Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck
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3. Instrumente, bei denen Endoskop, Spiegel und die Lichtquelle komplett voneinander<br />
getrennt waren.<br />
Bei der Konstruktion dieser Instrumente gab es mehrere technische Schwierigkeiten, die überwun-<br />
den werden mussten. Initial verwendete man das Sonnenlicht als Lichtquelle; hierbei waren die<br />
Untersuchungen von Zeit, Raum und dem Wetter abhängig. Später verwendete man Gas als<br />
Lichtquelle; hier wurden jedoch mehrfach Explosionen beschrieben, was die Akzeptanz dieser<br />
Methode deutlich einschränkte. Das erste elektrische Licht wurde von einem glühenden Platindraht<br />
geliefert, dieser Draht glühte allerdings nur, wenn er von einer Dampfmaschine mit Generator be-<br />
trieben wurde; dies wiederum schuf Probleme bei Verwirklichung dieser Untersuchung bei Haus-<br />
besuchen oder in den Arztpraxen selbst [76].<br />
Voltolini sprach sich im Jahre 1885 aufgrund von Bedenken bezüglich der Sicherheit und den<br />
Schwierigkeiten bei der Produktion, gegen die Nut<strong>zu</strong>ng elektrischen Lichtes aus [76, 312]. Er<br />
machte sich Sorgen um die Sehkraft des Patienten und des Untersuchers und hielt aus diesem<br />
Grunde das Sonnenlicht immer noch für die beste Alternative. Stand kein Sonnenlicht <strong>zu</strong>r Verfü-<br />
gung, nahm er eine Petroleumlampe [312].<br />
Johann Czermak entwickelte 1859 in Wien eine<br />
ähnliche Laryngoskopie-Technik wie sie bereits<br />
Ludwig Türck 2 Jahre <strong>zu</strong>vor durchführte [10,<br />
76]. Diese Technik erlaubte ihm mit Hilfe eines<br />
kleinen Spiegels den Nasopharynx, die Choa-<br />
nen und den hinteren Teil der Nase ein<strong>zu</strong>sehen.<br />
Er nannte diesen Vorgang „Rhinoskopie“, eine<br />
Technik, die seit 1868 in Form der anterioren<br />
Rhinoskopie <strong>zu</strong>r Routinediagnostik gehört [76,<br />
85]. Die Entwicklung des Rhinoskops legte ent-<br />
scheidende Grundsteine in der Diagnostik der<br />
Nebenhöhlen. Seit 1860 fand die Rhinoskopie<br />
allgemeine Anwendung in Klinik und Praxis [15].<br />
Nitze veröffentlichte 1879 eine erste Mitteilung<br />
über ein Zystoskop [265]. Karl Vohsen aus<br />
Abb.32: Das künstlich erzeugte Licht wurde<br />
durch eine Linse verstärkt und<br />
konzentriert und schließlich im Stirnspiegel<br />
des Untersuchers reflektiert<br />
Frankfurt am Main ließ 1890 ein Instrument <strong>zu</strong>r Durchleuchtung des Kehlkopfes, der Luftröhre, der<br />
Nase und des Gesichtschädels anfertigen. Die Patienten nahmen den Apparat zwischen die Zähne<br />
und umschlossen ihn mit ihren Lippen; eine Wasserkühlung war nur bei längerer Untersuchung<br />
nötig. Mit diesem Gerät konnten der Augenhintergrund, die Nasenhöhle bis in die Choanen und die<br />
Kieferhöhle durchleuchtet werden. Voltolini war der Erste, der damit eine Erkrankung in der Kiefer-<br />
höhle diagnostizierte [311]. Verschiedene Autoren verwendeten dieses Instrument <strong>zu</strong>r Diagnostik<br />
von Stirnhöhlenerkrankungen: Brieger [116], der 1895 erstmals über osteoplastische Operationen<br />
berichtete, hielt dieses Instrument für die Diagnostik von Stirnhöhlenerkrankungen ungeeignet.<br />
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