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Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck

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Abb.55: Die endonasale Stirnhöhlenoperation<br />

nach Halle; vorher<br />

Die Methode von Halle wurde jedoch <strong>zu</strong>nächst von anderen Rhinologen abgelehnt und als <strong>zu</strong> ge-<br />

fährlich betrachtet, da die Verlet<strong>zu</strong>ng der Lamina cribrosa und des Stirnhöhlendaches nahe lag<br />

[25]. Good [154], ein Schüler von Halle, versuchte anstelle der Fräsen mit Hilfe einer Raspel über<br />

den intranasalen Weg in die Stirnhöhle vor<strong>zu</strong>dringen und die Spina nasalis interna <strong>zu</strong> verkleinern<br />

[171, 172]. Halle [171] wies diese Modifikation jedoch <strong>zu</strong>rück, da seiner Ansicht nach auf diese Art<br />

und Weise die Erweiterung nicht ausreichend war, da der Knochen an dieser Stelle sehr hart sei<br />

und mit der Raspel in diesem kleinen Raum nur geringe Kraft ausgeübt werden konnte. Ab 1911<br />

hatte Halle sein Verfahren und sein Instrumentarium soweit verbessert, dass Brüggemann von<br />

einer allgemeinen Akzeptanz berichtete, sowohl bezüglich der Kosmetik als auch der Therapieer-<br />

folge. Im Jahre 1915 veröffentlichte Halle eine weitere Modifikation der Methode von Ingals, die<br />

später im Rahmen dieses Kapitels erläutert werden soll. Halle und Ingals waren die ersten, die sich<br />

für die endonasale Radikaloperation der Stirnhöhle einsetzten [25].<br />

Abb.56: Die endonasale Methode von Halle<br />

nach Abschluss der Maßnahmen<br />

Der Brite Logan-Turner betonte 1905 den klinischen Zusammenhang zwischen Siebbein- und<br />

Stirnhöhlenerkrankungen und berief sich dabei auf Statistiken, die von den Nebenhöhlenchirurgen<br />

seiner Zeit erstellt wurden. Er stellte fest, dass bei Nicht-Beachtung erkrankter Siebbeinzellen die-<br />

se eine Quelle für rezidivierende Stirnhöhleninfektionen und Re-Stenosen des Ductus darstellten.<br />

Logan-Turner entwickelte basierend auf diesen Kenntnissen eine neue Methode, um die Nachteile<br />

der Ogston-Luc und der Kuhnt Technik <strong>zu</strong> beseitigen. Er ergänzte diese Methoden durch eine<br />

Ethmoidektomie, eine Rotation eines Schleimhautlappens in den Stirnhöhlenrezessus und eine<br />

Stent-Implantation. Der Stent wurde nach einer Woche wieder entfernt [188, 227].<br />

Im Jahre 1906 veröffentlichte Ritter in Berlin in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift eine<br />

Methode <strong>zu</strong>r Erhaltung der Stirnhöhlenvorderwand bei Radikaloperationen chronischer Stirnhöh-<br />

leneiterungen [159, 188]. Sie galt als Weiterentwicklung des bereits 1894 von Jansen entwickelten<br />

transorbitalen Zugangsweges. Jansen hatte diese Methode wieder aufgegeben, da er größere<br />

buchtenreiche Stirnhöhlen von der orbitalen Öffnung aus nicht ausreichend einsehen konnte. Die-<br />

ses Problem versuchte Ritter dadurch <strong>zu</strong> eliminieren, dass er nach vollkommener Resektion der<br />

orbitalen Wand auch den Processus frontalis maxillae, eine regelmäßig hinter dem Supraorbital-<br />

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