Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck
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– falls ein Fistelkanal vorhanden ist – durch diesen Bariumbrei ein<strong>zu</strong>spritzen, denn dadurch würde<br />
die Ausdehnung der Zyste anschaulicher.<br />
Im Jahre 1928 gab Meyer an, dass von den 5 verschiedenen Aufnahmerichtungen der Nebenhöh-<br />
len nur eine einzige alle Nebenhöhlen in annähernd gleicher Weise erkennen lässt: die postero-<br />
anteriore, kaudal-excentrische (25°) Aufnahme. Dies elbe lieferte auch für die Untersuchung der<br />
Stirnhöhle und der vorderen Siebbeinzellen die besten Resultate. Meyer betonte, dass die röntge-<br />
nologische Differentialdiagnose der Nebenhöhlenerkrankungen begrenzt sei, da nur wenige cha-<br />
rakteristische Symptome in der Art der Verschattung und in der Reaktion des umgebenden Kno-<br />
chens erkennbar seien. Insbesondere bei den Stirn- und Keilbeinhöhlen seien die irrtümlichen An-<br />
nahme oder das Nichterkennen pathologischer Veränderungen häufig [244]. Wie un<strong>zu</strong>verlässig ein<br />
Röntgenbefund sein kann, zeigen die Untersuchungen von Oeken [267] aus dem Jahre 1958, der<br />
bei 50 % eiterhaltiger Stirnhöhlen unverdächtige Röntgenaufnahmen fand.<br />
Eine Röntgenaufnahme diente in Zweifelsfällen auch <strong>zu</strong>r Überprüfung der richtigen Lage der Son-<br />
de nach Stirnhöhlensondierung [23, 44]. Vor einer Kümmel-Beck’schen Probepunktion wurden<br />
Röntgenaufnahmen in transversaler und occipito-frontaler Richtung durchgeführt, um die Tiefe und<br />
Ausdehnung der Stirnhöhle fest<strong>zu</strong>legen [42, 331].<br />
Bei osteoplastischen Operationen, bei denen temporär ein Knochendeckel entfernt wurde, war für<br />
die exakte Anlegung desselben eine genaue radiologische „Vermessung“ der Stirnhöhlengrenzen<br />
notwendig [60, 62]. Dafür wurde eine occipito-frontale Röntgenaufnahme mit einem vor die Stirn<br />
gelegten, biegsamen Maschendrahtnetz angefertigt. Auf dem Röntgenbild stellte sich dann ein<br />
Raster dar, mit dessen Hilfe die Begren<strong>zu</strong>ng der Stirnhöhle gut festlegt werden konnte. Das gleiche<br />
Drahtnetz wurde – sterilisiert – dann auch bei der Operation verwendet, um die Stirnhöhlengrenzen<br />
auf dem Stirnknochen markieren <strong>zu</strong> können. Dieses Verfahren wurde zwischen 1950 und 1974<br />
angewendet [62, 305].<br />
Abb.27: Maschendrahtnetz <strong>zu</strong>r Kennzeichnung der Stirnhöhle<br />
a.) auf die Stirn gelegt<br />
b.) auf dem Röntgenbild sichtbar<br />
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