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Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck

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Luc berichtete 1895 auf einer Versammlung der British Laryn-<br />

gological Association von seiner Methode: er eröffnete die<br />

Stirnhöhlenvorderwand, ließ die Wunde anfangs offen und leg-<br />

te eine Drainage ein, später entfernte er mittels eines Meißels<br />

den Stirnhöhlenboden und kürettierte mit einem scharfen Löffel<br />

die Stirnhöhle, den Ductus nasofrontalis und die vorderen<br />

Siebbeinzellen. Anschließend erfolgte eine Chlorzinät<strong>zu</strong>ng der<br />

Höhle und des Ductus und schließlich die Einlage eines Drai-<br />

nagerohres oder Jodoformgazestreifens durch die Nase in die<br />

Höhle [20, 231].<br />

Abb.43: Die Ogston-Luc-Methode<br />

Luc erhoffte sich, durch die Herstellung einer wei-<br />

ten fronto-ethmoidalen Passage die nasofrontale<br />

Kommunikation <strong>zu</strong> verbessern [27]. Spätere Beo-<br />

bachtungen zeigten jedoch, dass die Ogston-Luc-<br />

Technik aufgrund einer Stenose der nasofrontalen<br />

Verbindung eine hohe Misserfolgsrate nach sich<br />

zog und die Größe des Trepanationsloches kei-<br />

nen ausreichenden Einblick in die Peripherie der<br />

oft viel größeren Höhlen bot [169, 227]. Nachdem<br />

bereits Logan-Turner [227] im Jahre 1905 von<br />

einer 50 % igen Misserfolgsrate berichtete, berich-<br />

tete Boenninghaus 1913 von 15 postoperativ auf-<br />

getretenen Todesfällen: Ursachen hierfür waren<br />

einerseits eine Meningitis, andererseits eine akute<br />

oder chronische Ostitis der zerebralen Höhlen-<br />

wand [20]. Luc selbst gab seine Methode auf,<br />

nachdem er und andere zahlreiche Rezidive ge-<br />

sehen hatten, die einen wiederholten Eingriff er-<br />

forderten.<br />

Abb.42: Henry Luc<br />

Nebinger, Oberarzt aus Bamberg, griff im Jahre 1890 die Methode von Ogston wieder auf. Er er-<br />

weiterte die Inzision, indem er einen bogenförmigen Schnitt von der Sutura fronto-nasale bis <strong>zu</strong>m<br />

Oberrand der Orbita setzte, um einen großzügigeren Einblick <strong>zu</strong> erhalten [20, 24, 27, 63, 245].<br />

Nebinger befürwortete eine vollständige Ablation der Stirnhöhlenvorderwand [245]; anschließend<br />

erfolgte die Ausschabung der Stirnhöhlenschleimhaut und des Ductus nasofrontalis [44]. Praun<br />

stellte fest, dass mit dieser Methode bei intensiver Stirnhöhleneiterung die vollständige Heilung<br />

nicht erreicht werden konnte [63, 68]. Hajek sprach von der Nebinger-Praun-Methode. Diese Me-<br />

thode und die Ogston-Luc-Methode unterschieden sich nur durch die Art der Drainage: Nebinger<br />

drainierte die Höhle durch die Stirnwunde, an der Vereinigungsstelle des horizontalen und des<br />

vertikalen Schnittes, bei Luc wurde die Höhle durch den Ductus nasofrontalis drainiert [24, 44].<br />

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