<br />
and skill as frontal sinusitis. There is no fixed rule to follow and each patient needs<br />
our scrutinizing study.”<br />
R.H. Good im Jahre 1935 [155, 188]<br />
Die Entwicklung der Stirnhöhlenchirurgie ist untrennbar mit der Beschreibung der Anatomie und<br />
der Embryologie der Stirnhöhle und ihrer umgebenden Strukturen verknüpft. Dass die Nasenne-<br />
benhöhlen und ihre Erkrankungen erst im Mittelalter entdeckt wurden, erklärt, dass die chirurgische<br />
Behandlung von Erkrankungen dieser anatomischen Struktur über eine erst ca. 100 Jahre alte<br />
Geschichte verfügt. Erste anatomische Beschreibungen dieser Körperregion sind seit der Renais-<br />
sance überliefert und somit bereits deutlich vor dem ersten Bericht über eine Stirnhöhlenoperation,<br />
der 1870 von Wells veröffentlicht wurde. Aber erst 1882 erfolgte schließlich in einem Werk von<br />
Zuckerkandl die erste umfassende anatomische Beschreibung dieser Körperregion.<br />
Ab ca. 1860 ermöglichten die Einführung der chirurgischen Asepsis und die Entdeckungen erster<br />
Anästhesieverfahren bislang für unmöglich gehaltene Eingriffe. Auch die Erkenntnisse anderer<br />
Fachgebiete wie der Pathologie, Physiologie, Radiologie und Pharmakologie trugen wesentlich <strong>zu</strong><br />
diesem Aufschwung bei. Die Entwicklung chirurgischer wie konservativer Therapieverfahren voll-<br />
zog sich wesentlich in der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, die sich Ende des 19. Jahrhunderts<br />
(1872-1934) als eigenes Fachgebiet etablierte.<br />
Einen Schwerpunkt in der Therapie von Stirnhöhlenerkrankungen bilden die entzündlichen Erkran-<br />
kungen. Obwohl seit der Einführung der Antibiotika immer seltener an den Nasennebenhöhlen<br />
operiert wird, gilt die chirurgische Sanierung als die sicherste Methode <strong>zu</strong>r Ausheilung einer chro-<br />
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