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Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck

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Ester der Methylacrylsäure, das Palacos, das insbesondere während des zweiten Weltkrieges sehr<br />

nützlich war [34].<br />

Messerklinger und Naumann empfahlen im Jahre 1995 folgende Operationstechniken: die Küm-<br />

mel-Beck’sche Bohrung wurde unter Infiltrationsanästhesie der Stirnweichteile <strong>zu</strong>r Diagnostik, <strong>zu</strong>r<br />

konservativen Therapie und bei beginnenden Komplikationen eingesetzt. Führte diese bei der Be-<br />

handlung einer einseitigen akuten oder subakuten Sinusitis frontalis nicht <strong>zu</strong>r Ausheilung so wurde<br />

die Stirnhöhle nach dem Prinzip von Ogston eröffnet und eine Kontralateraldrainage angelegt.<br />

Führten konservative Maßnahmen nicht <strong>zu</strong>r Ausheilung einer entzündlichen Stirnhöhlenerkrankung<br />

oder <strong>zu</strong> Rezidiven, so empfahlen Messerklinger und Naumann <strong>zu</strong> einer endoskopischen Sanierung<br />

der dem Stirnhöhlenostium vorgelagerten Siebbeinspalten. Des Weiteren wurde bei therapieresis-<br />

tenten chronischen und subakuten Eiterungen der Stirnhöhle, bei denen eine endoskopische Sa-<br />

nierung nicht gelang oder unterbleiben soll, die Stirnhöhlenoperation von außen nach Jansen-Ritter<br />

durchgeführt, in deren Rahmen häufig eine Schleimhautplastik – meistens nach Uffenorde – ange-<br />

legt und ein Gummifingerling eingelegt wurde. Dieser Eingriff sollte in Intubationsnarkose durchge-<br />

führt werden. In sehr seltenen Fällen wurde sogar noch die Radikaloperation nach Riedel oder<br />

Killian durchgeführt. Im Zusammenhang mit doppelseitigen Radikaloperationen wurden die Medi-<br />

andrainage nach Mayer und die Kontralateraldrainage nach Kressner erwähnt. Die osteoplasti-<br />

schen Operationen wurden über einen Bügelschnitt oder einen Augenbrauenschnitt durchgeführt,<br />

anschließend wurde temporär die Stirnhöhlenvorderwand nach unten geklappt, der Sinus ausge-<br />

räumt und ein breiter Abfluss <strong>zu</strong>r Nase geschaffen und danach der Sinus mit dem Knochendeckel<br />

wieder verschlossen [60].<br />

Eine der Prädilektionsstellen bei Frakturen der<br />

Frontobasis ist die Hinterwand des Sinus fronta-<br />

lis. An der Stirnhöhlenhinterwand, dem Sieb-<br />

beindach und der Lamina cribrosa liegen wie-<br />

derum die Prädilektionsstellen für eine Li-<br />

quorrhoe im Bereich der Frontobasis. Bei offe-<br />

nen Verlet<strong>zu</strong>ngen wurden nach Weerda diese<br />

als Zugang <strong>zu</strong>r Frontobasis benutzt, ansonsten<br />

erfolgte paranasal der Killian’sche Randschnitt,<br />

der Siebenmann’sche Brillenschnitt oder bei<br />

größeren Zertrümmerungen oder intrakraniellem<br />

Vorgehen der kosmetisch günstigere bitemporale<br />

Bügelschnitt.<br />

Bei Frakturen und Liquorrhoe im Bereich der<br />

Stirnhöhlenhinterwand wurde der Stirnhöhlenbo-<br />

den entsprechend der Operation nach Jansen-<br />

Ritter entfernt und die Stirnhöhlenvorderwand<br />

osteoplastisch vorgeklappt oder temporär ent-<br />

Abb.103: Die verschiedenen Zugangswege<br />

<strong>zu</strong>r Versorgung des Mittelgesichtes<br />

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