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Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck

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3.2. 1900-1920<br />

Schon <strong>zu</strong> Beginn des 20. Jahrhunderts wurden endo- und extranasale operative Techniken kontro-<br />

vers diskutiert. Es wurde erkannt, dass die Beseitigung der Engen im rhinologischen System für die<br />

kausale Therapie von Stirnhöhlenentzündungen eine Schlüsselrolle spielte und insbesondere die<br />

mittlere Nasenmuschel ist hierbei ein wichtiger Faktor war [260]. Die Hauptindikation <strong>zu</strong>r Eröffnung<br />

der Nasennebenhöhlen waren <strong>zu</strong> dieser Zeit Empyeme mit der Gefahr der lokalen oder allgemei-<br />

nen Komplikation [137].<br />

Grünwald war Befürworter des Stirnhöhleneingriffes von außen und beschrieb im Jahre 1902 <strong>zu</strong>r<br />

Behandlung von chronischen Entzündungen eine Methode, bei der nach der diagnostischen Son-<br />

dierung und Entfernung der Vorderwand und in einigen Fällen auch der Unterwand mit einem<br />

scharfen Löffel und einer Knochenzange entlang der Sonde eine breite Verbindung <strong>zu</strong>r Nase ge-<br />

schaffen wurde. Bei <strong>zu</strong> großer mittlerer Nasenmuschel befürwortete er eine radikale Entfernung<br />

dieser [41].<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts veröffentlichte Killian (1860-1921) eine Modifikation der Methode<br />

nach Riedel, mit der er versuchte, die entstandene kosmetische Deformität <strong>zu</strong> minimieren [24, 44,<br />

167, 168]. Im Rahmen einer Chloroformnarkose entfernte er über eine Inzision innerhalb der Au-<br />

genbraue die Vorderwand und teilweise den Stirnhöhlenboden, dabei ließ er supraorbital einen 1<br />

cm breiten Rand, die so genannte Supraorbitalspange, stehen. Die Drainage erfolgte über die vor-<br />

deren Siebbeinzellen in die Nase [24, 34, 44, 167, 188, 207, 239, 240, 245, 290, 291]. Nach Bil-<br />

dung der Supraorbitalspange erfolgte wie bereits bei Riedel eine Resektion des Processus frontalis<br />

des Oberkiefers für die Schaffung eines großzügigen Einblicks in das Siebbein, die Entfernung des<br />

restlichen Teils des Stirnhöhlenbodens und die vollständige Kürettage der Stirnhöhlenschleimhaut<br />

[44, 167, 168, 207].<br />

Abb.49: Die Killian’sche Operation<br />

„Als wesentlicher Theil meiner Methode<br />

ist die Schonung des oberen Randes der<br />

Orbita in Gestalt einer Knochenspange<br />

<strong>zu</strong> betrachten. In allen meinen Fällen<br />

habe ich diese Spange stehen lassen,<br />

obwohl die ganze Operation dadurch<br />

entschieden verlängert und erschwert<br />

wurde und auch die definitive Aushei-<br />

lung eine wesentliche Verzögerung er-<br />

litt. Ein cosmetisch so ausserordentlich<br />

wichtiger Theil des Gesichtschädels muss aber um jeden Preis erhalten werden.“<br />

Gustav Killian im Jahre 1903 [207]<br />

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