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Dissertation Haußler - Universität zu Lübeck

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kationen und bei Tumoren eingesetzt. Sowohl Messerklinger als auch Wigand wiesen darauf hin,<br />

dass alle Prinzipien, die sie propagierten, von den früheren Rhinologen, wie z.B. Siebenmann,<br />

Hajek, Boenninghaus sen., Killian, Halle und Uffenorde, praktiziert wurden; allerdings ohne die<br />

Grundlage heutiger pathophysiologischer Kenntnisse und ohne die modernen optischen Möglich-<br />

keiten [260].<br />

Myers und Myers bemerkten 1974, dass die Anzahl der radikal intranasal durchgeführten Ethmoi-<br />

dektomien aufgrund der schlechten Ergebnisse, der veränderten Nasenphysiologie und Komplika-<br />

tionen <strong>zu</strong>rückgegangen war. Mit Einführung der medikamentösen Therapie konnte zwar der Ge-<br />

sundheits<strong>zu</strong>stand der Patienten verbessert werden, aber im Falle von Komplikationen oder <strong>zu</strong>-<br />

nehmenden Symptomen, fanden die externen chirurgischen Methoden Anwendung [188, 258].<br />

1979 berichteten Freedman und Kern über ihre Erfahrungen mit 1000 intranasal durchgeführten<br />

Ethmoidektomien. In allen Fällen versuchten sie die mittlere Nasenmuschel <strong>zu</strong> erhalten. Freedman<br />

und Kern stellten dabei fest, dass über den intranasalen Zugang nicht alle vorderen und orbitalen<br />

Siebbeinzellen entfernt werden konnten und somit der Begriff „komplette“ Ethmoidektomie eine<br />

Fehlbezeichnung war. Die Komplikationsrate bei diesen 1000 Ethmoidektomien betrug 2,8 %, es<br />

gab keinen Todesfall [146, 188].<br />

Wigand berichtete 1981 von 84 Patienten mit diffuser Polyposis, bei denen er eine endoskopische<br />

Siebbeinausräumung durchführte. Dieser Eingriff beinhaltete eine Infundibulotomie (frontale Sinu-<br />

sotomie) und eine Aufbohrung des Ductus nasofrontalis <strong>zu</strong>r Inspektion der Stirnhöhle. Von diesen<br />

Patienten waren 83 % 1 Jahr postoperativ asymptomatisch, bei 5 % gab es nur eine leichte Ver-<br />

besserung und 12 % litten weiterhin unter signifikanten Symptomen. Außerdem enthüllte die post-<br />

operative Endoskopie bei 10 % aller Patienten rezidivierende Polypen [188, 319].<br />

Draf empfahl im Jahre 1982 osteoplastische Stirnhöhlenoperationen mit Erhaltung des Ductus<br />

nasofrontalis und der gesunden Schleimhaut <strong>zu</strong>r Entfernung großer Osteome, <strong>zu</strong>r ästhetischen<br />

Korrektur bei Stirnhöhlenektasie und bei umschriebenen Stirnhöhlenfrakturen. Die osteoplastische<br />

Eröffnung mit gleichzeitiger Obliteration der Stirnhöhle wurde bei der chronisch-hyperplastischen<br />

Stirnhöhlenentzündung, bei rezidivierenden eitrigen Entzündungen, Komplikationen und nach einer<br />

erfolglosen Jansen-Ritter-Operation durchgeführt. Im Falle einer Siebbeinerkrankung wurde dieses<br />

entweder im gleichen Eingriff von außen oder endonasal ohne Wegnahme des Stirnhöhlenbodens<br />

operiert. Kontraindikation für einen osteoplastischen Eingriff war die Stirnhöhlenosteomyelitis, hier<br />

wurde über einen Bügelschnitt der veränderte Knochen mit einem Sicherheitsstreifen von 1 cm in<br />

allen 3 Schichten weggenommen. Da bei solchen Prozessen die Stirnhöhlenvorderwand ein-<br />

schließlich Supraorbitalspange oft mit abgetragen wurde, konnte letztendlich eine erweiterte Rie-<br />

del-Operation daraus resultieren [137].<br />

Bei einem frontobasalen Trauma mit starker Blutung und möglicherweise unfallbedingter Amaurose<br />

empfahlen Scheunemann und Mitarbeiter 1987 unverzüglich über einen transnasalen, trans-<br />

ethmoidalen oder auch transfrontal-extraduralen Zugangsweg unter Verwendung von Optiken und<br />

Operationsmikroskopen rhinochirurgische Maßnahmen ein<strong>zu</strong>leiten. Zur Rekonstruktion der Stirn-<br />

höhlenvorderwand wurden von rhinochirurgischer Seite Drahtosteosynthesen oder Miniplatten<br />

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