Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck
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sondere, wenn ein tiefer orbitaler Rezessus vorlag [110]. Grünwald [41] empfahl diese Methode bei<br />
kombinierten Stirnhöhlen- und Siebbeinerkrankungen. Axenfeld [93] empfahl sie bei chronischen<br />
Stirnhöhlenentzündungen, da er feststellte, dass im Gegensatz <strong>zu</strong>r ethmoidalen Sinusitis, bei der<br />
es häufig <strong>zu</strong> orbitalen Infektionen kam, bei einer Sinusitis frontalis das Orbitadach intakt blieb.<br />
Michel [245] unterteilte 1979 die bis Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelten äußeren Zugänge<br />
<strong>zu</strong>r Stirnhöhle in 4 Gruppen:<br />
1. rein frontale Zugänge (Ogston, Nebinger, Guillemain, Montaz, Luc, Kuhnt und Brieger)<br />
2. rein orbitale Zugänge (Guillemain)<br />
3. totale Resektion der orbitalen und der frontalen Wand (Riedel)<br />
4. totale Resektion der orbitalen und der frontalen Wand mit Erhaltung einer Orbitalspan-<br />
ge (Killian)<br />
Boenninghaus [20] stellte im Jahre 1913 alle in Deutschland üblichen Zugänge von außen folgen-<br />
dermaßen schematisch dar:<br />
Abb.52: Aus einem Werk von Boenninghaus aus dem Jahre 1913<br />
Seit den ersten Versuchen einer radikalen Stirnhöhlenoperation war man sich einig, dass <strong>zu</strong>r Hei-<br />
lung eines Stirnhöhlenempyems der Sekretabfluss <strong>zu</strong>r Nase hin reguliert werden müsste. Um dies<br />
<strong>zu</strong> verwirklichen, wurden allerdings auch Methoden angewendet, mit denen der Ausführungsgang<br />
in die Nase gewaltsam erweitert wurde. Später erwies sich diese Methode als <strong>zu</strong> gefährlich, denn<br />
bei diesem Vorgehen wurde häufig die in einigen Fällen vorkommende Crista olfactoria und die<br />
Dura verletzt; es handelte sich hier um das von Boenninghaus 1913 erstmals beschriebene „Ge-<br />
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