Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck
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Max Scheier war im Sep-<br />
tember 1896 der Erste, der<br />
sich für den Wert von Rönt-<br />
genstrahlen in der<br />
Diagnostik von Erkrankun-<br />
gen der Nase und des<br />
Halses interessierte und<br />
die Durchleuchtung vor-<br />
nahm [44, 77]. Nach Hajek<br />
[44] machte Scheier darauf<br />
aufmerksam, dass die Eiter<br />
enthaltenden Nebenhöhlen<br />
im Röntgenbild verschleiert<br />
dargestellt werden. In sei-<br />
nen Aufnahmen waren die<br />
Umrandungen der Höhlen kaum erkennbar, dies war Anreiz für die Weiterentwicklung der Rönt-<br />
gendiagnostik dieser Region [77].<br />
Neben der Diagnostik der häufigen entzündlichen Erkrankungen konnte anhand von Röntgenauf-<br />
nahmen die Diagnose von Stirnhöhlenosteomen gestellt werden. Die erste Veröffentlichung dies-<br />
bezüglich erschien im Jahre 1899 von dem Franzosen H. Coppez [306].<br />
Spiess versuchte im Jahre 1901 mit einem elektrisch betriebenen Bohrer unter Leitung des Rönt-<br />
genschirms von innen breit die Stirnhöhle <strong>zu</strong> eröffnen [171]. Dies war nach Draf der erste Versuch,<br />
in den schwer <strong>zu</strong>gänglichen Regionen der Nasennebenhöhlen unter röntgenologischer Kontrolle <strong>zu</strong><br />
arbeiten [137].<br />
Gustav Killian in Freiburg im Jahre 1903 sowie Coakley und George Caldwell in New York im Jahre<br />
1906 waren die Pioniere der radiologischen Untersuchung der Nasennebenhöhlen [77]. Bereits im<br />
Jahre 1915 standen präoperative Profilaufnahmen, Schrägaufnahmen, occipito-frontale oder auch<br />
parietomentale Aufnahmen <strong>zu</strong>r Information über die Größenverhältnisse der einzelnen Nebenhöh-<br />
len und insbesondere über die Ausdehnung des Siebbeines <strong>zu</strong>r Verfügung [327].<br />
Hajek war im Jahre 1926 der Ansicht, dass die occipitofrontale Aufnahme sich am besten dafür<br />
eignet, die Konfiguration der Stirnhöhle, ihre Begren<strong>zu</strong>ng, die Lage des Septums und der übrigen<br />
partiellen Wände dar<strong>zu</strong>stellen. Im Gegensatz <strong>zu</strong> den bislang durchgeführten sagittalen Aufnahmen,<br />
bei der sich die Stirnhöhlen gegenseitig deckten, konnte bei der occipito-frontalen Aufnahme der<br />
Vergleich besser erfolgen. Um aber sicher <strong>zu</strong> sein, dass überhaupt eine Stirnhöhle vorhanden ist<br />
bzw. ob die Verschattung der einen Stirnhöhle nicht durch einen Rezessus orbitalis hervorgerufen<br />
wurde, empfahl Hajek <strong>zu</strong>sätzlich die bitemporale, die Rhesesche und die Schüller’sche Modifikati-<br />
on der axialen Aufnahme [44].<br />
Abb.26: Röntgendurchleuchtung vor 1900<br />
Oppikofer [269] war 1926 der Ansicht, dass die Röntgendiagnostik bei allen Nebenhöhlenerkran-<br />
kungen an<strong>zu</strong>wenden sei, insbesondere seien die stereoskopischen Aufnahmen wegen der plasti-<br />
schen Wiedergabe sehr wertvoll. Des Weiteren empfahl er, vor der Röntgenaufnahme von Zysten<br />
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