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Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck

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störend wirken, als die nach der Extirpation der Stirnhöhle <strong>zu</strong>rückbleibende Einsen-<br />

kung.“<br />

H. Schenke; <strong>Dissertation</strong> aus dem Jahre 1898 [68]<br />

Boenninghaus [20] berichtete im Jahre 1913, dass selbst durch die Versuche Paraffin ein<strong>zu</strong>sprit-<br />

zen, diese Entstellung nicht mehr beseitigt werden konnte. Wobei Winckler [327] 1915 der Ansicht<br />

war, dass es bei kleinen Stirnhöhlen kaum <strong>zu</strong> einer Entstellung kam und insbesondere bei drohen-<br />

den intrakraniellen Komplikationen keine Rücksicht auf die spätere Kosmetik genommen werden<br />

sollte. Auch Hajek [44, 169] war der Ansicht, dass die von Riedel entwickelte Methode die einzige<br />

Stirnhöhlenoperation war, welche mit einiger Sicherheit <strong>zu</strong>r Heilung führe. Die resultierende kos-<br />

metische Entstellung war der entscheidende Nachteil, der die Entwicklung alternativer Methoden<br />

vorantrieb. Hajek [44] selbst wendete bis in das Jahre 1926 diese Methode insbesondere bei den<br />

nach Schussverlet<strong>zu</strong>ngen infizierten Stirnhöhlen an.<br />

Golowin [153] veröffentlichte im Jahre 1898 in Moskau eine weitere Modifikation der osteoplasti-<br />

schen Methode und führte nach Ansicht von Boenninghaus [20] <strong>zu</strong>r weiteren Etablierung dieses<br />

Verfahrens. Er eröffnete in 3 Fällen die Stirnhöhle durch einen rechtwinkligen Schnitt parallel <strong>zu</strong>r<br />

Augenbraue und auf der Medianlinie der Stirn, bildete einen Haut-Periost-Knochenlappen und<br />

schlug diesen nach Ausschabung der Stirnhöhle und Einlage einer Drainage wieder <strong>zu</strong>rück [153].<br />

Die Drainage wurde für zweieinhalb Monate belassen und die Wunde primär vernäht [167]. Golo-<br />

win berichtete von einer zweiten Methode, bei der die Stirnhöhle über eine kleine Trepanationsöff-<br />

nung über der Augenbraue mit heißem Dampf von 100 °C über einen Zeitraum von 90 Sekunden<br />

verbrüht und somit vollständig verödet wurde. Er erzielte bei beiden Methoden mehrere erfolgrei-<br />

che und kosmetisch brillante Resultate und bezeichnete seine Fälle auch nach 9 Monaten noch als<br />

geheilt [44].<br />

Abb.48: Aus dem Werk von Esmarch und Kowalzig<br />

aus dem Jahre 1899<br />

Von Esmarch und Kowalzig<br />

[36], beide aus der chirurgi-<br />

schen Klinik in Kiel, waren<br />

1899 der Ansicht, dass es <strong>zu</strong><br />

diagnostischen Zwecken<br />

genügte die Stirnhöhle mit<br />

einem Knochen- oder Drill-<br />

bohrer an<strong>zu</strong>bohren. Bei<br />

Stirnhöhleneiterungen mit<br />

Verschluss des Ductus na-<br />

sofrontalis empfahlen sie die<br />

Herstellung einer breiten<br />

Verbindung <strong>zu</strong>r Nase, indem<br />

der Stirnhöhlenboden mit<br />

einem Trokar durchstoßen<br />

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