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Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck

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Boenninghaus empfahl im Jahre 1996 die endonasale Stirnhöhlenoperation, die osteoplastische<br />

Operation von außen, die Radikaloperation der Stirnhöhle nach Jansen-Ritter mit Schleimhautplas-<br />

tik nach Uffenorde und die Radikaloperation nach Riedel <strong>zu</strong>r Verödung der Stirnhöhle. Bei der<br />

osteoplastischen Operation wurde nach Bildung des Knochendeckels aus der Stirnhöhlenvorder-<br />

wand die Schleimhaut und der natürliche Ausführungsgang erhalten oder die erkrankte Schleim-<br />

haut entfernt und entweder ein breiter Zugang <strong>zu</strong>r Nase geschaffen oder alternativ die Höhle mit<br />

Bauchfett unter Abschluss des Ausführungsganges obliteriert. Die Radikaloperation nach Jansen-<br />

Ritter wurde für frontobasale Frakturen, Polyposis, Mukozelen, endokranielle Komplikationen und<br />

im Rahmen der Tumorchirurgie empfohlen. Die Radikaloperation nach Riedel wurde nur in selte-<br />

nen Fällen bei frontobasalen Frakturen mit völliger Zertrümmerung der Stirnhöhlenvorderwand und<br />

des Bodens und bei Mukozelenoperationen mit Abbau aller knöchernen Wände angewendet. Im<br />

Falle einer rezidvierenden Nebenhöhlenentzündung, genügt nach Boenninghaus häufig eine endo-<br />

nasale Eröffnung des Infundibulums ethmoidale durch Abtragen des Processus uncinatus des<br />

Siebbeines und der medialen Infundibulumwand und eventuell <strong>zu</strong>sätzlich eine Ausräumung der<br />

vorderen Siebbeinzellen mit Erweiterung der Nebenhöhlenausführungsgänge (z.B. des Rezessus<br />

frontalis = „Spaltung der Stirnbucht“), um eine Belüftung und den Abfluss der Nebenhöhlen <strong>zu</strong> ge-<br />

währleisten. Die dem vorderen Siebbein nachgeordnete Stirnhöhle und Kieferhöhle können dann<br />

ohne weitere Eingriffe ausheilen [22].<br />

Von Kügelgen stellte im Rahmen ihrer <strong>Dissertation</strong> „ Ergebnisse der Behandlung von Stirnhöhlen-<br />

wandfrakturen von 1970 bis 1992 im Klinikum der Christian-Albrechts-<strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> Kiel“ aus dem<br />

Jahre 1997 fest, dass Belüftungsstörungen der Stirnhöhle in diesem Zusammenhang ein besonde-<br />

res Problem darstellten und dieses durch die verschiedenen Operationsmethoden (Jansen-Ritter,<br />

Uffenorde-Plastik) und Platzhalter nicht behoben werden konnte [53].<br />

Eine Arbeitsgruppe um Dedo veröffentlichte im Jahre 1998 ihre 25 Jahre alten Erfahrungen mit der<br />

Sewall-Boyden-Technik und berichteten von einer Durchgängigkeitsrate von 97 % 6 Jahre post-<br />

operativ [128, 239].<br />

Marks war der Ansicht, dass die Fronto-Ethmoidektomie in den vergangenen Jahren <strong>zu</strong> den popu-<br />

lärsten Operationen der Stirnhöhle gehörte. Eine Reihe von Faktoren führte jedoch da<strong>zu</strong>, dass<br />

diese Methode immer mehr verlassen wurde. Als Gründe hierfür werden die relativ geringe Erfolgs-<br />

rate bezüglich langfristiger Ausheilung, die sichtbaren Narben im Gesicht infolge des chirurgischen<br />

Zugangsweges und die klinische Etablierung alternativ osteoplastischer Lappenoperationen wie<br />

endoskopische Verfahren genannt. Im Jahre 2000 gehörten <strong>zu</strong> den Indikationen einer Fronto-<br />

Ethmoidektomie die chronische Sinusitis, bei der alle anderen Methoden versagten und die Muko-<br />

zele. Die Indikationen für eine osteoplastische Lappenoperation bildeten intrakranielle oder orbitale<br />

Komplikationen einer akuten Sinusitis frontalis, die rezidivierende akute Sinusitis frontalis und am<br />

häufigsten die chronische Sinusitis frontalis. Der Zugang <strong>zu</strong>r osteoplastischen Operation konnte<br />

über 3 verschiedene Inzisionsmöglichkeiten erfolgen: die coronare Inzision, den Brillenschnitt und<br />

einen Schnitt in der Mitte des Stirnbeines. Bei der Obliteration der Stirnhöhle beschrieb Marks eine<br />

Modifikation aus den bereits existierenden Techniken: die Obliteration erfolgte in 4 Schichten: der<br />

M. temporalis und seine Faszie, Knochen aus dem Os parietale des Schädeldaches und Fett [58].<br />

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