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Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck

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dünnen Hopkins-Winkeloptiken die von Hirschmann erstmals versuchte Nasenendoskopie im De-<br />

tail aus<strong>zu</strong>bauen und auch farbfotographisch <strong>zu</strong> dokumentieren [35]. Messerklinger war nach An-<br />

sicht von Stammberger [76] der Erste, der einen systematischen endoskopischen Zugang <strong>zu</strong>r seit-<br />

lichen Nasenwand entwickelte und auch etablierte. Er begann seine Studien um 1950 und de-<br />

monstrierte, dass bei den meisten Erkrankungen, die ihren Ursprung in den engen Räumen der<br />

seitlichen Nasenwand und der vorderen Siebbeinzellen hatten, die Stirn- und die Kieferhöhle indi-<br />

rekt involviert waren. Diese Entdeckung führte zwanzig Jahre später <strong>zu</strong>r Entwicklung endoskopi-<br />

scher Diagnosetechniken, die sich auf Veränderungen der seitlichen Nasenwand konzentrierten.<br />

Dies resultierte in einer endoskopisch chirurgischen Technik, die speziell auf die Grunderkrankung<br />

in der Ethmoidalregion gerichtet war [74, 76, 188]. Somit konnte die Rolle der vorderen Siebbein-<br />

zellen bei der Ausbreitung der chronischen Sinusitis durch die Entwicklung der Nasennebenhöh-<br />

lenendoskopie und der Computertomographie dokumentiert werden [188].<br />

In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts lebten nicht nur die alten endonasalen Operationstechni-<br />

ken wieder auf, sondern in dieser Zeit begann auch die Entwicklung der chirurgischen Endoskopie<br />

[83]. Bereits 1958 berichtete H. Heermann „Über endonasale Chirurgie unter Verwendung des<br />

binokularen Mikroskopes“. Es folgten endoskopische Eingriffe an den Nebenhöhlen, die auch auf<br />

diesem Wege noch gemäß der Prinzipien der radikalen Nebenhöhlenchirurgie durchgeführt wurden<br />

[76, 83, 176].<br />

In den 70er Jahren wurden Vorschläge publiziert, kleine Fasszangen in das Endoskop <strong>zu</strong> integrie-<br />

ren wurden, um Probeexzisionen und umschriebene Abtragungen, z.B. von Zysten, gezielter <strong>zu</strong><br />

ermöglichen [35]. Dank dieser neuen Endoskope erreichte die Endoskopie der oberen Luftwege<br />

seit der frühen 70er weltweite Popularität [76, 188]. Obwohl <strong>zu</strong>nächst nur die Kieferhöhle Brenn-<br />

punkt des Interesses war, wurde die erweiterte endoskopische Diagnostik bald auch auf die ande-<br />

ren Nasennebenhöhlen ausgedehnt [76]. Nach Wigand [83] war es Draf, der 1978 die Nasenne-<br />

benhöhlenendoskopie systematisch auch auf die Stirn- und die Keilbeinhöhle ausdehnte. Draf<br />

wählte als Zugang <strong>zu</strong>r Stirnhöhle einen 1-2 cm langen Hautschnitt über dem medialen Ende der<br />

Augenbraue und setzte dort ein Bohrloch von 6 mm Durchmesser. Nachdem bislang von der<br />

Antroskopie oder Sinuskopie die Rede war, erfolgte von nun an eine genauere Bezeichnung: je<br />

nachdem, welche Nebenhöhle betroffen war, wurde von der Stirn-, Kiefer- oder Keilbeinhöhlenen-<br />

doskopie gesprochen [35].<br />

Anfang der 80er Jahre bot die Einführung eines Saug-Spül-Endoskops mit drehbaren und aus-<br />

wechselbaren Winkeloptiken die Möglichkeit diese Technik unter Zugrundelegung neuer Konzepte<br />

auf die endonasale Chirurgie aller Nasennebenhöhlen aus<strong>zu</strong>weiten [83, 319]. Flexible Endoskope<br />

(sog. Fiberendoskope) erlangten für den Bereich der Nase- und ihrer Nebenhöhlen insbesondere<br />

einen Stellenwert im Rahmen der prä- und postoperativen Diagnostik [83, 188].<br />

Laut Stammberger [76], war es David W. Kennedy, der die in Deutschland entwickelten endosko-<br />

pisch-chirurgischen Techniken, in die Vereinigten Staaten von Amerika brachte und weiterentwi-<br />

ckelte. Kennedy prägte, basierend auf den endoskopischen Operationen von Messerklinger, in den<br />

80ern den Begriff: „funktional-endoskopische Nebenhöhlenchirurgie“; diese hatte <strong>zu</strong>m Ziel, die<br />

mukoziliare Funktion weitestgehend <strong>zu</strong> erhalten. Stammberger, Wigand und Buiter entwickelten<br />

diese funktionellen endoskopischen Operationen weiter [201].<br />

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