Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck
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thologische Anatomie der Nasenhöhle und ihrer pneumatischen Anhänge“ [245]. Dieses Buch stell-<br />
te die Theorie der Nebenhöhlenerkrankungen auf eine sichere Basis und war das Werk, auf das<br />
sich die meisten Kliniker im Rahmen ihrer Studien beriefen [45, 245].<br />
Scheech lieferte im Jahre 1883 durch seine Monographie: „Die Erkrankungen der Nebenhöhle der<br />
Nase“ einen weiteren wichtigen Beitrag [30]. Schenke fasste <strong>zu</strong>sammen, dass alle Autoren, die<br />
sich bis Ende des 19. Jahrhunderts mit den Erkrankungen des Sinus frontales beschäftigten, sich<br />
einig waren, dass Infektionskrankheiten wie Masern, Scharlach, Typhus, Diphtherie, Influenza,<br />
Erysipel oder auch Gonorrhoe entzündliche Veränderungen der Nasen- und Nebenhöhlenschleim-<br />
häute begünstigen oder hervorrufen [68]. Die am häufigsten beobachteten Krankheitsbilder, die<br />
Ozaena (heute bekannt als Rhinitis atrophicans cum foetore) und die Nasenpolypen, betrachtete<br />
man als Folge<strong>zu</strong>stände von Nebenhöhleneiterungen [10]. Nach Zuckerkandl im Jahre 1884 enthält<br />
die Nasenschleimhaut Schwellorgane, die an- und abschwellen und somit den Zugang <strong>zu</strong> den Re-<br />
spirationsorganen verschließen [335].<br />
Ziem, geboren 1850 in Frankfurt am Main, veröffentlichte 1886 einen Artikel über die „Bedeutung<br />
und Behandlung der Naseneiterungen“. Ziem litt seit seiner Kindheit unter den schmerzhaften Fol-<br />
gen einer Osteomyelitis mit Coxalgien und wurde <strong>zu</strong>sätzlich mit einer chronischen Sinusitis maxilla-<br />
ris belastet [332]. Ziem erkannte, dass der „Herr der Symptome der Nebenhöhlenerkrankungen<br />
sich in der Nase befand“ und bestand auf die pathologischen Beziehungen der gesamten Neben-<br />
höhlen untereinander [245]. Ziem machte auf die gehäuften Eiterungen in der Kieferhöhle aufmerk-<br />
sam und stellte fest, dass sie oft nicht die den Lehrbüchern beschrieben typischen Symptome auf-<br />
wiesen, sondern sich nur durch Eiterausfluss aus der Nase, Kopfschmerz und nervöse Störungen<br />
bemerkbar machten [10, 30, 332]:<br />
„Könnte die vorliegende Publication das <strong>zu</strong> Wege bringen, dass in jedem <strong>zu</strong>r Beo-<br />
bachtung kommenden Falle von einfacher oder fötider Naseneiterung an die Möglich-<br />
keit einer Herderkrankung gedacht wird, dann wäre vielen Kranken ein grosser<br />
Dienst schon so gut wie gesichert.“<br />
Ziem im Jahre 1886 in der Monatsschrift für Ohrenheilkunde [332]<br />
Heinrich Schenke beschrieb in seiner <strong>Dissertation</strong>sschrift von 1898 die Symptome einer Stirnhöh-<br />
lenerkrankung folgendermaßen:<br />
„Abfluss eines schleimig, schleimigeiterig oder eiterigen Sekrets aus einer Nasenhälf-<br />
te, periodisch wiederkehrender, meist streng lokalisierter Schmerz, eine Deformation<br />
in der Gegend der Stirnhöhle, das Auftreten eines fluktuierenden Tumors mit häufiger<br />
Dislokalisation des Bulbus und den dadurch bedingten Störungen und schliesslich das<br />
Vorhandensein einer Fistel am Margo supraorbitalis.“<br />
H. Schenke; <strong>Dissertation</strong> aus dem Jahre 1898 [68]<br />
Eine Reihe anderer Autoren (Scheech, Schäffer, u.a.) bestätigten die Beobachtungen von Ziem<br />
aus dem Jahre 1886 und dehnten seine Erfahrungen auf die anderen Nasennebenhöhlen aus [10].<br />
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