Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck
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Abb.29: Ein isolierter Reflektor mit einer<br />
Wasser gefüllten Glaskugel, um das<br />
Licht <strong>zu</strong> fokussieren<br />
Im 16. Jahrhundert, in dem auch die deutsche Chi-<br />
rurgie ihre Anfänge verzeichnet, wurden bezüglich<br />
der Beleuchtungsfrage große Fortschritte erzielt: hier<br />
begann die Ära der künstlichen Beleuchtung. Villa-<br />
nova verwendete erstmals Kerzenlicht, Giulio Cesare<br />
Aranzi machte sich die physikalischen Forschungen<br />
<strong>zu</strong> nutze, dass mittels einer als Linse wirkenden, mit<br />
Wasser gefüllten Glaskugel die divergenten Strahlen<br />
einer künstlichen Lichtquelle <strong>zu</strong> einem hellen Licht-<br />
strahl sammelbar waren. Hierdurch konnte er das<br />
Untersuchungsgebiet stark erhellen. Diese Idee wur-<br />
de von Archibald Cleland, einem englischen Militär-<br />
arzt, weiter gefördert. Er brachte im Jahre 1739 eine<br />
Mitteilung über einen neuen Beleuchtungsapparat<br />
aus einem Kerzenhalter mit einer bikonvexen Glas-<br />
linse heraus [208].<br />
Im Jahre 1806 schließlich berichtete Philip Bozzini über den<br />
ersten Lichtleiter, ein einfaches Gerät, mit dem die inneren<br />
Höhlen und Räume eines lebenden Tieres erleuchtet werden<br />
konnten und mit dem man im menschlichen Körper „um die<br />
Ecken sehen konnte“ [76].<br />
Abb.30: Der endoskopische Teil des Bozzini Systems<br />
mit einem Spiegel im distalen Anteil<br />
Stammberger [76] teilte die verschiedenen Geräte, die im 19. Jahrhundert entwickelt wurden in 3<br />
Grundtypen ein:<br />
1. Geräte, bei denen die Lichtquelle und der Spiegel am diagnostischen Instrument be-<br />
festigt waren oder in diesem eingebaut waren, wie z.B. das Gerät von Bozzini.<br />
2. Instrumente, bei denen das Endoskop und der Spiegel kombiniert waren und eine se-<br />
parate Lichtquelle Verwendung fand.<br />
Abb.31: Die Lichtkomponenete<br />
des Bozzinisystems<br />
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