Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck
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Die Forschungen von da Vinci auf dem Gebiet der Anatomie, machten die Arbeit von Andreas Ve-<br />
salius (1514-1564) möglich. Vesalius wurde in Brüssel als Sohn eines Apothekers geboren, in Lou-<br />
vain und Paris wurde er als Arzt ausgebildet und sezierte dort Leichen erhängter Verbrecher, die er<br />
vom Galgen stehlen ließ. Später ging er nach Padua, wo das Sezieren erlaubt war und wurde dort<br />
im Alter von 23 Jahren Professor für Anatomie und Chirurgie. Im Jahre 1543 veröffentlichte Vesali-<br />
us sein Hauptwerk „De humani corporis fabrica“. Vesalius reformierte die Anatomie und korrigierte<br />
viele der langjährigen Ansichten Galens. Er beschrieb die Kiefer-, die Stirn- und die Siebbeinhöhle<br />
und berichtete, dass sie nur Luft enthielten [77]. Heymann [10], Pialoux und Soudant [13], Luck-<br />
haupt [232] hingegen berichteten, dass Vesalius die Kiefer-, die Stirn- und die Keilbeinhöhle als<br />
erster beschrieb.<br />
Abb.11: Sektionen von Vesalius<br />
Der Italiener Giovanni Ingrassia (1510-1580) beschrieb die vorderen Siebbeinzellen und gab an,<br />
dass sie leer sind und nur Luft enthalten; dies wurde später von Schneider bestätigt [10, 13]. Gab-<br />
riel Fallopius (1523-1562) erkannte, dass die Nasennebenhöhlen bei Kindern bis <strong>zu</strong>r Entwicklung<br />
der Geschlechtsreife nicht vorhanden sind [77].<br />
Nachdem schon Vesalius den Zusammenhang zwischen Nase und Gehirn anzweifelte, sich aber<br />
noch nicht völlig von der galenischen Anschauung lossagen wollte, waren es die Untersuchungen<br />
von Conrad Victor Schneider (1614-1680), die den Beweis lieferten, dass durch die Löcher in der<br />
Lamina cribrosa Nerven führen und die Ursache eines Katarrhs die Überproduktion von Sekret der<br />
Schleimdrüsen sind [10, 13, 45].<br />
Abb.12: Anatomische Erklärung einer Original-Figur<br />
von Andreas Vesalius<br />
von Heinrich P. Leveling aus dem Jahre 1783<br />
Dieser Zeit wissenschaftlicher Blüte folgte im 17. Jahrhundert ein gewisser Stillstand der Entwick-<br />
lung [235]. Auch im 18. Jahrhundert gab es kaum Fortschritte in der anatomischen Beschreibung<br />
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