Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck
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Linie Schmerzen, manchmal neuralgiform und in der Gegend des Supraorbitalis, häu-<br />
figer, als diffuse Druckempfindung, in der ganzen Stirn lokalisiert. Sie steigern sich oft<br />
bei geistiger Anstrengung und bei Arbeiten, die Sehen in der Nähe erfordern, auch<br />
beim Bücken, treten auch oft intermitierend auf. Störungen der Augenbewegungen<br />
weisen auf Mitbeteiligung der Siebbeinzellen hin […].“<br />
Abb.22: Die vorderen Siebbeinzellen<br />
engen den Ductus nasofrontalis ein;<br />
eine Drainage in der Stirnhöhle<br />
zeigt den Verlauf gewundenen<br />
Verlauf des Ductus<br />
Prof. W. Kümmel im Jahre 1921 [55]<br />
Über die Ursachen und die Pathoge-<br />
nese einer chronischen Sinusitis gab<br />
es zahlreiche Veröffentlichungen.<br />
Gustav Killian [49] sah in dem kompli-<br />
zierten Bau der Stirnhöhlen die<br />
Hauptursache für die Chronifizierung<br />
von Stirnhöhlenentzündungen. Der<br />
Amerikaner van Alyea [17, 89] defi-<br />
nierte Mitte des 20. Jahrhunderts die<br />
bisherige Rolle der Siebbeinzellen bei<br />
der Pathogenese von Stirnhöhlener-<br />
krankungen genauer. Er stellte fest,<br />
dass die so genannten Frontalzellen,<br />
die sich um den Ductus nasofrontalis<br />
und innerhalb der Stirnhöhle entwickeln, mit der Entwicklung einer Ethmoidalsinusitis und chroni-<br />
schen Stirnhöhleneiterungen assoziiert sein können, da ihre Lage signifikante Auswirkungen auf<br />
die Drainagewirkung des Ductus nasofrontalis hatte.<br />
Bergara und Itoiz unterschieden 1955 bei den Ursachen für die Chronifizierung einer akuten Sinu-<br />
sitis zwischen inneren und äußeren Ursachen. Zu den äußeren Ursachen zählten sie eine Nasen-<br />
septumdeviation, eine Hypertrophie der mittleren Nasenmuschel, Nasenpolypen und einen vereng-<br />
ten Ductus nasofrontalis. Zu den inneren Ursachen gehörte und dies war ihrer Auffassung nach der<br />
Hauptgrund, die Größe der Stirnhöhle, denn die großen Stirnhöhlen haben häufig tiefe Ausstülpun-<br />
gen, Unterteilungen durch Zwischenwände und sind deshalb häufiger der Ausgangsort von chroni-<br />
schen Infektionen. Da ihrer Ansicht nach eine chronische Stirnhöhlenentzündung häufig das Er-<br />
gebnis der Ausdehnung einer Kieferhöhlenentzündung durch das Siebbein hindurch ist, betrachte-<br />
ten sie eine Infektion dieser Nebenhöhlen als ein gemeinsames Krankheitsbild und sprachen von<br />
der frontoethmoidalen Sinusitis maxillaris [108].<br />
Erst durch die Entwicklung der Endoskopie der Nasennebenhöhlen konnte die Rolle der vorderen<br />
Siebbeinzellen bei der Ausbreitung der chronischen Sinusitis dokumentiert werden [188]. Mes-<br />
serklinger lenkte bei seinen mikro- und endoskopischen Studien aus dem Jahre 1966 die Aufmerk-<br />
samkeit nicht nur auf die Engstellen des Nasennebenhöhlensystems, sondern insbesondere auf<br />
den Bereich des vorderen Siebbeins und des Infundibulums, dem er eine besondere Bedeutung<br />
bei der Pathogenese einer Sinusitis <strong>zu</strong>schrieb [243, 260]. Die endoskopischen Studien von Mes-<br />
serklinger [59], Kennedy [199], Stammberger [76] und Wigand [83] belegten die Annahme, dass<br />
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