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Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck

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Nach Ramadan sprachen für die osteoplastische Lappenchirurgie mit nachfolgender Fettobliterati-<br />

on die geringe Gesichtsdeformität und Morbidität. Gegen die osteoplastische Lappenchirurgie<br />

sprach, dass es im Vergleich <strong>zu</strong> den endoskopischen Eingriffen eine technisch aufwendigere und<br />

invasivere Methode mit längeren Operationszeiten war und die Krankenhausaufenthalte dadurch<br />

verlängert wurden. Der Hauptnachteil war die hohe Inzidenz der Mukozelenbildung als Folge einer<br />

nicht vollständig entfernten Stirnhöhlenschleimhaut [275]. Jacobs war hingegen im Jahre 2000 der<br />

Ansicht, dass die osteoplastische Lappenoperation nach missglückter endoskopischer Sanierung<br />

die ideale Behandlungsmethode für chronische Stirnhöhlenerkrankungen sei [189].<br />

Kühnel und Hosemann empfahlen im Jahre 2001 eine Beck-Bohrung nur in Ausnahmefällen, wie z.<br />

B. bei Patienten in schlechtem Allgemein<strong>zu</strong>stand mit putrider Sinusitis frontalis, die mit einem rein<br />

medikamentösen Ansatz nicht beherrschbar war. Des Weiteren empfahlen sie die Operation nach<br />

Jansen-Ritter mit Schleimhautplastik nach Uffenorde. Dieser Eingriff war dann indiziert, wenn ein<br />

endonasaler Zugang <strong>zu</strong> wenig Spielraum nach lateral oder kranial bot oder wenn eine osteoplasti-<br />

sche Operation nicht erforderlich war, da alle Buchten und Winkel <strong>zu</strong>gänglich waren. Die oste-<br />

oplastische Stirnhöhlenoperation wurde bei sehr großen Stirnhöhlen empfohlen. Der Zugang er-<br />

folgte entweder über die Killian’sche Schnittführung, einen horizontalen Hautschnitt in einer Stirn-<br />

falte oder einen koronaren Bügelschnitt. Die Operation nach Riedel hatte - im Gegensatz <strong>zu</strong>r ame-<br />

rikanischen Literatur - ihrer Ansicht nach nur noch historisches Interesse [54].<br />

In der Therapie neoplastischer Prozesse der Stirnhöhle wie traumatologischer Destruktionen ist in<br />

der überwiegenden Zahl der Fälle der coronare (bicoronare) Zugang das Mittel der Wahl. Je nach<br />

Ausdehnung der Stirnhöhlendestruktion oder -resektion finden Verfahren Anwendung, die den<br />

nasofrontalen Abfluss sicherstellen oder den Sinus obliterieren, entweder durch Einlage eines ge-<br />

stielten Galea-Periostlappens oder durch Opferung der Hinterwand und Kranialisation des Sinus<br />

frontalis.<br />

Abb.107:<br />

Die Obliteration der Stirnhöhle, eine<br />

Modifikation von Marks aus dem Jahre<br />

2000:<br />

Die 4 Schichten werden gebildet durch:<br />

1. den Musculus temporalis<br />

2. Knochenspäne aus dem<br />

Schädeldach<br />

3. die Faszie des M. temporalis<br />

4. Fett aus der Bauchwand<br />

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