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Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck

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Besonders im Anschluss an die Arbeit über die Nebenhöhlenentzündungen von L. Grünwald aus<br />

dem Jahre 1902 folgten zahlreiche Publikationen [30].<br />

Bislang gab es über die pathologische Anatomie der Nase nur zahlreiche Einzelstudien. Eine Zu-<br />

sammenfassung der pathologischen Verhältnisse der Nebenhöhlen erschien schließlich in einem<br />

1903 erstveröffentlichten und 1926 neu aufgelegten Werk von Hajek. Hajek stellte fest, dass bei<br />

der Stirnhöhle die Knochenbegren<strong>zu</strong>ng häufiger in Mitleidenschaft gezogen wird. Bezüglich der<br />

Erkrankungen der knöchernen Wände des Sinus frontalis unterschied er zwischen primären (Tu-<br />

berkulose, Syphilis, Trauma) und sekundären (Mukozele oder Hydrops) Erkrankungen, Empyem,<br />

Periostitis, Ostitits, Nekrose, Fistelbildung, Knochenveränderungen, Pneumatozelen und diffuser<br />

Osteomyelitis. Als eine wesentliche, jedoch nicht die alleinige, Ursache der Knochenkomplikatio-<br />

nen betrachtete Hajek den vorübergehenden Verschluss des Ductus nasofrontalis. Zu den Sym-<br />

ptomen von Stirnhöhlenerkrankungen gehörten seiner Ansicht nach lokaler Kopf- bzw. Druck-<br />

schmerz und Schwellung; häufig war jedoch der eitrige Ausfluss aus der Stirnhöhle das einzige<br />

Symptom [44].<br />

Abb.20: Hydrops einer Stirnhöhle,<br />

Zeichnung aus dem Jahre 1926<br />

Abb.21: Pneumatozele beidseits,<br />

Zeichnung aus dem Jahre 1926<br />

Dass die Nebenhöhlenentzündungen, deren Behandlung früher als eine der undankbarsten und<br />

schwierigsten Aufgaben des Arztes betrachtet wurde, erst seit Ende des 19. Jahrhunderts einge-<br />

hend erforscht wurden, liegt an ihrer versteckten, im Gesichtskelett verborgenen Lage, die die Dia-<br />

gnostik der pathologischen Veränderungen erschwerte [10, 30]. Die präzise anatomische Be-<br />

schreibung der Nebenhöhlen durch Zuckerkandl, Killian, Grünwald und Hajek erbrachte auch neue<br />

Erkenntnisse über die Pathogenese von Stirnhöhlenerkrankungen und wies sowohl der weiteren<br />

Entwicklung der Diagnostik als auch therapeutischen Eingriffen den Weg [245].<br />

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