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Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck

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fährliche Stirnbein“. Aus diesem Grunde ging man da<strong>zu</strong> über, einen Teil eines Gesichtsknochens,<br />

den Prozessus frontalis des Os maxillare, <strong>zu</strong> resezieren, um sich mehr Überblick <strong>zu</strong> verschaffen;<br />

<strong>zu</strong>nächst temporär, später wurde er in Verbindung mit dem angrenzenden Teil des Stirnbeines und<br />

des Tränenbeines dauerhaft reseziert [20].<br />

Nachdem bereits Riedel und Killian die Radikaloperation der Stirnhöhle durch die Resektion des<br />

Prozessus frontalis ergänzten, fügte Taptas dies 1900 der Ogston-Luc’schen Methode und im Jah-<br />

re 1904 der Kuhnt’schen Methode systematisch hin<strong>zu</strong>. Während Taptas den Oberkieferfortsatz<br />

definitiv entfernte, resezierte Winckler ihn 1904 temporär [20, 24, 44]. Laut Hofer und Motloch [183]<br />

war Taptas der erste, der den Prozessus frontalis <strong>zu</strong>r<br />

Ausräumung des Siebbeines resezierte. Bei der Erwei-<br />

terung der Kuhnt’schen Methode wandelte Taptas den<br />

Winkelschnitt in einen Killian’schen Bogenschnitt um<br />

und konnte dadurch auch den Stirnhöhlenausfüh-<br />

rungsgang übersichtlich freilegen [20]. Brüggemann<br />

war der Ansicht, dass Taptas Modifikation eine deutli-<br />

che Verbesserung der Kuhnt’schen Methode bedeute-<br />

te und sie sich dadurch weiter verbreitete. Taptas er-<br />

kannte bei seinem Vorgehen die Notwendigkeit einer<br />

breiten Stirnhöhlenpassage und räumte nach Resekti-<br />

on des Stirnfortsatzes das vordere Siebbein von au-<br />

ßen aus [24].<br />

Hajek war der Ansicht, dass die Schwierigkeiten bei der Methode von Killian in der Erhaltung der<br />

nasalen Schleimhaut und in der Entfernung der orbitalen Wand Stirnhöhle lagen. Aus diesem<br />

Grunde modifizierte Hajek im Jahre 1904 diese Methode: er fügte die Entfernung der Trochlea<br />

hin<strong>zu</strong>. Somit wurde der Zugang <strong>zu</strong>r oberen Orbitalwand und folglich auch <strong>zu</strong> den vorderen Sieb-<br />

beinzellen erheblich erleichtert. Hajek berichtete von 10 Fällen, bei denen er eine Heilung erzielen<br />

konnte, es keine bleibenden Sehstörungen gab und auch das kosmetische Resultat <strong>zu</strong>frieden stel-<br />

lend war [44, 167].<br />

Abb.53: Knochendefekt nach der Methode<br />

von Kuhnt-Taptas<br />

Um die Jahrhundertwende schlugen verschiedene Autoren aufgrund der Misserfolge der bislang<br />

entwickelten Eingriffe von außen wieder die intranasale Punktionstechnik vor [239, 289]: <strong>zu</strong> ihnen<br />

gehörten u.a. Wells [318], Ingals [187], Halle [170] und Good [154]. Der Idee <strong>zu</strong> den intranasalen<br />

Operationsmethoden lag anatomisch <strong>zu</strong>grunde, dass der normale Ausführungsgang der Stirnhöhle<br />

seinen Ausgang vom untersten Winkel nimmt und die Stirnhöhle somit die günstigsten Bedingun-<br />

gen für eine Ausheilung über den natürlichen Weg lieferte. Durch eine Erweiterung des Ausfüh-<br />

rungsganges wurde der Heilungsprozess unterstützt bzw. beschleunigt [172]. Die Erweiterung<br />

musste jedoch so erfolgen, dass neben der gründlichen Entfernung der Stirnhöhlenschleimhaut<br />

auch ein Einblick in die kranke Höhle ermöglicht wurde. Dafür reichten die bei den konservativen<br />

Methoden erwähnten endonasalen Hilfsoperationen allerdings nicht aus: <strong>zu</strong>sätzlich <strong>zu</strong>r Ausräu-<br />

mung der vorderen Siebbeinzellen musste die massive Knochenwand, die vor dem Ductus und<br />

den vorderen Siebbeinzellen liegt, <strong>zu</strong>m Teil mit abgetragen werden. Ingals beispielsweise benutzte<br />

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