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Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck

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Ambroise Paré beschrieb 1560 mehrere Verfahren, wie man „die Purpur oder den Polypus, der<br />

sich am Siebbein oder durchlöcherten Knochen festsetzt“ herausschneidet. Dennoch hielt er an der<br />

Tradition Galens fest, denn im Jahre 1573 schrieb er von „den Ausscheidungen der vorderen Hirn-<br />

kammern“, die durch die Nase fließen [13].<br />

Ein im Trinity College, Cambridge, aufbewahrtes Dokument aus dem 16. Jahrhundert zeigt nach<br />

Angaben von Bennion eine Trepanation, die mit einem Messer, dessen Klinge ca. 25 cm lang ist<br />

und einer Zange von ähnlicher Größe vorgenommen wurde. Da es <strong>zu</strong>r damaligen Zeit noch keine<br />

Narkoseverfahren gab, wurde der Patient von 2 Männern festgehalten. James Yonge berichtete<br />

1670 von mindestens 2 erfolgreichen Operationen (Trepanieroperation) bei Schädelbruch mit Riss-<br />

verlet<strong>zu</strong>ng des Gehirns [2].<br />

Abb.38: Jan Sanders van Hemessen (ca. 1500-1575) “Der Chirurg”; Darstellung einer Trepanation (Prado, Madrid)<br />

Während sich bereits im Jahre 1629 erste Versuche extranasaler Kieferhöhlenöffnungen finden<br />

(Molinetti, Cowper, Lamorier) und 1789 von Desault eine Kieferhöhlenoperation über die Fossa<br />

canina durchgeführt wird, folgten erst einige Jahre später Eingriffe an der Stirnhöhle [232]. Zuerst<br />

wurden Methoden entwickelt, bei denen die Stirnhöhle von außen trepaniert wurde und die Draina-<br />

ge der Stirnhöhle erfolgte, ohne den Ductus nasofrontalis <strong>zu</strong> erweitern oder ihn <strong>zu</strong> eröffnen [240].<br />

Im Jahre 1750 hatte der Deutsche Runge die Idee, dass <strong>zu</strong>r Ausheilung einer Stirnhöhlenentzün-<br />

dung die völlige Verödung der erkrankten Höhle erstrebt werden müsste. Runge bewerkstelligte<br />

dies in einem Fall mit Erfolg, indem er ein „Bourdomet mit einem Gemisch von zerriebenem Lapis<br />

infernalis und Balsam arc. bestrichen, in den Grund des Sinus einführte“ [24, 44]. Runge war offen-<br />

sichtlich der Erste, der die Stirnhöhle über einen Zugang von außen an der Stirnhöhlenvorderwand<br />

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