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Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck

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ein Septum paramedian in zwei ungleich große Höhlen geteilt [22, 70]. Den Boden bilden das Dach<br />

der Choane und das Rachendach, hinter der Hinterwand liegt die hintere Schädelgrube. Das Dach<br />

grenzt an die Sella turcica mit der Hypophyse und an die vordere und mittlere Schädelgrube, die<br />

Seitenwand hat enge Beziehungen <strong>zu</strong>r A. carotis interna und <strong>zu</strong>m Sinus cavernosus. Die Vorder-<br />

wand hat topographische Beziehung <strong>zu</strong> den hinteren Siebbeinzellen [22].<br />

Die Entwicklung der Nebenhöhlen erfolgt relativ spät, obwohl sie bereits in der frühembryonalen<br />

Phase angelegt werden. Die Stelle, von der aus die Bildung des Sinus frontalis ihren Ausgang fin-<br />

det, entspricht ihrer späteren Mündung [39]. Vom 3. Keimlingsmonat an dringen Knospen von<br />

Schleimhaut in die laterale Nasenwand ein und leiten die Bildung der Nasennebenhöhlen ein [47].<br />

Die Entfaltung der Nasennebenhöhlen steht in enger Beziehung <strong>zu</strong>r Gestaltung des Gesichtsschä-<br />

dels und da der Ausbau des Gesichtsschädels wiederum im engen Zusammenhang mit der Ent-<br />

wicklung des Milchgebisses und des Dauergebisses steht, ist es nach<strong>zu</strong>vollziehen, dass sich die<br />

definitive Entfaltung erst mit Abschluss des Zahnwechsels vollzieht. Die endgültige Ausdehnung<br />

wird erst nach der Pubertät erreicht, wobei diese starken individuellen Schwankungen unterliegt<br />

und oft seitenungleich ist [39]. Bei der Geburt sind die Kieferhöhle und die Siebbeinzellen nur klein,<br />

die Stirn- und die Keilbeinhöhle noch gar nicht vorhanden [22].<br />

Die ausgewachsene nasofrontale Region ist embryologisch mit der vorderen, oberen Fläche des<br />

mittleren Nasenganges (Meatus nasi medius) in Verbindung <strong>zu</strong> bringen, welcher <strong>zu</strong>r Mitte hin von<br />

der mittleren Nasenmuschel begrenzt wird. Beim Embryo besteht diese Region, der so genannte<br />

Frontalrezessus, nur aus einer glatten Schleimhautoberfläche. Während des Wachstums bilden<br />

sich multiple Furchen und Falten [65, 188]. Die Furchen entwickeln sich schrittweise <strong>zu</strong> ausge-<br />

wachsenen Meati und die Falten sind die Vorläufer der Nasenmuscheln. Eine weitere Differenzie-<br />

rung führt dann <strong>zu</strong>r Entstehung des Processus uncinatus, des Infundibulums und der Bulla ethomi-<br />

dalis. Als Ergebnis dieses komplexen embryologischen Schemas pneumatisieren multiple Zellen<br />

das Stirnbein, jede einzelne hält dabei eine deutliche Verbindung mit dem mittleren Nasengang an<br />

ihrem Ursprungsort. Einfach ausgedrückt entsteht die Stirnhöhle embryologisch betrachtet aus<br />

einer oder mehrerer Siebbeinzellen, die in die Frontalregion pneumatisieren. Aus diesem Grunde<br />

hängt die Funktion der Stirnhöhle von der anatomischen Struktur und der Schleimhautpathophysio-<br />

logie des vorderen Ethmoidalkomplexes ab [188].<br />

Abb.5: Stirnhöhle eines 14 Monate alten Kindes<br />

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