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Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck

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Abb.57: Die Entfernung<br />

des Processus frontalis maxillae<br />

rand nach hinten hervorspringenden Kante der Stirnhöhlenvor-<br />

derwand (siehe schwarze Markierung in Abbildung 57), mit ent-<br />

fernte [24, 44].<br />

Da Ritter ebenfalls einen Zusammenhang zwischen Stirnhöh-<br />

lenerkrankungen und Erkrankungen der vorderen Siebbeinzel-<br />

len sah, empfahl er die Stirnhöhle so <strong>zu</strong> eröffnen, dass gleich-<br />

zeitig eine Ausräumung dieser Siebbeinzellen durchgeführt wer-<br />

den konnte. Bei hohen Stirnhöhlen wählte er einen Zugang von<br />

der Stirnhöhlenvorderwand aus und um die damit verbundene<br />

Gefahr einer Deformität <strong>zu</strong> vermindern, schlug er vor, nach Ent-<br />

fernung des Processus frontalis und des Stirnhöhlenbodens,<br />

über eine Sondierung den höchsten Punkt der Stirnhöhle fest<strong>zu</strong>-<br />

legen und etwas oberhalb dieses Punktes einen schmalen Ka-<br />

nal <strong>zu</strong> meißeln, über den dann der obere Anteil der Stirnhöhle ausgeräumt wurde. Bei besonders<br />

hohen Stirnhöhlen, wurde die Stirnhöhle etwas tiefer eröffnet und die Knochenränder der Kanalöff-<br />

nung nach innen abgeschrägt [279].<br />

Zur Vermeidung von Doppelbildsehen nähte Ritter, nach dem Vorschlag von Hajek, die abgelöste<br />

Trochlea am Periost des Supraorbitalrandes durch eine Zügelnaht wieder an [24, 151]. Anschlie-<br />

ßend wurden Stirn- und Nasenhöhle für 24-48 Stunden mit einem Jodoformgazestreifen austam-<br />

poniert. Ritter wendete dieses Verfahren bei 2 Patienten an und erzielte sehr gute kosmetische<br />

Ergebnisse [279]. Brüggemann [24] und Boenninghaus [20] berichteten über eine 96 % ige Hei-<br />

lungsrate bei 80 durchgeführten Eingriffen und von nur zwei Todesfällen. Brüggemann [24] war der<br />

Ansicht, dass es Ritters Verdienst war, dass die alte Jansen’sche Methode so modifiziert und ver-<br />

bessert wurde, dass sie in den darauf folgenden Jahren <strong>zu</strong> den besten Operationsverfahren bei<br />

Stirnhöhleneiterungen gehörte. Somit wurde im Allgemeinen von der Jansen-Ritter-Methode ge-<br />

sprochen. Lawson [56] und Donald [34] waren der Ansicht, dass Jansen und Ritter die ersten in<br />

Europa waren, die einen transorbitalen Zugang, im angelsächsischen Raum die so genannte Fron-<br />

toethmoidektomie, <strong>zu</strong>r Stirnhöhle wählten.<br />

Abb.58: Zugangsmöglichkeit <strong>zu</strong>r Stirnhöhle nach Ritter<br />

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