Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck
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abzielte, eine ausgezeichnete Durchgängigkeitsprüfung des Ductus nasofrontalis. Dank dieses<br />
Verfahrens wurde über die Rolle des Ductus nasofrontalis bei der Entstehung von Kopfschmerzen<br />
und den weiteren Verlauf von entzündlichen oder nicht-entzündlichen Stirnhöhlenerkrankungen<br />
Klarheit geschaffen [331].<br />
Naumann war der Ansicht, dass durch die<br />
Punktion die häufig postoperativ aufgetretenen<br />
Funktionsstörungen, wie z.B. Stenose der<br />
Abflusswege, Entstehung von „toten Räumen“<br />
und Komplikationen, wie z.B. Neuralgien oder<br />
Doppelbildsehen, vermieden und gleichzeitig<br />
die Physiologie der Nase und des Sinus am<br />
besten respektiert wurden [259].<br />
Im Jahre 1970 war die Probepunktion neben<br />
der klinischen und röntgenologischen Unter-<br />
suchung für die Indikationsstellung <strong>zu</strong>r Opera-<br />
tion einer Stirnhöhlenentzündung das am häu-<br />
figsten angewandte diagnostische Verfahren<br />
[281]. Die Kümmel-Beck’sche Punktion wurde<br />
<strong>zu</strong>r Diagnostik, <strong>zu</strong>r konservativen Therapie bei<br />
akuten und subakuten Stirnhöhlenentzündun-<br />
gen (z.B. <strong>zu</strong>r Applikation von Antibiotika) und<br />
gelegentlich bei beginnenden Stirnhöhlen-<br />
komplikationen <strong>zu</strong>r Drainage eingesetzt [62].<br />
Die Beck’sche Punktion insbesondere mit Einlegen eines Kunstoffröhrchens ist mit der Stirnhöh-<br />
lentrepanation, so wie sie im angelsächsischen Schrifttum beschrieben wird, in etwa gleich<strong>zu</strong>set-<br />
zen [65, 137].<br />
Die Entwicklung der Röntgendiagnostik<br />
Abb.25: Die Kümmel-Beck’ sche Stirnhöhlenpunktion<br />
Neben der klinischen Diagnostik ist das wichtigste Mittel <strong>zu</strong>r Beurteilung entzündlicher<br />
Nasennebenhöhlenentzündungen die Röntgenaufnahme. Vor der Entwicklung der Röntgen-<br />
diagnostik waren die Schwere der pathologischen Veränderungen der Nasennebenhöhlen sowie<br />
eventuell vorliegender anatomischer Varianten erst intraoperativ <strong>zu</strong> erheben, so dass Art und<br />
Ausmaß der chirurgischen Intervention erst während der Operation fest<strong>zu</strong>legen waren [327].<br />
Im Jahre 1895 entdeckte Wilhelm Konrad Röntgen (1845-1922), während er als Professor der<br />
Physik in Würzburg tätig war und mit einer Kathodenstrahlröhre Experimente durchführte, die nach<br />
ihm benannten Strahlen. Wie keine andere naturwissenschaftliche Entdeckung <strong>zu</strong>vor, wurde die<br />
Methode sogleich 1896 für diagnostische Zwecke verwendet [1, 4, 7, 44, 77, 78].<br />
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